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20 Porta Extra · Februar 2018 Atmosphärisches Erlebnis: Die Nähe zum Vortragenden ist ein Hauptelement, das die Kultur-Abende im Atelier Bonorden mit Frank Suchland (re.) prägt. Foto: Werner Hoppe Ringelnatz, Busch, Hesse und Co. Seit 15 Jahren kurzweilige und tiefgründige Kulturabende mit Frank Suchland im Atelier Bonorden Hans-Dieter Bonorden aus den sorgsam gesammelten Ankündigungsflyern, Zeitungsausschnitten und Fotos zu den Suchland-Abenden vor. Aber gefühlt scheinen nicht nur für ihn viel mehr Jahre seit dem ersten Leseabend vergangen zu sein. Denn der Rezitator Frank Suchland hat sich während dieser Zeit ein treues Fan-Publikum erworben, das seinen nächsten Auftritt buchstäblich herbeisehnt. „Regelmäßig sind es 60 Literaturfreunde, die sich frühzeitig Eintrittskarten und Sitzplätze sichern“, erzählt Bonorden. Auch er selbst zähle zur Fan- Gemeinde. Und „in den ersten Jahren hatten wir sogar zwei Lesungen im Jahr mit Frank Suchland – eine im Mai und eine im Dezember“, erinnert sich der Gastgeber. Beim (Kultur)- Abend im Frühjahr wurde in der Pause Maibowle ausgeschenkt, wissen die Gäste von damals zu erzählen, die bis heute bei der Lesung im Advent dabei sind. Diese Lesung in der Vorweihnachtszeit ist geblieben. Das Atelier-Event vor Jahresende erhält seinen eigentlichen Reiz vor allem durch Frank Suchland und die literarischen Gestalten und ihre Urheber, die er einfühlsam zu Wort kommen lässt und sie dabei zum Leben erweckt. Der kauzig schräge Seemann Kuddel Daddeldu von Joachim Ringelnatz oder die schnurrigen Figuren des Wilhelm Busch sind nur einige Beispiele, die Suchland vorgestellt hat. Dabei trat und tritt der unterhaltsame Aspekt zeitweise in den Hintergrund, wenn der Rezitator Einblicke in die dunklen Seiten seiner Autoren gibt. Und diese dunklen Seiten prägten bei Ringelnatz und Busch weite Strecken ihrer Lebenswege. Und nicht anders war es bei Hermann Hesse, zeichnete Suchland bei seiner Lesung im vergangenen Dezember ein teils düsteres Bild von dem deutschen Schriftsteller, Maler und Nobelpreisträger. Auf der anderen Seite war der Hesse Abend sozusagen eine Krönung für die Advent-Veranstaltungen. Und nicht wenige der Besucher hörten zum ersten Mal von Hermann Hesse beziehungsweise lernten ihn näher kennen. Den Dichter und Maler mit der unglücklichen Kindheit und Jugend, der mit dem Roman Peter Camenzind seinen ersten großen Erfolg feierte und der für das Glasperlenspiel (1943) sogar im Jahr 1946 mit dem Literatur Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Hans-Dieter Bonorden und die Leseabende mit Frank Suchland haben Hermann Hesse und viele andere Literaten der kleinen Fan-Gemeinde im Eisberger Atelier nachhaltig nahe gebracht. Von Werner Hoppe Eisbergen. Vor vielen Jahren hat der Eisberger Heimatfreund und Maler Hans-Dieter Bonorden sein Atelier in seinem Wohnhaus für Besucher geöffnet. Neben Ausstellungen eigener Werke, Kreationen von anderen Hobby- Künstlern und Kunsthandwerkern sowie Kunstbasaren ragen die Leseabende mit Frank Suchland als wiederkehrendes Veranstaltungs-Highlight heraus. Erst mit dem Autor, Rezitator und Liedermacher aus Bückeburg scheint das Programm komplett zu sein. Eigentlich ging es vor 15 Jahren los, liest der Hausherr Stimmungsvoll: Die Lesung im Advent ist geblieben. Inh. Katrin Schrader Täglich frisch für Sie: Mo, Di + Do: 6 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr; Mi + Fr: 6 – 13 Uhr; nachmittags geschlossen; Sa: 6 – 12 Uhr; So: 7 – 10.30 Uhr PW-Möllbergen · Möllberger Heide 1 · ✆ 0 57 06 - 39 19 45 Tante Emma Bäckerei Café Holtruper Straße 2 · 32457 Porta Westfalica Mo. – Sa. 5.30 – 14 Uhr · So. 8.00 – 10.30 Uhr Tel. 01 74 - 3 26 97 93


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