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porta-extra_November2014

Porta Extra 21 Selliendorfer Straße 29 PW-Kleinenbremen Fon (0 57 22) 2 10 28 dittmannhaustechnik@ Dittmann H a u s t e c h n i k HEIZUNG · LÜFTUNG · SANITÄR S O L A R · K U N D E N D I E N S T Traumhafte Bäder – schön und barrierefrei! homas Bolus TTMM alermeister Tel. 0 57 31 / 6 05 63 Mobil 01 63 / 8 70 68 84 Fax 0 57 31 / 30 21 09 PW-Holtrup Twellsiekstraße 49 Salon Proft t-online.de wünscht allen Kundinnen und Kunden ein frohes und gesundes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015 Andrea Liedtke geb. Proft Eisberger Straße 438 - 32457 PW-Eisbergen - Telefon 05751-8156 Blick auf einen Teil der heutigen Strahnsiedlung. Foto: pr rer Häuser mussten sich die Menschen nach Ende des Krieges machen. Kurz nach dem Krieg sollten die Bunker des ehemaligen Wehrmachtdepots im Unternammerholz gesprengt. werden Die Anwohner mussten ihre Häuser während der Sprengung verlassen. Die Fenster mussten während der Aktion geöffnet bleiben, damit die zu erwartende Druckwelle keine zu großen Schäden anrichten konnte. Nach einigen Sprengversuchen wurde die Maßnahme erfolglos abgebrochen. Die Anwohner aus der Umgebung versorgten sich aus den Beständen des Depots mit Lebensmitteln und Wäsche. Ein Anwohner legte sich aus den Beständen des Depots eine Drehbank zu. Diese gehörte anschließend zur Grundausstattung eines Fahrradreparaturbetriebs an der Straße Zur Porta, das dort bis Anfang der 60iger Jahre betrieben wurde. Die unbeschädigten Bunker wurden später von der Bundeswehr reaktiviert. Nach dem Mauerfall und der zwischen Ost und West einsetzenden Entspannung wurde die Nutzung des Depots aufgegeben und die Bunker zugeschüttet. Prägend für den Strahn war lange Zeit der Kalkofen Kohlmeier. Aus dem Kalkstein des Wesergebirges, der im nahen Steinbruch abgebaut wurde, erzeugte Familie Kohlmeier Brand- und Düngekalk für die Landwirtschaft und die Bauindustrie. Diese Produkte wurden hauptsächlich im heutigen Kreis Minden-Lübbecke vertrieben. Der Kalkofenbetrieb wurde im Jahr 1964 eingestellt, der Kalkkofen selbst 1971 abgerissen Die Strahnsiedlung ist längst keine Siedlung für kinderreiche Familien, denn die Altersstruktur hat sich komplett geändert. So ist das älteste Kind in der Regel auch das einzige Kind einer Familie. Familien mit Migrationshintergrund sorgen überwiegend dafür, dass durchschnittlich in den fünfzig Häusern der heutigen Strahnsiedlung 2,7 Personen leben. Den gestiegenen Wohnansprüchen entsprechend, sind die Häuser in den vergangenen Jahren verändert worden. Nur an wenigen Gebäuden kann man heute noch die damalige Konstruktion und die ursprünglichen Ausmaße erkennen. Auch der Wohnstil hat sich geändert. So wurde aus dem Stallanbau oft eine Küche oder ein Badezimmer. Weitere An- und Umbauten wurden vorgenommen. Schließlich wurde die Siedlung vor 50 Jahren an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Abwasserleitungen wurden vor 30 Jahren verlegt. Mit der einsetzenden Motorisierung veränderte sich das Leben in der Siedlung. Bis in die 60er Jahre ging man zum Einkauf von Lebensmitteln„ zu Schwiers“. Mit dem Auto konnte man nun auch Geschäfte in Minden oder Bückeburg erreichen, die oft ein breiteres Angebot vorhalten konnten. Das Lebensmittelgeschäft, aus dem sich im Umkreis von 500 Metern beinahe alle Einwohner mit den Dingen des täglichen Bedarfs versorgten, wurde Mitte der 60iger Jahre geschlossen. Die Gärten wurden bis in die 60iger Jahre zum Anbau der Grundnahrungsmittel genutzt. Jedoch ging die Schweinehaltung zu der Zeit rapide zurück und auch Hausschlachtungen waren nicht mehr gefragt. Die Fläche für die Nutzgärten verkleinerte sich. Als Folge davon änderte sich auch die unter den Siedlern typische Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau bei der Gartenarbeit. Die Männer wurden für die körperlich anstrengenderen Tätigkeiten im Garten, das Umgraben des Ackers, das Aufbringen des Düngers - in der Regel Schweinemist - sowie für die Kartoffelernte gebraucht. Die „Frauen“, wie es damals hieß, waren für das Gemüse und das Einkochen zuständig. Mit der Jahrtausendwende war die Umwandlung der Nutzgärten in Ziergärten weitgehend abgeschlossen. Die Emanzipation der Frau ließ mehr und mehr Frauen eine eigene Berufsausbildung anstreben und einer Berufstätigkeit nachgehen. Nutzgartenarbeit als Freizeitgestaltung zur Erweiterung der täglichen Speisekarte gehört der Vergangenheit an.


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