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24 Porta Extra · August 2017 Glaubensgemeinschaft freut sich über den hohen Besuch aus New York Kloster an der Eisberger Weserstraße gehört offiziell zur russisch-orthodoxen Kirche Metropolit Hilarion (3.v.r.) ist der Ersthierarch der russisch-orthodoxen Auslandsgemeinden und unterstrich mit seinem Besuch die Anerkennung seiner Kirche für die Eisberger Klostergemeinschaft. Foto: Werner Hoppe gleichfalls regierender Bischof der Diözese von Australien und Neuseeland. Hauptgrund seiner Reise nach Deutschland war seine Teilnahme an der Bischofskonferenz der ROCOR in München. Zur russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland gehören aktuell rund 270 000 Mitglieder. Die gewohnte Gottesdienstordnung der russisch orthodoxen Kirche (byzantinischer Ritus) ist nicht dasselbe wie der traditionelle römische Ritus, aber es gibt starke Ähnlichkeiten und gemeinsame Schnittmengen, machte der Festgottesdienst deutlich. In beiden Riten assistieren Messdiener dem Priester. Die Mitwirkenden tragen bei liturgischen Handlungen wie Gebeten, Lesungen, Predigt oder Gesängen statt der schlichten schwarzen Ordens- oder Priesterkleidung je nach Grad des Anlasses oder Stand im Kirchenjahr teils aufwendig gestaltete Gewänder. Aber obwohl die Messe in Eisbergen nach alter römischer Ordnung in lateinischer und deutscher Sprache und nicht nach byzantinischem Ritus in Russisch oder altem Kirchenslawisch gefeiert wird, machte das für den hohen Besucher offensichtlich keinen Unterschied. Für den vollbärtigen Metropoliten mit seiner haubenartigen Kopfbedeckung und einem ebenfalls mehrfarbigen Festgewand gab es offensichtlich so viele Gemeinsamkeiten, dass er sich im kleinsten Kloster Deutschlands genauso zu Hause zu fühlen schien wie in einer der 115 Gemeinden in den USA, die ihm unterstellt sind. Dabei ist er weltweit der einzige russisch-orthodoxe Bischof, der offiziell sowohl Gemeinden des Ost-Ritus als auch des West-Ritus (hauptsächlich in den USA, Kanada und Großbritannien) betreut. Hintergrund ist die Wiedervereinigung der russisch-orthodoxen Auslandskirche mit dem Patriarchat in Moskau nach dem Ende der Sowjet Ära Jahren. Dass der Metropolit einer russischsprachigen Gottesdienstbesucherin zuliebe einen Abschluss-Segen in deren Muttersprache austeilte, schien für sämtliche Teilnehmer und Teilnehmerinnen kein Problem zu sein. Der Glaube an den selben Gott und das gleiche Glaubensbekenntnis überwinden offenbar Sprachbarrieren. Von Werner Hoppe Eisbergen. Das Gebäude der ehemaligen Uniformfabrik Hahne an der Weserstraße beherbergt seit 2009 das Kloster Mariae Himmelfahrt. Für die Eisberger ist es inzwischen nichts Ungewöhnliches mehr, dass mitten unter ihnen und fast im Dorfzentrum eine kleine Klostergemeinschaft nach Regeln des heiligen Benedikt lebt – im wahrscheinlich kleinsten Kloster Deutschlands. Das sind aber noch nicht alle Besonderheiten, denn die Gemeinschaft in und um Mariae Himmelfahrt gehört seit 2013 offiziell zur Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROCOR). Mit seiner Visitation im Juni und der Klerikerweihe für zwei extern lebende Angehörige der Klostergemeinschaft unterstrich der Metropolit Hilarion aus New York (USA) nicht zuletzt auch die ausdrückliche Anerkennung des einzigen orthodoxen Klosters mit westlichem Ritus in Deutschland als Teil der großen russischorthodoxen Kirche. Zum besseren Verständnis der Bedeutung des Besuches für die Eisberger Klostergemeinschaft ist vorauszuschicken: Der Metropolit (Taufname Igor Alexejewitsch Kapral, geboren am 6. Januar 1948, in Spirit River, Alberta/Kanada) ist Bischof der russisch-orthodoxen Diözese von Ost- Amerika und New York und seit dem 18. Mai 2008 Vorsitzender des Hl. Synods der ROCOR. In dieser Funktion ist er zugleich deren leitender Bischof und nimmt in der Hierarchie die zweite Stelle nach dem Patriarchen von Moskau ein. Darüber hinaus ist er Metropolit Hilarion fühlt sich in Eisbergen wie zu Hause. Ein Teil der russischorthodoxen Kirche


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