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Petershagen Extra 25 Fröhlicher Kreis im Bindkemüssen-Club Seit 30 Jahren steht in Heimsen und Ilvese altes Brauchtum im Mittelpunkt Der Bindkemüssen-Club Heimsen-Ilvese hat sich zum Ziel gesetzt, Trachten, Brauchtum und alte Küchenlieder zu pflegen. Derzeit gehören dem fröhlichen Kreis zwölf Frauen an. Foto: Ulrich Westermann Gastgeberin. Traute Harmening beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Ursprung der Bindemütze. Die Heimserin hat unzählige Fahrten in die nähere und weitere Umgebung unternommen, um so viele Informationen wie möglich zusammenzutragen. Die traditionelle Bindemütze stammt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt sich in vielen Formen und Dekorationen. Die Kopfbedeckung der Frauen wurde in mühevoller Kleinarbeit von Putzmacherinnen modelliert. Beim Material spielten Satin, Tüll, Spitze und Samt eine wichtige Rolle. Die Innenfütterung bestand aus Leinen. Traute Harmening weist darauf hin, dass die Bindkemüssen geschickt mit bunten Perlen bestickt worden seien. „Schmale Bänder, Litzen und Von Ulrich Westermann Heimsen-Ilvese. Wohl einmalig in Deutschland ist der Bindkemüssen-Club Heimsen Ilvese. Zu diesem Ergebnis sind die Verantwortlichen bei ihren Nachforschungen gekommen. Seit nunmehr 30 Jahren bilden Einwohnerinnen der beiden Weserdörfer einen fröhlichen Kreis, in dem Trachten, Brauchtum und alte Küchenlieder gepflegt werden. Derzeit gehören der Gruppe zwölf Frauen im Alter von 67 bis 86 Jahren an. „Übersetzt heißt Bindkemüsse schlicht und einfach Bindemütze“, sagt Vorsitzende Traute Harmening. Viele Jahre lang standen regelmäßig öffentliche Auftritte bei Dorfgemeinschaftsfesten und weiteren Veranstaltungen in zahlreichen Ortschaften der Stadt Petershagen und darüber hinaus auf dem Programm. Die Gründungsinitiative ging vom damaligen Gemeindepfarrer Wilkens aus. Premiere wurde am 15. April 1987 im Gemeindehaus Heimsen bei einer Veranstaltung des Altenclubs gefeiert. Der Abschluss fand vor fünf Jahren beim Erntefest in Heimsen statt. Seitdem treffen sich die Bindkemüssen-Angehörigen im monatlichen Rhythmus in geselliger Runde. Da der Club aus zwölf Frauen besteht, übernimmt jede von ihnen einmal im Jahr die Rolle der dem Motto „Sau wöhr dat froiher“ („So war das früher“) auf und bereitete unzähligen Menschen eine große Freude. „Schön war‘s, das hat uns gut gefallen“, erinnert sich Traute Harmening an den Kommentar des Publikums. Mit ihren Bindemützen und der wichtigen „Owerbinneschörten“ ließen die Frauen die alte Zeit lebendig werden. Dazu kamen Küchenlieder, Gedichte und verschiedene Arbeitsrequisiten. Unter anderem wurden Spinnrad, Haspel, Webstuhl, Waschbrett und Kinderwiege präsentiert. Für die musikalische Begleitung auf dem Akkordeon sorgte in den Anfangsjahren Wilhelm Mailand, der heute in Frankfurt lebt. Ihm folgte Helmut Friedrichs aus Ilvese, der ebenfalls sofort Zugang zu den Küchenliedern wie „Dat noch in 100 Joarn“, „Wenn in Großmutters Stübchen“, „Der alte Scherenschleifer“, „Mutterl unterm Dach“ und „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ fand. „Beide Akkordeonspieler haben unsere Stimmbänder im Laufe der Jahre verstärkt. Im privaten Kreis seit einigen Jahren treffen wir uns ohne Instrumentalbegleitung. Wir singen Küchenlieder, halten einen Klönschnack, beschäftigen uns mit Geschichten und erfreuen uns an alten Fotos. Wir bemühen uns, das alte Brauchtum am Leben zu erhalten, einfach aus Spaß an der Freude“, erzählt Traute Harmening. weiße Spitze sorgten für den letzten Pfiff. Die Mützen waren in Form und Größe von Gegend zu Gegend verschieden. An ihrem Schmuck wurde deutlich, ob die Familie reich oder arm war oder eine Hochzeit, Kindtaufe, Beerdigung oder ein weiteres Ereignis anstand“, so die Vorsitzende des fröhlichen Kreises. Häufig seien in der Bindemütze sogar Einkäufe nach Hause getragen worden, um diese vor den Blicken der Nachbarn oder anderer Einwohner zu verbergen, führt sie weiter aus. Die älteste Heimser Bindkemüsse im Originalzustand ist weit über 100 Jahre alt und stellt eine besondere Rarität dar. Das Schätzchen befindet sich im Besitz von Mathilde Rohlf. Der Bindkemüssen-Club Heimsen-Ilvese trat unter Thomas & Rauch Rechtsanwälte Sabine Thomas Rechtsanwältin Tätigkeitsschwerpunkt: Familienrecht Hans-Joachim Rauch Rechtsanwalt Tätigkeitsschwerpunkt: Gesellschaftsrecht/Arbeitsrecht Hauptstraße 11 · 32469 Petershagen Telefon 0 57 07 / 90 09 90 · Fax 0 57 07 / 85 44 E-Mail: thomas@raethomas-rauch.de rauch@raethomas-rauch.de In Kooperation mit SSVP & Coll. · Anwalts- und Notarkanzlei


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