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26 Porta Extra · Februar 2018 Fliegen – oft eine Liebe fürs Leben Mindener Aero-Club bereitet Maschinen und mehr auf die nahende Flugsaison vor denbrot bekommt. „Das fünf Jahrzehnte alte Flugzeug ,D 5111‘ wird zurzeit liebevoll überholt und für die kommende Saison hergerichtet. Die Maschine wird gewartet und nach wie vor im Flugbetrieb eingesetzt“, so Klocke. „Eigentlich müsste der Segler längst ausgemustert sein, doch das lassen wir nicht zu. Er bekommt bei uns das Gnadenbrot“, betont Walter Kollmeier, der vor fünf Jahrzehnten beim Bau des betagten Flugzeugs mit dabei war und über 60 Jahre im 100 Mitglieder starken Aero-Club Minden aktiv ist. Gern übernimmt er für das nostalgische Schätz- Von Gisela Schwarze Costedt. Wer von der Faszination Fliegen infiziert ist, bleibt das erfahrungsgemäß meistens ein Leben lang. Auf die nahe Flugsaison freuen sich deshalb im Mindener Aero- Club Jung und Alt. Damit gleich im Frühjahr Starts vom Costedter Flugplatz aus über die Wolken und Gleitflüge entlang des Hangs am Wiehengebirge möglich sind, müssen die Maschinen einsatzbereit und voll funktionstüchtig sein. Um alle Flugzeuge während der Schönwetter Monate flugfähig zu halten, finden die Wartungs- und Pflegearbeiten mit vereinten Kräften in den Wintermonaten von den Mitgliedern aller Generationen im Aero-Club- Minden statt. Mittwochs betätigt sich die fleißige „Rentnerband“ in der vereinseigenen Flugzeugwerkstatt, samstags wird die Gruppe von weiteren arbeitsfreudigen Fliegerkameraden und -kameradinnen verstärkt. „Zuverlässigkeit und Sicherheit werden beim Fliegen großgeschrieben. Die Basis für einen sicheren Flug bildet eine gute Wartung des Flugzeugs“, betont Pilot Detlef Klocke. Als Rentner investiert er einen großen Teil seiner Freizeit in die Flugobjekte seines Vereins, auch in ein fliegendes 50- jähriges Denkmal, das im Aero-Club Minden sein Gna- Eckhard Schulz, Uwe Eichhorn, Reinhard Schnitker, Gerd Bergmann, Walter Kollmeier, Ralf Herrendörfer, Detlef Klocke und Klaus Rottmann (v.l.) prüfen, putzen und polieren das fliegende Denkmal D 5111 und alle weiteren Flieger für die kommende Saison. Fotos: Gisela Schwarze chen das nötige Schrauben, Putzen, Prüfen und Polieren. Im Laufe seines Lebens sei das inzwischen 50-jährige Segelflugzeug D 5111 zweimal nach Bruch wiederhergestellt worden, denkt der Vereinsvorsitzende Rolf Krückemeier zurück. Außer Wartungsarbeiten im der Werkstatt findet in den Wintermonaten an Samstagnachmittagen oder sonntags im Schulungsraum Theorieunterricht statt. „Wer sich zur Theoretischen Prüfung bei der Bezirksregierung anmeldet, muss in einem Ausbildungsnachweis mindestens 60 Theoriestunden dokumentiert haben“, so der Pilot, ehrenamtlich tätige Fluglehrer und Ausbilder Jan Kleffmann. „Unterricht wird in den Fächern Luftrecht und Luftverkehrskontrollverfahren, Menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Kommunikation (Flugfunk), Grundlagen des Fliegens, Betriebsverfahren, Flugleistung und Flugplanung, Allgemeine Luftfahrzeugkunde und Navigation erteilt“, zählt er die Vielfalt der Fliegerausbildung auf. Fluglehrerinnen und Fluglehrer teilen sich die Unterrichtseinheiten auf. Jan Bornemann (16) hat inzwischen seinen ersten Alleinflug und die A-Prüfung hinter sich. Navigatorisch und meteorologisch schult er sich zurzeit in der Theorie, um weitere Fluglizenzen zu erwerben. „Es war ein traumhaftes Gefühl, den ersten Überlandflug gemeistert zu haben“, dachte Jan Bornemann zurück. „Zwei weitere Flüge im Alleinflug folgten und der erste Ausbildungsabschnitt mit der A-Prüfung war abgeschlossen“, fügte Jan Bornemann hinzu. „Ein Nachbar nahm mich zu einem Flug mit in die Lüfte und ich war so fasziniert, dass ich selbst Fluglizenzen erwerben und Pilot werden möchte“, so Jan Bornemann. Er war noch vierzehn Jahre alt, als er mit der Flugausbildung begann und absolviert sie Ostern bereits seit zwei Jahren. Der Aero-Club-Vorsitzende Rolf Krückemeier hat seit seiner Pensionierung als Lehrer am Flugplatz quasi ein zweites Zuhause. Ausbilder Jan Kleffmann (l.) schult den Flugschüler Jan Bornemann (16) in der Theorie für weitere Fluglizenzen. Die A-Prüfung schaffte Jan Bornemann bereits.


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