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PETERSHAGEN EXTRA 9 die Steinnummerierungen eins bis 590 von der alten Schaumburger Landwehr zwischen Raderhorst und Wiedensahl bis Bad Laer in der Nähe von Versmold (südlich von Osnabrück) an. Damals wurde beschlossen, die Grenzsteine im Abstand von le, Wilhelm Römke und den weiteren Helfern für die umfangreichen Vorbereitungen. Der Weg führte von der Königsmühle an die Grenze westlich der Hühnerfarm. Lang war unterwegs die Liste der Flurnamen. Viele von ihnen konnten leicht erklärt werden: Boberste Feld (Oberstes Feld), Auf ‘em Felde, Auf ‘em langen Berge, Im Moore, Großes Moor, Brandheide und Döhrener Heide. Ganz anders sah es beim Ausdruck „Specken“ aus. „Dabei handelt es sich um einen Weg, der durch sumpfiges Gelände führt und mit Erde, Buschwerk und Grassoden befestigt worden ist. Auch die Bezeichnung Knüppelbrücke oder Knüppeldamm ist denkbar. Specke dürfte ursprünglich ein einzelnes Stück Holz gewesen sein“, berichtete Friedrich Dralle. Wilhelm Römke wies darauf hin, dass der Flurname Schmölz Heide mit einem Familiennamen in Verbindung stehe. Zur Döhrener Heide gehörten Flächen, die früher von Bauern aus dem Nachbardorf genutzt wurden. In der Nähe heiße es Im zweiten Block. „Das ist ein Landstreifen mit vielen kleineren Ackerflächen“, so Römke. Eine Station der Exkursion war der historische Grenzstein bei Plaggemeiers. Das steinerne Relikt, das den alten Grenzverlauf zwischen Hannover und Preußen markiert, ist mit der Nummer 43 ausgestattet. Einzelheiten erläuterte Friedrich Dralle. Er erinnerte an den Staatsvertrag nach Napoleons Niederlage. Mit der Vereinbarung vom 25. November 1837 sei der Grenzverlauf neu festgelegt worden. Die Schnatgänger erfuhren, dass die gesamte Grenze in sieben Serien aufgeteilt worden ist. Dem Abschnitt Ostwestfalen mit einer Länge von 200 Kilometern gehören Ortsheimatpfleger Friedrich Dralle hielt Kurzvorträge über Flurnamen und weitere historische Themen. Ein Etappenziel war der alte Grenzstein von 1843 ist östlicher Seelenfelder Ortslage. Fotos: Ulrich Westermann fünf Jahren bei einem Schnatgang zu kontrollieren. Beschädigungen wurden mit hohen Strafen geahndet. Einige der Steine versanken im Moor. Andere wurden entfernt, weil sie in Ackerflächen standen. Es kam aber auch vor, dass die Grenzsteine in Gärten oder in Gebäuden einen neuen Platz erhielten. Auf der gesamten Grenzlänge sind in sieben Serien ursprünglich 950 Steine aufgestellt worden. Eine Serie umfasste in der Regel nur zehn bis 50 Kilometer. Ostwestfalen war mit 200 Kilometern eine Ausnahme. Obwohl der Grenzverlauf bereits 1837 festgelegt worden ist, wurden die Steine erst ab 1843 aufgestellt. Dazu kam ein Grenzwall. Die großen Steine mit einer Höhe von 100 Zentimetern markierten Eckpunkte. Die kleineren Exemplare (60 Zentimeter) wurden im Zwischenbereich eingesetzt. Bei der Kennzeichnung steht P für Preußen und H für Hannover. Die Steinnummer wurde überwiegend auf der P-, die Jahreszahl auf der HSeite angebracht. Nachdem die Seelenfelder und ihre Gäste den Grenzstein besichtigt und die Loccumer Straße überquert hatten, war nach einigen hundert Metern die Waldecke mit dem Rastplatz erreicht. Dort gab es Platenkuchen, Heißund Kaltgetränke. Das zweite Teilstück des Schnatgangs führte zunächst durch den Wald in Richtung Reethorst. Weitere Stationen waren die Sandgrube (Kammeier) und der Hochsitz (Korte). Eine kurze Pause wurde bei Günter Möller eingelegt. In der Riehe (Wald Friedel Schröder) folgten weitere Erklärungen zum Grenzverlauf und zu den Flurnamen. „Holtwisch ist eine Wiese am Wäldchen, Nollenberg bedeutet kleiner Hügel“, wusste Friedrich Dralle. Vier Stunden nach dem Aufbruch war die Königsmühle wieder in Sichtweite. Zum Abschluss fand ein geselliges Zusammensein mit Erbsensuppenessen in der Gaststätte Strahs statt.


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