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4 Porta extra · Februar 2017 Eine Familie als Namensgeber „Schwartze Straße“ in Barkhausen und „Schwartzer Brink“ in Hausberge Die „Schwartze Straße“ in Barkhausen ist nach der Zementplattenfabrik W. & A. Schwartze benannt. Die Firma hatte im Jahre 1914 die Straße als Verbindungsweg zwischen ihrer Fabrik und der Fährstraße bauen lassen. Fotos: Hans-Martin Polte der heutigen Zufahrt zum Schwartzen Brink. Namensgeber für die Anfang der 1980er- Jahre ausgebaute Straße, die in Form eines Tennisschlägers das damalige Neubaugebiet erschließt, ist nach den Aufzeichnungen des früheren Hausberger Ortsheimatpflegers Albert Münstermann nicht der genannte Kaufmann Schwartze. Vielmehr war sein Sohn August Wilhelm Schwartze prägend. Er gründete zusammen mit Friedrich August Meyer 1867 die Glasfabrik „Weserhütte“ in Lerbeck auf dem heutigen Tönsmeier-Gelände. Auch August Wilhelm Schwartze lebte bis zu seinem Tode 1879 in Hausberge auf der Klamperburg, dem späteren Anwesen Krützmann. Dort wuchsen seine beiden Söhne Wilhelm und August auf. Die Verbindung der Familie Schwartze mit Barkhausen begründet sich daraus, dass die Brüder Wilhelm und August 1885 das ehemalige Gelände der „Friedrichshütte“ auf der linken Weserseite in Barkhausen kauften. Hier war bis 1880 Eisen produziert worden; dann errichteten die beiden dort eine Zementplattenfirma mit dem Namen „Cementwaren- Fabrik Porta Westfalica W.&A. Schwartze“, die sehr erfolgreich produzierte und 1893 sogar auf der Weltausstellung in Chicago vertreten war. Da Wilhelm Schwartze bald nach der Firmengründung starb, war August Schwartze bis zu seinem Tode 1917 alleiniger Chef. Dr. Fritz W. Franzmeyer schreibt in seinem Barkhausen Buch: „August Schwartzes Name bleibt eng mit der Ge- Von Hans-Martin Polte Barkhausen/Hausberge. Schon mancher hat irritiert gestutzt, wenn er die Adresse „Schwartze Straße“ in Barkhausen oder „Schwartzen Brink“ in Hausberge mit „tz“ schreiben musste. Oder die ungewöhnliche Schreibweise auf einem Straßenschild gelesen hat. Sogar der Verfasser des ersten Hausbergebuches von 1972 Adolf Breemeier schreibt mehrmals den Namen „Schwarzen Brink“ mit „z“, wenn er das alte Burgmannshofgelände zwischen Hauptstraße und Kempstraße bis hin zum heutigen Kurparkgelände beschreibt, das schon in früheren Zeiten diesen Namen trug. Grund für die Schreibweise mit „tz“ ist die Tatsache, dass es in der Vergangenheit eine Kaufmannsfamilie mit dem Namen Schwartze gab. Sie hinterließ in Hausberge wie in Barkhausen Spuren. Ausgangspunkt war die Ansiedlung des Kaufmanns Schwartze im Jahre 1794 auf der Klamperburg in Hausberge, ein Grundstück im Bereich Die Brüder Wilhelm und August Schwartze aus Hausberge kauften im Jahre 1885 die „Friedrichshütte“ in Barkhausen, in der bis 1880 Eisen produziert worden war. Sie betrieben dort zu der Zeit der Fotoaufnahme um 1900 eine Zementplattenfabrik. Der 52 Meter hohe Schornstein stand schon bei der Eisengießerei. Der auf dem Foto unterhalb des Denkmals sichtbare Stolleneingang gehörte zu einem Steinbruch, der von der Hausberger Firma Michelsohn betrieben wurde und mit dem Bau des Denkmals stillgelegt werden musste. Foto: Archiv


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