Page 9

20170808.PO

August 2017 · Porta extra 9 • Klass. Krankengymnastik • Osteopathie • Sportphysiotherapie • Skoliosebeh. • Kiefergelenksbeh. • Manuelle Therapie • Lymphdrainage • Massagen Hausberge Hauptstraße 10  0571/ 597 19 605 info@bas-physiotherapie.de www.bas-physiotherapie.de „Plattenabend“ in der Kapelle Musikfreunde nutzen als Erste den neuen Veranstaltungsort am Weinsberg ren. Und allesamt Musikliebhaber sind. Und das ist die Hauptsache. Zurück zum Thema: Erst geraume Zeit nach dem Treffen klärt sich auf, dass der Begriff „Plattenabend“ nicht nur der Arbeitstitel für die Zusammenkunft ist, sondern auch der informelle Name des Clubs, der eigentlich auch gar keine dokumentierte Form hat. So erläutert es Andreas Rehmert. der zum engeren Gründerkreis und zum „Plattenabend-Kern“ gehört. An dieser Stelle und festgemacht an seiner Person lässt sich noch mehr erklären. Nämlich warum die Gruppe entstanden ist, die in der Weinsberg-Kapelle ihr 200. Treffen und somit ein Jubiläum begeht. Rehmert, der aus dem Rintelner Ortsteil Todenmann stammt, ist Architekt von Beruf und arbeitet in Minden. Dort hat er auch in den Neunzigerjahren sein Architekturstudium verbracht. Beim Thema Studium schließt sich allmählich der Kreis, denn als junge Architekturstudenten haben sich die Plattenabend-Gründer in Minden kennengelernt, berichtet er. Irgendwann habe sich ein engerer Kreis von Leuten zusammengefunden und überlegt, „was können wir sonst noch zusammen machen?“ Daraus sei schließlich der „Plattenabend“ entstanden. Der „Plattenabend“ findet seit Langem regelmäßig einmal im Monat statt „und das immer an einem Freitag“, meistens bei Arne Nissle in der Viktoriastraße in Minden, sagt Rehmert. Und „es gibt es ein festes Regelwerk“, unterstreicht Martin Bultmann aus Lübbecke. Dazu gehöre vor allem, dass ein „Plattenabend“ jeweils am Ende des vorausgegangenen Treffens beginne und mindestens drei Teilnehmer haben müsse. Bultmann beschreibt das Prozedere in Kurzform: Gegen Ende des Treffens wird ausgelost, wer das Thema für den nächsten Plattenabend vorschlagen darf. „Der Ausgeloste fängt den Abend an und spielt etwa zwei Stunden seine ausgewählten Stücke.“ Zugelassen ist jeder Stil und jede Art von Musik. Jedes Treffen hat ein Thema, so wie zum Beispiel das nächste mit der Vorgabe „neu und wiederentdeckt“ mit der Chance, alte auf dem Flohmarkt gefundene Schätzchen vorspielen zu können. Ebenfalls gehöre dazu, die Entstehungsgeschichte der Aufnahmen oder die Band-Historie zu erläutern. Mittlerweile ist geklärt, warum sich die Musikfreunde, von denen die meisten im Umkreis von 50 Kilometern um ihren früheren Studienort Minden herum leben, ausgerechnet in der ehemaligen Friedhofskapelle treffen. Denn Elmar Kuhlmann, einer der beiden Söhne von Helmut Kuhlmann, war einer der Mitstudenten und frühen Gruppenmitglieder. „Bei der Kapellenpremiere des Treffens geht es um ein einfaches Thema, damit auch die Gäste mit auflegen können“, leitet Bultmann zum Jubiläumstreffen über. Und dann ging es los mit dem Stück „Taste“ von Rory Gallagher aus den 1970ern. Weitere Titel der Ära folgten. www.kapelle.eisbergen.de weinsbergkapelle.wordpress. com Von Werner Hoppe Eisbergen. Fünf Jahre war die Kapelle auf dem Friedhof am Weinsberg stillgelegt. Hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen hatte sich die Stadt Porta Westfalica entschlossen, das Gebäude aufzugeben und abzureißen. Aber es kam anders. Architekt Helmut Kuhlmann aus Kleinenbremen, der die Kapelle vor 50 Jahren geplant und gebaut hatte, engagierte sich mit Unterstützung seiner Familie für deren Erhalt und eine angemessene Nachnutzung. „Ein würdiger Veranstaltungsort“ schwebte Kuhlmann vor. Nach gut vier Jahren des Werbens für das Projekt sowie Überzeugungsarbeit, Vorbereitungen, Restaurierung und Umbauten ist seine Vision Wirklichkeit geworden. Im Juni war ein Freundeskreis von Musikliebhabern aus Minden die erste Gruppe, die die Weinsberg- Kapelle offiziell für eine Veranstaltung nutzte. Gemeinsam Musik hören, sich gegenseitig kennenlernen, über die Interessen der Einzelnen diskutieren, aber vor allem gemeinsam eine gute Zeit mit Gleichgesinnten haben: Diese Ideen beschreiben, was die Musik-Freunde antreibt und regelmäßig zusammenführt. So oder ähnlich war sicherlich auch der „Plattenabend“ in der Weinsberg-Kapelle „überschrieben“. Dass diese Kapelle Helmut Kuhlmanns Anspruch, ein würdiger Veranstaltungsort zu sein, gerecht wird, stellt sich im Verlauf des Abends heraus. Ein ungewöhnlicher Veranstaltungsort ist das multifunktionale Gebäude auf jeden Fall, bestätigen die Gäste schon gleich nach ihrer Ankunft. Das Gros ist per Pkw angereist, einige im Wohnmobil und auch ein paar Biker sind darunter. Die dürfen ihre Motorräder sogar ausnahmsweise direkt auf dem Vorplatz der Kapelle abstellen. Allen Gästen gemeinsam ist, dass sie zur Generation Ü40 gehö- Die Teilnehmer haben für den 200. Plattenabend vor allem Schätze aus den Siebzigerjahren mitgebracht. Foto: Werner Hoppe Entstehung des „Plattenabends“ reicht bis ins Studium zurück.


20170808.PO
To see the actual publication please follow the link above