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August 2017 · Porta extra 27 Die Porta Westfalica anno 1539 Erörterungen zur ältesten bildlichen Darstellung der Westfälischen Pforte Die Federzeichnung „Ansicht des Ritterbruchs“ (hier ein Ausschnitt) aus dem Jahre 1539 ist die älteste bekannte bildliche Darstellung der Porta Westfalica. Die Porta ist am oberen Bildrand zu erkennen, im Vordergrund ist Minden abgebildet. alermeister homas Bolus ■ Malerarbeiten aller Art ■ Bodenbeläge ■ Lackierarbeiten ■ Wärmedämmverbundsysteme Twellsiekstraße 49 · PW-Holtrup Tel. 0 57 31/6 05 63 · Fax 0 57 31 / 30 21 09 · Mobil 01 63 / 8 70 68 84 Salon Proft Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch & Freitag 8.30 bis 18.00 Donnerstag 9.00 bis 18.30 Samstag 8.00 bis 12.45 Immer ohne Voranmeldung Eine gute Entscheidung! Andrea Liedtke geb. Proft Eisberger Str. 438 · 32457 PW-Eisbergen · Tel. 05751 / 8156 einander zu vermitteln.“ Das Originalbild, eine aquarellierte Federzeichnung in einer Größe von 140 Zentimeter mal 65 Zentimeter, befindet sich im Hessischen Staatsarchiv Marburg. Im Kommunalarchiv Minden gibt es eine Kopie der Federzeichnung, die nicht nur die Porta Westfalica im Jahre 1539 zeigt, sondern auch die Stadt Minden und das nördliche Vorland des Wiehengebirges bis über Haddenhausen hinaus. Der abgebildete Ausschnitt ist Teil der linken Seite dieses Bildes und zeigt von Norden aus gesehen Teile der Stadt Minden im Vordergrund und die markanten Gebirgszüge der Porta Westfalica mit der Schalksburg und der damals dort auf dem Berg stehenden Antonius-Kapelle. Nach dieser Kapelle benannt, hieß der Berg bis etwa 1776 Antonius- oder Tönniesberg, ehe er von da an Jakobsberg genannt wurde. Die Kapelle ist 1428 erstmals urkundlich erwähnt und war als Wallfahrtsort damals sehr bekannt, wie von Schroeder ebenfalls in den Mindener Heimatblättern von 1965 berichtet. Öffentlich zu sehen war die alte Darstellung als Ausschnitt der kolorierten Federzeichnung bis vor einigen Jahren auf einer Infotafel, die am Ende des Kammweges auf dem Jakobsberg neben der sogenannten Porta-Kanzel aufgestellt ist. Leider ist das Bild durch Witterungseinflüsse so beschädigt, dass man nichts mehr erkennen kann. Die Informationen zum Jakobsberg und der Porta-Kanzel sind noch gut lesbar. Von Hans-Martin Polte Hausberge. Die wohl älteste bildliche Darstellung der Porta Westfalica ist eine Federzeichnung aus dem Jahre 1539, die den offiziellen Namen „Ansicht des Ritterbruchs“ trägt. Während der Zeichner heute unbekannt ist, weiß man einiges über den Anlass zur Entstehung dieses Bildes. „Ritterbruch“ hieß im 16. Jahrhundert die Landschaft zwischen Minden und dem Wiehengebirge, wo in den Randbereichen die Bauern in ihren Dörfern wohnten. Weil die Bevölkerungszahlen in diesen Dörfern ständig stiegen, waren die Bauern bestrebt, mehr Nutzungsrechte im Ritterbruch von der Stadt Minden zu bekommen. Als es zu einem Schiedsverfahren in der Angelegenheit kam, mussten auch Landgrafen wie Philipp von Hessen mitwirken, die gar nicht im Raum Minden wohnten und keine Ortskenntnisse besaßen. „Als Grundlage der Verhandlungen wurde die Ansicht des Ritterbruchs und seiner Umgebung angefertigt“, berichtet der Heimatforscher Johann Karl von Schroeder 1965 in den Mindener Heimatblättern (Jg. 37). Er weist zudem darauf hin, dass für den damaligen Zeichner der Zweck der Darstellung nicht die präzise Wiedergabe war, sondern dass es darauf ankam, „eine klare Vorstellung von der Lage der verschiedenen Örtlichkeiten zu- Die Kapelle war als Wallfahrtsort bekannt. Anlass für Zeichnung war Schiedsverfahren. Jakobsberg hieß zuvor Antoniusberg. Die alte Darstellung der Porta Westfalica auf dem Jakobsberg ist leider heute nahezu unlesbar. Fotos/Repro: Hans-Martin Polte


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