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4 Petershagen extra Quadratmeter großer Raum, in dem Informationsmaterial über das Scheunenviertel und weitere Schlüsselburger Sehenswürdigkeiten präsentiert werden. Dazu kommen Unterlagen über die Stadt Petershagen und die Scheunenviertel in der Aller-Weser- Hunte-Region. Derzeit wird „Putzers“ Scheune restauriert. „Dat Schünenvertel“-Vorsitzender Hartmut Precht weist darauf hin, dass diese Bezeichnung auf den früheren Besitzer zurückgehe. Er sei in Schlüsselburg viele Jahre lang als Frisör tätig gewesen. „Die Stadt Petershagen hat dieses Gebäude vor einigen Jahren übernommen und an unseren Verein zur Umgestaltung und Nutzung übergeben. Eine Partyscheune wird hier nicht entstehen“, betont Precht. An den Arbeiten seien den Aufgaben entsprechend zwei bis zwölf Personen ehrenamtlich beteiligt. Zu den Maßnahmen gehöre es, Dachlücken mit alten Hohlziegeln zu schließen, die Holzgiebelwand zu sanieren, abgängige Backsteine auszutauschen, die Außenfassade zu verfugen und den Fußboden im Innenbereich begehbar zu machen. „ Es gibt finanzielle Rücklagen in unserem Verein, allerdings sind diese Mittel begrenzt“, berichtet Hartmut Precht. Das Scheunenviertel wird erlebbar gemacht Verein „Dat Schünenvertel“ wurde 2008 gegründet meinschaft einen symbolischen Preis von einem Euro auf den Tisch. Für die Baumaßnahmen flossen 35 000 Euro aus dem Fördertopf „Ländliche Entwicklung“. Die Arbeiten wurden in Eigenleistung und von Handwerkern ausgeführt. Maßgeblich daran beteiligt waren die Mitglieder des Vereins „Dat Schünenvertel“. Das Ergebnis ist die Informationsscheune mit barrierefreier Sanitäranlage. Das neu gestaltete Gebäude wurde im Jahr 2012 seiner Bestimmung übergeben. Angenommen wird, dass dieses kleine Bauwerk ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die letzten Privatbesitzer waren zwei Einwohner aus Stolzenau. Das Häuschen war baufällig und sollte renoviert werden. Dazu kam es nicht. Nachdem die Schlüsselburger Kulturgemeinschaft das Gebäude erworben hatte, fiel die Zuständigkeit an den Arbeitskreis „Dat Schünenvertel“. An der Scheune war die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Die Sanierungsmaßnahmen begannen im Juli 2010. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz. Das Spitzdach wurde neu eingedeckt. Kernstück ist ein knapp 40 im Jahr 1617 Angst und Schrecken. Damals blieben von den Flammen nur noch die Schlüsselburg mit den Amtsräumen sowie ein Bürgerund Backhaus verschont. Noch heute wird in Schlüsselburg mit einem Kirchgang an dieses Ereignis erinnert. Um Vieh, Ernteerträge und Vorräte zu schützen, wurde abseits der dichten Ortsbebauung das Scheunenviertel errichtet. Als Standort entschied man sich für die „Humke“, die höchste Erhebung. Das Scheunenviertel auf der flussabgewandten Seite gab den Besitzern der Hofstellen eine zusätzliche Chance zum Überleben. Der Arbeitskreis „Dat Schünenvertel“ wurde im Juli 2008 ins Leben gerufen. Den Mitgliedern ist es gelungen, eine der Scheunen in besonderer Weise zu sanieren und umzubauen. Beim Kauf dieses Gebäudes legte die Schlüsselburger Kulturge- Von Ulrich Westermann Schlüsselburg. Zu den viel besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt Petershagen gehört das Schlüsselburger Scheunenviertel. Zahlreiche Radwander Erlebnisrouten führen dort vorbei. Schutzhütte und Grillanlage laden zum Verweilen ein. Der Verein „Dat Schünenvertel“ hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Quartier in nordwestlicher Ortslage erlebbar zu machen. Das Gebäudeensemble hat seinen historischen Charakter bewahrt. Die städtebauliche Dichte und die Lage der 26 Scheunen, die bis auf Ausnahmen in derselben Ausrichtung stehen, machen den besonderen Reiz dieser alten Anlage mit der dreieckigen Grundform aus. Die Gebäude in Fachwerkund Massivbauweise wurden überwiegend im 19. Jahrhundert errichtet. Einige Scheunen werden dem 18. Jahrhundert zugeordnet. Bekannt ist, dass der bauliche Kern einer kleineren Scheune an der Stolzenauer Straße aus dem 16. Jahrhundert stammt. Früher wüteten in Schlüsselburg Weserhochwasser und Großbrände. Die größte Feuerkatastrophe verbreitete Seit einigen Jahren blühen im Scheunenviertel die Stockrosen. Zusätzliche Chance zum Überleben Die Gebäude des Scheunenviertels sind überwiegend in Fachwerk- und Massivbauweise errichtet worden. Fotos: Ulrich Westermann


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