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August 2017 · Porta extra 25 Kunsthandwerk trifft auf Gartenflair Irmtraut und Thomas Hartmann laden regelmäßig in ihre grüne Oase ein Hauptsächlich kommt das Tausendgüldenkraut im Mittelmeerraum vor. Deshalb sind Hartmanns total überrascht, dass die Pflanze unvermittelt in ihrem Garten gedeiht. Gemäß der Bundesartenschutzverordnung steht das rosa blühende Kraut unter Naturschutz und Artenschutz. „Wild wachsende Vorkommen von Tausendgüldenkraut dürfen deshalb nicht gepflückt oder beschädigt werden“, weiß Thomas Hartmann und schützt seinen pflanzlichen Schatz. Eine weitere Attraktion hat der Freizeit-Gärtner mit einem feinmaschigen Gitterschutz umgeben: Das Knabenkraut schlug bei Hartmanns Wurzeln. Es gehört zur Familie der Orchideen. Die Pflanze war im 19. Jahrhundert noch sehr häufig, auch in unserer Gegend, ist aber heutzutage als Wildwuchs eine wahre Rarität. „Im Militärsperrgebiet am Blauen See im Wesergebirge soll es Exemplare dieser Art geben“, so Thomas Hartmann. Ein ganz persönliches und familiäres Schaustück auf dem parkähnlichen Gelände ist die kleine Meerjungfrau, die sich malerisch am Teichufer rekelt und sonnt. „Das ist eine Karlsruher Majolika. Meine Eltern haben sie im Jahr 1938 als Hochzeitgeschenk bekommen“, erklärt Thomas Hartmann das ein wenig versteckte, fast 80-jährige Kunstobjekt. Natürlich wird dieses kostbare Erbstück in Ehren gehalten: „Die familiäre Geschichte und der damit verbundene Erinnerungswert ist Betrachtern natürlich meistens unbekannt“, so der Sohn des Paares, das die Karlsruher Majolika zur Eheschließung erhielt. An 20 Ständen mit Kunsthandwerk oder hausgemachten Spezialitäten gab es beim 18. Kunsthandwerkermarkt auf dem 3500 Quadratmeter großen naturnahen Grundstück mit Garten, Rasenflächen und Teich wieder eine Menge zu entdecken. Die beliebte Hartmann-Atmosphäre schaffte puren Genuss bei der Entdeckungsreise. Von Gisela Schwarze Hausberge. Seit 18 Jahren freuen sich Besucher aus nah und fern auf den Kunsthandwerkermarkt bei Hartmanns am Mindener Weg 28. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, insgesamt 20 solcher Tage des offenen Gartens wollen wir veranstalten. Dann ist Schluss“, lautet der Plan der Eigentümer Irmtraut und Thomas Hartmann. In den kommenden beiden Sommern stehen also die Gartenpforten für Schaulustige nochmals weit offen. Das Areal in seiner reizvollen Hanglage mit Hochbeeten und Hecken veranlasst auf 3500 Quadratmetern zu immer neuem Staunen. Auf den terrassenförmig angelegten Flächen und der seitlich vom Wohnhaus liegenden Wiese finden die Aussteller und Verkäufer ihre Standplätze neben Blumenbeeten und unter schattigen Bäumen. Den Augen der Betrachter wird bereits auf den ersten Blick durch Blütenpracht und Farbenfülle eine Menge geboten. Es lohnt sich allerdings auch, sich an eher unscheinbaren Bereichen genauer umzusehen. Selbst die Eigentümer erleben in ihrem Garten ab und zu Überraschungen. Ganz ohne das Zutun von Hartmanns wächst zwischen hohen Gräsern das seltene Tausendgüldenkraut, ein Heilkraut. Gastgeberin Irmtraut Hartmann (r.) erklärt, wie der Krug zum Henkel kommt. Das besondere Shopping-Erlebnis: Speziell genähte Unikate begeistern auf dem Kunsthandwerkermarkt in Hausberge. Fotos: Gisela Schwarze Wer sich in idyllischer Atmosphäre von Natur und Kunst inspirieren lassen möchte, ist im Hartmannschen Garten richtig. Ein Farbtupfer ist die ausgefallene Modekollektion von Anett Lober-Springinsguth.


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