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12 Porta Extra · Mai 2018 Wunsch nach Wohneigentum als Triebfeder Siedlergemeinschaft Eisbergen vor 25 Jahren mit der Idee „Hilfe auf Gegenseitigkeit“ gegründet Geselligkeit wie beim gemeinsamen Essen zur Jubiläumsfeier gehört immer noch zum Miteinander der Siedlergemeinschaft Eisbergen. Foto: Werner Hoppe arbeit bezahlt wurden. Auch wurden die Siedlungshäuser in den 1950erund 1960er-Jahren meist nur mit minimaler Infrastruktur ausgestattet, erzählt Heinz Schmedtlevin. „Teils gab es nur zwei bis drei Steckdosen und eine einzige Wasserentnahmestelle.“ Auch waren Badezimmer anfangs Luxus. Ebenso gab es in den seltensten Fällen ein WC im Haus. Das „Plumpsklo“ im Stall oder im separaten Nebengebäude macht. „Es wurde in Rinteln, Minden und Oeynhausen verkauft, und Eisbergen war damals bekannt vor allem wegen der Erdbeeren.“ So habe er selber in der Saison Erdbeeren aus dem eigenen Garten manchmal zentnerweise im Auto zu seinen Arbeitsstellen in Herford und Bad Oeynhausen mitgenommen, um die Bestellungen von Kollegen zu bedienen. Diese Zeiten sind Vergangenheit, aber Heinz Schmedtlevin und seine Ehefrau gehören zu jenen Leuten, die teilweise bis heute die alte Siedlergemeinschaftstradition leben. Sie bewirtschaften immer noch den großen Garten – allerdings weniger intensiv als früher. Auch die Nebenerwerbslandwirtschaft ist reduwar der Standard der Zeit. „Die Hauptsache war, dass man Eigentum und vor allem einen Garten hatte.“ Diese Denkweise habe für den Selbstversorgungsgedanken gestanden, durch den sich ebenfalls sparen ließ und das Haus schneller abbezahlt war. Darum sei es die Regel gewesen, durch landwirtschaftlichen Nebenerwerb den Lebensunterhalt direkt zu unterstützen. Außerdem sollte durch Verkauf von Gemüse und Obst ein Zubrot erwirtschaftet werden. In so gut wie jedem Haus seien Nutztiere gehalten worden. Schwein, Ziege und Kaninchen – und vor allem Hühner waren sehr wichtig. Selbst Angebautes aus Gärten wurde auf Wochenmärkten zu Bargeld ge- Von Werner Hoppe Eisbergen. In diesem Frühjahr feierte die „Siedlergemeinschaft Eisbergen im Verband Wohneigentum“ im Rahmen der Hauptversammlung ihr 25-jähriges Bestehen. „Da jedoch der Gründungsgedanke aus der regen Eigenheim Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er-Jahren stammt, müsste die Siedlergemeinschaft Eisbergen eigentlich wesentlich älter sein“, erklärte der erste Vorsitzende Heinz Schmedtlevin beim Silberfest der Häuslebauer. „Es muss schon in den 1950ern eine Siedlergemeinschaft bestanden haben. Da es dazu aber keinerlei schriftliche Unterlagen gebe, „haben wir uns auf den 26. November 1992 als Gründungstag geeinigt“, verrät Schmedtlevin und betonte den Ursprungsgedanken der Gemeinschaft: „Ziel war es, möglichst kostengünstig zu einem Eigenheim zu kommen. Das galt einerseits für Menschen aus dem Osten Deutschlands, die durch Vertreibung und Flucht Haus und Grundbesitz verloren hatten; andererseits ging es um einheimische Neuanfänger.“ Sparen war das oberste Ziel beim Eigenheimbau, weiß Schmedtlevin aus eigenem Erleben. Und großes Einsparpotenzial gab es bei den Arbeits beziehungsweise Handwerkerleistungen durch gegenseitiges Ausleihen von Werkzeugen oder Maschinen. Für den Materialtransport ließen sich Spanndienste von Bauern mit Ackerwagen in Anspruch nehmen, die mit Hilfe bei der Ernte- oder Feld- Für Eigenheimbesitzer waren Bäder der pure Luxus. • Klass. Krankengymnastik • Osteopathie • Sportphysiotherapie • Skoliosebeh. • Kiefergelenksbeh. • Manuelle Therapie • Lymphdrainage • Massagen Hausberge Hauptstraße 10  0571/ 597 19 605 info@bas-physiotherapie.de www.bas-physiotherapie.de Für Sie vor Ort. Ihre Tageszeitung


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