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14 Porta Extra · Mai 2018 Rückblick auf zehn bewegende Jahre Schul-AG „Jüdischer Friedhof Hausberge“ der Gesamtschule feiert runden Geburtstag Beim Abschied von Auschwitz wurde eine Gedenkminute für die Opfer eingelegt. Fotos: pr Westfalica, weitere Arbeiten auf dem Friedhof und mehrfache Besuche der Synagogen in Minden und Petershagen 2009: Erfolgreiche Bewerbung mit dem Projekt bei der Theodor-Heuss-Stiftung „gesagt. getan! Demokratisch Handeln“ in Bremen (Gesamtschule Bremen Ost). 2010: Am Tag des offenen Denkmals fand eine Führung über den jüdischen Friedhof ihrer Stadt als Beispiel für diesen einmaligen Friedhof einzubringen“. Im folgenden wichtige Höhepunkte der AGArbeit: 2009: Erste Bewerbung bei „denkmal-aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als Schulprojekt „Der jüdische Friedhof Hausberge“ der Gesamtschule Porta 2009 - 2011: Archivarbeit über jüdisches Leben in Porta Hausberge. Grund zur Freude: In diesem Jahr kann die freiwillige Schülerarbeitsgemeinschaft „Jüdischer Friedhof Hausberge“ der Portaner Gesamtschule auf zehn bewegende Jahre zurückblicken. Immer freitags trafen sich Schülerinnen und Schüler hauptsächlich der 8. bis 10. Klassen in der Schule oder direkt auf dem jüdischen Friedhof in Hausberge, um sich in vielen Einzelfragen mit dem „Judentum“, „Jüdischem Leben und Schicksalen jüdischer Familien“ auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt stand und steht die Pflege und das Kümmern um den jüdischen Friedhof Hausberge für einen langen Zeitraum. Der Startschuss für das Engagement der Portaner Gesamtschüler für den jüdischen Friedhof fiel mit einem Zusammentreffen des damaligen „Zeitzeugen“und Ortsheimatpflegers Albert Münstermann im Jahr 2007. Die ehemalige Klassenlehrerin der 8b, Anna Sandrock, unternahm einen Unterrichtsgang zu diesem Friedhof und Albert Münstermann, der viele jüdische Mitbürger noch persönlich kannte, erzählte die Geschichten dieser Familien und betonte besonders die Einmaligkeiten dieser Friedhofsanlage mit dem Michelsohn Mausoleum und den bemerkenswerten Grabsteinen. Das gelte besonders für den Mindener Teil des Friedhofes. „Das war besser als jedes Geschichtsbuch“, stellte eine Schülerin 2007 fest. Der schlechte Pflegezustand der Anlage ließ bei den Schülern die Idee aufkommen, für ein Jahr eine Pflegepatenschaft zu übernehmen. Bald wurden die ersten Arbeiten wie Heckeschneiden, Grabstellen säubern, Kartierung der Grabsteine,usw. durchgeführt. Als Fortsetzung entstand im Jahr 2008 das AG-Angebot „Jüdischer Friedhof Hausberge“. Ziel dieser AG, so deren Leiter Karl-Wilfried Pultke, sei es bis heute auch, „Schüler zu bürgerschaftlichem Engagement anzuhalten und sich in statt Juli 2013: Eindrucksvolle Fahrt der Schul-AG nach Polen mit drei Lehrkräften und 33 Schülerinnen und Schülern in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz. 2014/2015: Größtes Projekt der Schul-AG in den zehn Jahren ihres Bestehens ist die Sanierung des Mausoleums der jüdischen Unternehmerfamilie M.W. Michelsohn aus Hausberge. Die Sanierung hat knapp 20 000 Euro gekostet; rund 10 000 Euro kamen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz; rund 9 000 Euro warben die damaligen Schülerinnen und Schüler ein. Eine breite Palette von Unterstützern (Firmen, Geldinstitute, Bürgerstiftung und Privatpersonen) ließ das Projekt zu einem Erfolg werden. Im Oktober 2015 war das Mausoleum saniert. Januar 2015: Schülerinnen und Schüler der Schul-AG gestalteten die Gedenkstunde am 27. Januar 2015 anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zusammen mit dem KZ Gedenk- und Do- Mai 2009: Die Schülerinnen aus der damaligen AG Julia Schard, Diana Kluger und Lara Krüger stellen das Projekt beim „denkmal-aktiv“-Treffen in Berlin vor.


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