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Februar 2016 · Porta extra 13 Den Bäumen auf den Leib gerückt Schnittkurs auf Einladung des Vereins Naturschutz- und Heimatpflege Porta bert Krause, dem Baumschutzbeauftragten der Stadt Porta Westfalica, warm. Auf der Streuobstwiese stehen 20 Hochstämme, die der NHP im Jahr 2010 als Patenbäume pflanzte. Inzwischen wuchsen diese Obstbäume kräftig heran. Bereits im Jahr 2013 erhielten Kirschbäume und Co. einen fachmännischen Schnitt. Jeder Baum wurde bei der Anpflanzung vor sechs Jahren einem Paten für 20 Jahre zum Preis von 60 Euro zum Ernten zur Verfügung gestellt. Auf der idyllisch gelegenen Streuobstwiese in Hanglage wachsen alte Sorten von Äpfeln, Birnen und Kirschen. Die bewährten Apfelsorten Luxemburger Renette, Grau Herbstrenette, Kaiser Wilhelm, die Regionalsorte Westfälischer Gülderling oder Paderborner Seidenhemdchen besitzen hier ihre Paten. Die Birnensorten Conferencebirne und Gellerts Butterbirne sind dort ebenso zu finden wie die Kirschbäume mit den Sorten Dönissens Gelbe Knorpelkirsche, Schneiders Späte Knorpelkirsche und Große Schwarze Knorpelkirsche. Mit Stehleiter, Rosenschere und kleiner Säge ausgerüstet, warteten die Kursteilnehmer auf die Dinge, die da kamen. Die Fachleute Norbert und Ilona Krause erklärten den wissbegierigen Freizeit-Gärtnern zunächst an zwei Bäumen die wichtigen Schnittprinzipien: „Nach innen wachsende, sich kreuzende Von Gisela Schwarze Möllbergen. „Wir sind keine Schönwettergärtner“, blickte Holger Hansing auf die tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen der Teilnehmer vom Obstbaumschnittkurs. Eingeladen zu der lehrreichen Veranstaltung hatte der Verein Naturschutz- und Heimatpflege Porta (NHP). Die professionellen Landschaftsgärtner Ilona und Norbert Krause zeigten den Hobbygärtnern die Schnitttechnik fürs Wachsen und Gedeihen von Bäumen und späteren Früchten. Einführung in die Kunst des richtigen Baumschnitts In Regenjacken gehüllt und in Gummistiefeln ließen sich die Lehrgangsteilnehmer auf der NHP-Streuobstwiese in Möllbergen unterhalb des Biobauernhofs „Löwenburg“, Im Harksiek 54, in die Kunst des Baumschnitts einweihen. „Wer eine reiche Obsternte erfahren möchte, der muss seine Bäume fachgerecht schneiden. 30 Personen hatten sich angemeldet. Immerhin 20 kamen trotz des regnerischen Wetters“, so Holger Hansing mit der Beteiligung zufrieden. Ohne Unterbrechung regnete es Bindfäden, dazu kam ein empfindlich kühler Wind. Alle Kursteilnehmer arbeiteten sich unter Anleitungen der Experten Ilona und Nor- Die fachkundigen Anweisungen zum richtigen Schnitt werden von den Kursteilnehmern eifrig in die Tat umgesetzt. Fachkundige Anleitung: Ilona Krause (Mitte) erklärt, dass die Schere in ihrer Hand auf einer Leiter ungeeignet ist, weil sie mit beiden Händen bedient werden muss. Fotos: Gisela Schwarze Wichtig sei, direkt über einer nach außen zeigenden Knospe zu schneiden, sodass kein Stummel zurückbleibt. „Der würde ohnehin absterben“, schnitt Ilona Krause anschaulich einen Zweig. Die Fachfrau empfahl, auf jeden Fall Schneidewerkzeuge zu benutzen, die für den auf einer Leiter stehenden Hobbygärtner einhändig zu bedienen sind. „Mit der anderen Hand müssen Sie eventuell für sicheren Halt sorgen.“ Innerhalb von 90 Minuten waren mit 20 Personen alle Bäume auf der NHP-Streuobstwiese fachgerecht vor dem in Kürze einsetzenden Wachstum geschnitten. und parallel wachsende Zweige werden grundsätzlich weggeschnitten.“ Norbert Krause vermittelte: „Es darf immer nur einen Chef geben. Man lässt nur eine Baumspitze in der Krone zu, damit es nicht zu einem Wachstumswettkampf zwischen unterschiedlichen Baumspitzen kommt.“ Ziel ist es, dass der Baum nur in die Länge wächst und keine rundliche Krone ausbildet. Anfänglicher Theorie folgte die Praxis: Die Devise beim Schneiden lautete, möglichst kleine Schnittflächen entstehen zu lassen, indem zwar schräg geschnitten wird, aber so wenig schräg wie möglich.


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