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Februar 2017 · Porta extra 25 Rotwiensturz in de gauen Stoab’n Jagdepisode van Stroahnmöllers Hannerich – die plattdeutsche extra-Kolumne Van Kurt Römmng Nammen/Lerbeck. Ols Heinrich Drögemeier, de leste un legendäre „Stroahnmöller“, vör ungefähr einhunnert Joahrn dat väterlike Erbe antratt, oawernam hei einen Burnhow, de nachweislik oll seit 1536 in Familienbesitz was. De Sage noa schall an düsser Ste’e vör grauer Vörtiet ein Schloss stoahn häm, in dän ein Riese regier. Twüsken öhn un dän Düwel, de in dän Lütkenbrämer Düwelsbad sien Tohus ha, entspunn sick eines Doages ein gewaltiger Striet. Grote Felsbrocken ret de Riese ut dän Weserbarg. Ein groter Inschnitt, de Pass „Levernsiek“ twüsken Nammen un Lerbke entstond. De Riese schleuder un „strah“ gewaltige Steine dän Düwel entgegen. „Strahn/stroahn“ es dat plattdütske Wurt för „streuen“. So verdanket de Stroahnmöller, de Stroahnhow un ohk de angrenzende Nammer westlike Ortsdeil „Stroahn“ (Strahn), düssen Kampf twüsken dän Giganten ührn Noamen. Heinrich Drögemeier wurd in ungefähr fufftanster Generation Howbesitzer un ohk Möller van twei Woatermöhlen. Ackerbau, Veihhaltung mit Sülmsvermarktung, Kornmoahlen un Öl pressen und ols Fieroabend- Passion dat Joagen ha man oawer Joahrhunnerte van eine Generation up de annere oawerdrägen. Un wenn dän lesten Stroahnmöller no vandoage noasäggt werd, de Schalk här öhn in’ Nacken säten, denn drap düt Attribut sicker ohl oll up seine Vörfahren tau. Dat Anwesen in’ östliksten Lerbke, direkt an Nammen angrenzend, ha oll anfangs nich bloß ein Standbein. Oawerlewert es, dat lange vör dän Bau der Cöln-Mindener-Isenboahn westfälske Schinken van Drögemaas Hoawe einen erstklassigen Ruf han. Wiet harümme, sogoar bet an dän Kaiserhow na Berlin, döe man düsse Spe- Stroahnmöller ünnerwägens meine, siene Feute woll’n öhn bie dän winterliken Temperaturn nich mehr drägen, nam hei ’n onniken Schluck ut de Pullen. In’ Huse angelangt, schleip hei in sienen Ohrnsessel deipe in, dän Rotwien gegen sick, de meue Rö’e tau sienen Feuten. Ob hei de Pullen ümmeroake oder ob sienen Jagdfründ, dän Münsterländer, dat Unglücke passier, es nich oawerlewert. Oawer de halwen Stoab’n ergot sick in einen Schwall ’ne dreivörtel Pullen Rotwien. Wiet noa Middernacht moakt Stroahnmöllers Mudder de Stoabndür up un well kieken, ob ühr Angetrauter jümmer no nich na Hus kohm es. – Ühr bliewt bohle dat Harte stoahn: De Fautbodden düsterrot. Blaut in vuller Utdehnung, oawer de halwe Stoab’n verdeilt. „Hannerich, werd wach, du häst ’n Blautsturz, de Doktor mot her.“ Wie van de Tarantel stäken, springt Stroahnmöller ut sienen Sessel up, ols wenn stutz olle Promille verfloagen würn. Un wie hei so mitten in de Oawerschwemmung staht, kummt et öhn schwoar oawer de Lippen: „Mudder bliew ruhig, nich upregen, wat hier in de Stoab’n schwemmt, dat es ’n Rotwiensturz.“ Urlob bie’n Militär: De junge Hannerich Drögemeier (Stroahnmöller) mit siene angetrauten Luise. zialitäten mit Perd un Woagen direkt utlewern. Waidmann Heinrich Drögemeier un sien jüngerer Brauer Karl würn tau ühr Tiet nich bloß Jagdvorsteher, de eine in Lerbke, de annere in Neesen. Sei würn in ührn Dörpe de Hauptpersonen bie dän Driewjagden un ohk bie dän Jagden in Meißen un Nammen ols Dauergäste gern geseihen. Repros: Kurt Römming Wenn taun Jagdenne dat Hallali bloasen was, gung et in dän jeweiligen Dörpkraug taun „Schüsseltreiben“. Un doar wurd nich bloß onnik updisket, doar kam sülmsverständlik ohk reichlik Jägerlatein up’n Disk. Driewjagden han mitünner ohk annere Folgen, de dän Stoff för dat eine un annere Dönekes lewern. Enkeldochter Magdalena Falkenau vertällt van Opa Heinrich eine Jagdepisode, ols hei in’ Anschluss an Surbroan mit Rotkohl un dän Genuss van Weserpils un dän deipen Blick in’t Rotwienglass bie’n Lerbker Kräuger mit sienen treuen Münsterländer Jagdrö’en tohope nächtlik dän langen Wegg dür’t Fehld Richtung Nammen antratt. Eine Pullen Rotwien ha öhn de Kräuger no ols Weggzehrung in de Tasken stäken. Jümmer wenn Hannerich De Jagd was sien lewelang Stroahnmöller’s Hannerich siene Passion, „Treff“, sien Münsterländer, vehle Joahr treuer Begleiter. De Flurbeteikenung Stroahn (Strahn) gaht up de ohle Sage det Riesen mit dän Düwel trügge, de sick hier awspehle. Ohk de angrenzenden Stroaten sind doarnoa benannt wurn.


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