Page 15

20170912.PE

Petershagen Extra 15 Ein Fest mit vielen Facetten Arbeitseinsatz, Erinnerungen und Gespräche über Aktuelles: Das Distelfest stellt. Danach sind die Figuren aufgebaut und einbetoniert worden. Im Februar 2004 erhielt ein zwei Tonnen schwerer Granitblock, der aus Warmsen herbeigeschafft wurde, seinen Platz. Die Inschrift lautet: „Zur Erinnerung an den Bürgerprotest 1992/93, der diese Region vor einer Giftmülldeponie bewahrte“. Von Ulrich Westermann Quetzen. Ein Arbeitseinsatz, Erinnerungen und Gespräche über aktuelle Themen bestimmten ein Distelfest auf dem Sperrgrundstück am Rande des Schaumburger Waldes: Vor 25 Jahren wurde in Petershagen, Rehburg-Loccum, Wiedensahl und Umgebung die Bürgerinitiative „Stoppt den Giftmüll“ ins Leben gerufen. Anlass für die Gründung war die Suche der Bezirksregierung nach einem Standort für eine Sonderabfalldeponie. Damals sollten auch zwei Flächen in der Stadt Petershsagen in die engere Auswahl kommen. Zu den umfangreichen Aktivitäten der Bürgerinitiative gehörte es, in Quetzen am Rande des Schaumburger Waldes im Zusammenwirken mit einem Privateigentümer und dem Pfarrbezirk Bierde der evangelischen Kirchengemeinde Lahde ein 1,6 Hektar großes Sperrgrundstück anzulegen. Seit Bekanntwerden der Ahrens Ansiedlung im Industriegebiet Lahde hat sich im Februar 2017 das Bürgerteam „Wir wehren uns“ der BI angeschlossen. Das Distelfest wurde genutzt, um im Eingangsbereich der Fläche Aufräumungsarbeiten durchzuführen. Ein Zusammensein in geselliger Runde schloss sich an. Zu den Teilnehmern gehörten Peter Thiele (Neuenknick), Wolfgang Teifel (Petershagen) und Wilfried Ernsting (Quetzen), die bereits bei der Gründung der BI vor 25 Jahren dabei waren. Erinnert wurde an die Einweihung des Mahnmals im September 2004. Dabei handelt es sich um einen kippenden Kegel, der als Symbol für die Situation in der Natur von Figuren gestützt wird. Im April 2001 hatte die BI zum Ideenwettbewerb aufgerufen. Ein Jahr später fiel die Entscheidung für den Vorschlag des Kunst-Leistungskurses des Petershäger Gymnasiums. Die Einzelteile wurden im August 2003 fertigge- Am Mahnmal auf dem Sperrgrundstück trafen sich Mitglieder der Initiative „Stoppt den Giftmüll - Wir wehren uns“. Foto: Ulrich Westermann für die Tierwelt. Seit drei Jahren werden hier bis zu 40 Bienenkästen aufgestellt. „Die Blüten bieten den Insekten reichlich Nahrung. Um zu verhindern, dass sich im Wiesenbereich Gehölz entwickelt, wollen wir einige Schafe zur Beweidung anschaffen. Wir denken an fünf oder sechs Landschaftspfleger auf vier Beinen“, berichtete Wilfried Ernsting. Ein weiteres Thema war die naturschutzfachliche Stellungnahme, die von der Biologischen Station Minden- Lübbecke 2007 vorgenommen wurde. Dabei ging es um den hohen ökologischen Wert der mittleren Vegetationsstadien des Stillgewässers und dessen Übergangsbereiche. Herausgestellt wurde auch das halb offene Grünland. Dazu hieß es, dass das blütenreiche und extensiv gepflegte Gebiet mit einigen Gebüschinseln wichtige Habitate für bedrohte Tierarten bilde. Um den naturschutzfachlichen Wert aufrechtzuerhalten, wurde auf die Bedeutung der Pflege oder naturschutzorientierten Bewirtschaftung hingewiesen. Einige Teilnehmer des Distelfestes unternahmen auf der Sperrfläche einen Rundgang. Dabei wurde deutlich, dass sich das Areal im Laufe der Jahre zu einem Naturschutz Biotop entwickelt hat. Neben der Distel haben sich viele weitere Pflanzen angesiedelt. Zudem bietet die artenreiche Umgebung einen Lebens- und Rückzugsraum Hauptstraße 29 I Petershagen I 05707/93 28111 hoerstudio-boelling.de I info@hoerstudio-boelling.de 4 Jahre in Petershagen 2013-2017


20170912.PE
To see the actual publication please follow the link above