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„Mariensee“ auf der Insel Langeoog Seit über 60 Jahren ist das kircheneigene Haus Urlaubsziel der hiesigen Gemeinde Der Fachbetrieb in Porta Fachbetrieb der Dachdeckerinnung Dachdeckermeisterin Ingrid Luig PW-Möllbergen · Möllberger Str. 284 · Tel. 0 57 06 / 10 56 · Fax: 0 57 06 / 15 47 alermeister homas Bolus Porta Extra 23 ■ Malerarbeiten aller Art ■ Bodenbeläge ■ Lackierarbeiten ■ Wärmedämmverbundsysteme Twellsiekstraße 49 · PW-Holtrup Tel. 0 57 31/6 05 63 · Fax 0 57 31 / 30 21 09 · Mobil 01 63 / 8 70 68 84 Bahnhof, von da aus zu Fuß zum nahen Haus „Mariensee“. Während zwei Wochen Freizeit sollte es unsere Herberge sein. Etagenbetten, Gemeinschaftsduschen, und trotzdem war´s prima. Vier Bettenplätze fehlten. „Ab“, hieß es für vier Jungen ins „Möwennest“, ein einfaches Schlaflager auf dem niedrigen Dachboden, das über eine Leiter zu erreichen war. Ein Spaß für uns Obermieter. Das Wetter meinte es gut mit uns. Das Baden in der tosenden Nordsee, abhängig von Ebbe und Flut, gehörte jeden Tag zum Programm. Daneben war immer Programm angesagt. Ständig wurde etwas anderes unternommen. Mal stand eine Exkursion zur Möwenkolonie, mal eine Besichtigung der Meierei im äußersten Osten oder des Hafens mit Fußweg durch den Inselwald an. Zu entdecken gab´s immer was. An Lale Andersen´s „Sonnenhof“ führte der tägliche Strandweg vorbei. Auch ihrer Grabstätte auf dem Inselfriedhof galt ein Besuch. Das Strandleben wurde nicht eintönig. Strandburgen bauen – und dann hatte jemand in eine zerbrochene Muschel getreten und sich den Fuß verletzt. Eine Schülerin war in den Wellen mit einer Feuerqualle in Berührung gekommen und musste zum Arzt. Die Tage waren abwechslungsreich, in jeder Beziehung. Unser Küchenteam war spitze, die Mahlzeiten schmeckten. Was auch in der Erinnerung blieb: Karl Watermann und Heinz Tödheide stehen neben dem Haupteingang, rücklings an die Fensterfront gelehnt. Plötzlich ein Scheppern. Mit ihrem Hinterteil haben sie die große Scheibe, bei der wohl schon mehr die Scheibe den Kitt als der Kitt die Scheibe gehalten hatte, zum Einsturz gebracht. Zerdeppert liegt sie im Speisesaal. „Das wollte ich nicht, aber jetzt ist sie kaputt“, war Karl Watermanns Kommentar. Lehrer Heinrich Watermann hat dann alles gerichtet und, was zu der Zeit nicht selbstverständlich war, beim Inseltischler eine neue Scheibe aufgetrieben. Verbunden mit einem Spaziergang, war für uns jeden Abend nach dem beeindruckenden Sonnenuntergang Dünensingen angesagt. Und die „Abendstille überall“, vierstimmig im Kanon gesungen, erklang nirgends so schön wie in den Langeooger Dünen. Viel zu schnell vergingen zwei Wochen Inselurlaub. Begeistert wurde zu Hause von den mit der heutigen Zeit verglichenen kleinen Urlaubserlebnissen berichtet. Aber wir waren ja auch eine Generation, die im Krieg oder unmittelbar davor geboren war, das einfache Leben kannte und teils auch Schlimmeres erlebt hatte. Von Kurt Römming Nammen. Unzählige Bewohner aus den Gemeinden des Kirchenkreises Minden haben seit mehr als sechzig Jahren Urlaub auf der Nordseeinsel Langeoog gemacht. Das kircheneigene Haus „Mariensee“ ist für sie zum Inbegriff unbeschwerter Tage am Wasser geworden. Viele waren mehrfach da. Heute kaum noch bekannt ist die Tatsache, dass alles in einer Baracke begann. Außerdem gab anfang der 1950er Jahre der Kirchenkreis unbelegte Zeiten an die hiesigen Schulen ab. Schulfreizeit 1953 in „Mariensee“! Das zweite Mal nach dem Krieg und unter eingeschränkten Möglichkeiten erhielten wir das Angebot, uns eine der schönsten Gegenden Deutschlands zu erschließen. „Inseln, Strand, Wattenmeer“, lautete die Devise. Bisher kannten wir die Nordsee nur aus den Schulbüchern. Wir, das waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 der Volksschule Nammen. Schon die Busfahrt durch die Norddeutsche Tiefebene und Ostfriesland nach Bensersiel rief in uns den Erdkundeunterricht wieder in die Erinnerung zurück. Zwei Lehrer begleiteten unsere Tage auf der Insel. Die Schifffahrt mit der „Langeoog II“ durch das Wattenmeer war schon ein besonderes Erlebnis. Dazu gehörte auch das Möwenfüttern unter Verzicht auf eines unserer mitgebrachten Butterbrote. Gerade mal nach einer halben Stunde legte die Langeoog II im Inselhafen an. Mit der Inselbahn ging´s für uns und unser Gepäck zum Bilderpuzzle: Bild 1: Das Haus Mariensee auf Langeoog: Der Kirchenkreis Minden und die Schulen teilten sich Anfang der fünfziger Jahre die ersten Freizeiten. Bild 2: Das Haus Mariensee heute. Bild 3: Umkleidekabinen gab es noch nicht. Jungen und Mädchen bauten Sandburgen. Bild 4: Die Volksschule Nammen belegt 1953 eine der ersten Schulfreizeiten nach dem Krieg. Bild 5: Tägliches Dünensingen nach Sonnenuntergang. Repros: Römming


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