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10 Porta extra · Februar 2016 Das Hochwasser im Jahre 1946 überflutete damals neben den Weserwiesen auch die Platte Weide vor den Toren Hausberges. Zur Orientierung: Wo der Schornstein zu sehen ist, steht heute der Aldi-Markt und dahinter die Feuer- und Rettungswache. Auf dem Bahndamm stand damals ein Stellwerk Hochwasser vor den Toren Hausberges Vor 70 Jahren waren Platte Weide und Weserwiesen überschwemmt. halb der Schalksburg hieß - noch nicht aufgeschüttet war und das Höhenniveau der Weserwiesen hatte. Von der Hauptstraße aus, die vom damaligen Hotel Kaiser Friedrich und der alten katholischen Kirche zum Bahnhof führte, ging es in den 1940er- und 1950er-Jahren zunächst steil bergab zu den Wiesen und Feldern. Diese erstreckten sich zwischen Hausberge und der Weser und wurden von dem Bahndamm durchtrennt. Wie heute waren Platte Weide und Weserwiese durch eine Bahnunterführung im Bereich der Straße Fähranger verbunden. Für die Bäche aus dem oberen Teil Hausberges waren Durchbrüche im Bereich des Bahnhofs gebaut worden. Oft kam es selbst bei leichterem Hochwasser vor, dass Von Hans-Martin Polte Hausberge. „Land unter“ hieß es vor 70 Jahren für die großen Wiesen und Felder vor den Toren Hausberges. Wie eine Markierung an der Unterführung im Hausberger Gewerbegebiet zwischen den Straßen Fähranger und Vogelparadies zeigt, hat am 29. Januar 1946 das Weserhochwasser in etwa zwei Metern Höhe in der Unterführung gestanden. In dieser Höhe hatte es die Platte Weide und die Weserwiesen überflutet. Wie überlieferte Fotos zeigen, erstreckte sich das Hochwasser beiderseits der Eisenbahnstrecke bis in die unteren Straßen Hausberges entlang der Hauptstraße. Die Überschwemmungsgefahr war damals besonders gegeben, weil die Platte Weide - wie das landwirtschaftlich genutzte Gelände unterdie Platte Weide und der Bereich Im Werder überflutet waren. Da die Weser noch nicht salzhaltig war, erlebten die Menschen das Hochwasser oft als große Eisfläche vor der Hausberger Innenstadt. Unter hohem Wasserstand und erhöhtem Grundwasserspiegel litten schon immer die Hausbewohner entlang der unteren Hauptstraße. Deshalb befanden sich in früheren Zeiten die Keller nicht unter den Häusern, sondern man baute sie auf der anderen Straßenseite erhöht in den Hang hinein. Der Bergkeller aus dem Jahre 1853 gegenüber dem Haus Nr. 52 legt noch heute Zeugnis davon ab. Heute kann ein größeres Hochwasser im nördlichen Teil Hausberges zwischen Hoppenstraße und dem ehemaligen Berghotel keinen Schaden anrichten. Denn in drei Etappen ist der Bereich im Laufe der vergangenen 50 Jahre aufgeschüttet und höher gelegt worden. So beim Bau der Umgehungsstraße (1959 / 1960), als man die Platte Weide unter anderem mit abgesprengtem Felsmaterial auffüllte. Die weiteren Aufschüttungen erfolgten (rechts im Bild), das auf der Höhe der heutigen Skaterbahn und der Fabrikhalle zu denken ist. Als Ende im Januar 1946 die Weser über die Ufer trat, gab auch der Bahndamm keinen Schutz vor dem Hochwasser für die Wiesen und Felder am Rande von Hausberge. Foto: Dr. Eberhard von Nehlsen Platte Weide unterhalb der Schalksburg


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