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Mai 2017 · Porta extra 11 Panscherei mit Pätzer Korn Det Howherrn Schnaps schmecke ohk Knecht August Genau an düsse Ste’e, wur de Sandfurth-Beeke in dän Grenzgroaben flütt un in de Vörtiet de schaumburg-lippske Zollstation was, fülle de Knecht regelmäßig de vörtelläge Korwpullen up un verwässer sienen Howherrn dän „Pätzer Korn“.Fotos: Kurt Römming Thielking Ihr Frische-Anbieter in Neesen! MONTAG MO BIS SAMSTAG 7 – 21 Uhr EDEKA Thielking · Meißener Straße 21 • Porta Westfalica · R 05 71 / 9 72 95 40 Van Kurt Römming Nammen. De Nammer Dörpkraug: Tweieinhalw Joahrhunnerte kann man siene Geschichte trügge verfolgen. Un seit öllersher würn in’ Krauge nich bloß kühle Blonde intappet, vörwegg drunk man gewöhnlik ’n „Pätzer Korn“ oder ’n „Nammer“ , det Dörpkraug’s Eigenmischung ut Wacholder un Boonekamp. De „Nammer“ stond ols Moagenregulator hoch in’ Kurs. Et was de Tiet noa de vörlesten Joahrhunnertwenne. In Pätzen, jentsiet de schaumburg lippsken Landesgrenze, ha up de fürstlichen Domäne de Schnapsbrennerei ühr Blütetiet. August, Knecht up dän hiesigen Hoawe Nr. 2 (Brandt’s Ludgen), dän Dörpkraug schräg gegenoawer gelägen, feuer regelmäßig mit Perd un Woagen noa Pätzen un hoale ut de Domänenbrennrei för sienen Howherrn un up einen Wäge för dän Nammer Kräuger dän in Korwflasken awgefüllten Korn. Brandt’s August, wie de Knecht hier raupen wurd, ha et sick tau Gewohnheit wern loaten, up dän Trüggewäge so knappe olle halwen Kilometer de Peer anteholn un ’n deipen Schluck ut sienes Howherrn Korwpullen to hehm. Verdrägen konn hei onnik wat, doarför was hei bekannt. Awer weil hei ’n „ausgleichendet Wesen“ ha, sorge hei ohk doarför, datl Ludgen, sien Chef, mengenmäßig nicht to kort kam un an Enne wier up siene bestellten drei Liter „Pätzer“ in de Pullen ha. Jümmer doar, wur no vandoage de Sandfurth-Beeke in dän Grenzgroaben Richtung Schaumburg-Lippe flütt un Nammen van Röcke oder Westfoalen van Niedersachsen trennt, wur in de Kleinstoaaten-Tiet de Zollstation was, moake hei dän lesten Halt. Ers nam hei nomoal ’n onniken Schluck ut Ludgen siene Korwpullen. Denn kla hei de Böschung doal un fülle mit dän van dän Nammer Klippen her sprudelnden sienen Howherrn. Un Brandt’s Ludgen, oahnungslos wie hei nu moal was, kritisier taun wierholten Moale: „De „Pätzer“ es ohk nich mehr dat, wat hei freuher einmoal wass.“ Awer achter de „Verwässerung“ det Kloargebrannten dür sienen Knecht August es hei sien Lewe lang nich kohm. genen Promille wier na boahm puschet und dän Alkoholgehalt in Ludgen Brandt sienen Kornbehälter einmoal mehr ümme einige Prozentpunkte na ünnern reguliert. August nam noa de Panscherei’e dän Rest det Wäges ünner de Rö’äe, lewer in’ Dörpkrauge veier Dreiliter-Ballons aw un einen wie jümmer bie Woater de Dreiliter-Ballon wier randvull up. Un nie gung düsse Zeremonie oahne August sienen obligatorischen Drinkspruch aw: „Det morgens Schluck, det oabends Beier hät manchen Minsken oll verdorb’n. Doarümme drinke eck kein’ Alkohol, eck drinke ranen Pätzer Korn.“ So ha de schlaue Foss de ei- De Domäne mit Schnapsbrennerei in Pätzen existiert nich mehr. Ols Zeitzeuge oawerblehm es de Schostein, up dän seit vehlen Joahrn regelmäßig de Störche nistet.


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