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20 Porta Extra Gebannte Blicke: Vor der Bühne sind die Fans ihren Lieblingsbands ganz nah. Fotos: Stefan Lyrath Die volle Dröhnung für umsonst Das Festival am Kraftwerk: Der Geist von Woodstock ist auch nach 40 Jahren noch lebendig Das schönste Geschenk machte sich „Umsonst & Draußen“ selbst: Der Platz war voll. „Ill Nino“ hielten, was das Programmheft versprochen hatte. Felix Schönfuss, Sänger von „Adam Angst“, mittendrin bei den Zuschauern. tern. Hinzu kamen Gruppen wie „Adam Angst“ (Punk), die für magische Momente sorgten. Auch das Niveau auf der kleineren Bahndammbühne ist mittlerweile recht hoch, wie zum Beispiel „Burning Lady“ (Street-Punk aus Frankreich) mit ihrer herausragenden Bühnenshow bewiesen. Stimmung: Friedlich wie immer - jedenfalls unter den Besuchern. Dafür ist U&D bekannt. Das DRK beklagte sich allerdings, dass Rettungskräfte wiederholt angepöbelt worden seien. Ein Boot der DLRG wurde zudem mit Steinen beworfen. Sicherheit: Die Security, beauftragt vom Verein Umsonst & Draußen Kultur Vlotho, agiert zurückhaltend und deeskalierend. Bei Rauschgift greift der Sicherheitsdienst durch. „Leuten, die mit Drogen handeln wollen, zeigen wir Grenzen auf“, betont Lars Schulz. In der ersten Nacht hatte das Festival ein Drogenproblem - dann wurde es deutlich besser. Ambiente: Das Kraftwerk ist vom Netz, bietet aber trotzdem die perfekte Kulisse. An den Schornsteinen brennen noch Lichter, wenn es dunkel wird. An der anderen Seite des Geländes fließt die Weser. Der Parkplatz am Hauptgelände war diesmal etwas rumpelig, dafür aber trocken. Nicht auszudenken, wenn es geregnet hätte. Preise: Eintritt frei, Camping umsonst (außer fürs Von Stefan Lyrath Veltheim. „Umsonst & Draußen“, aus der Taufe gehoben 1975 in einer Vlothoer Kiesgrube, hat kürzlich mit mehr als 20 000 Fans seinen 40. Geburtstag gefeiert. Pressesprecher Lars Schulz spricht vom „schönsten Festival in Veltheim“. Im Jahr 2007 war U&D in die Weserwiesen umgezogen. Zeit für ein Fazit: Wie gut ist das Festival? Musik: Fast 40 Bands für lau - wo gibt es das sonst? Wer Spitzengruppen sehen will, muss andere Festivals besuchen und dafür bezahlen. Trotzdem konnte nicht nur der Veltheimer Top-Act, „Ill Nino“ (Nu-Metal) aus den USA, wahre Massen begeis- Auto), und die Parkgebühren (fünf Euro für Tagesgäste) bleiben im Vergleich mit anderen Events im Rahmen. Ob die Preise an den Buden okay sind, muss jeder selbst beurteilen. Unterm Strich bleibt das Festival ein äußerst preiswertes Vergnügen. Nicht vergessen: Den Veranstalter kostet es fast 200 000 Euro. Das Geld muss wieder rein. Geschichte: „Umsonst & Draußen“ ist mehr als ein Festival, es ist „das“ Festival dieser Art. Kultur für alle: Vor 40 Jahren traten Vlothoer Musiker eine Welle los, die nicht nur ganz Deutschland erfasste, sondern Zentraleuropa. Einmal im Leben sollte man dabei gewesen sein. Hier lebt der Geist von Woodstock.


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