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22 Petershagen extra Die Theater-Arbeitsgemeinschaft II des Petershäger Gymnasium führte „Die zwölf Geschworenen“ auf. Die Premiere wurde im Pädagogischen Zentrum gefeiert, der Abschluss der Veranstaltungsreihe fand im Alten Amtsgericht statt (Bilder oben und unten). Fotos: Ulrich Westermann Schuldspruch muss einstimmig sein Theater-AG II des Städtischen Gymnasiums zeigt „Die Zwölf Geschworenen“ det zu haben, schuldig ist und sein Leben mit der Todesstrafe auf dem Elektrischen Stuhl endet. Der Fall scheint klar. Die zwölf Geschworenen werden entgegen der Vorlage im Fernsehspiel der 1950er-Jahre nicht nur von Männern, sondern im PZ des Gymnasiums von jeweils sechs Schülerinnen und Schülern dargestellt. Geschworene acht weigert sich, leichtfertig ein Urteil zu fällen. Das Theaterstück entwickelt sich zu einer über zweistündigen Zerreißprobe, in der verschiedene Charaktere aufeinandertreffen. Ihre Aufgabe ist es, bei einem begründeten Zweifel an der Tat des jungen Mannes auf „Nicht schuldig“ zu plädieren. Der Spruch muss einstimmig sein. Schauplatz ist das Geschworenenzimmer eines Bezirksgerichts in New York. In diesem ungemütlich wirkenden Raum mit einem Porträt von Abraham Lincoln an der Wand, treffen sich jeweils sechs Männer und Frauen, um ihr Urteil zu fällen. Der Gerichtsdiener beendet seine Zählung. Die Geschworenen sind vollzählig, der Schlüssel wird in der Tür umgedreht. Die ersten Personen nehmen am Konferenztisch Platz. Sie kennen sich nicht und haben Schwierigkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hustenbonbons werden angeboten, ein Ventilator wird angeschaltet, ein Mann berichtet über seinen Anruf beim Wetterdienst: „Es wird der heißeste Tag des Jahres“. Nachdem sich einige Geschworene vorgestellt, sich zur Gerichtsverhandlung und nebensächlichen Dinge wie Schnupfen, Sommergrippe und ein Baseballspiel geäußert haben, macht die Vorsitzende den Vorschlag, nun doch zur Abstimmung zu kommen. Einige der Geschworenen erheben sich bereits von den Sitzen und packen ihre Sachen. Für sie gibt es keinen Zweifel: Der Schuldspruch wird 12 zu null ausgehen. Doch dann kommt alles anders. Die „Geschworene acht“ stimmt für „nicht schuldig“, sodass das Ergebnis wider Erwarten „11 zu eins“ heißt. Der „Geschworene drei“ ist empört: „Das ist die Höhe, glauben Sie vielleicht, er ist unschuldig?“ Die Angesprochene bleibt ruhig: „Ich weiß es nicht. Der junge Mann ist 19 Jahre alt. Elf haben ihn schuldig gesprochen. Ich kann Von Ulrich Westermann Petershagen. Eine gelungene Premiere feierte die Theater- Arbeitsgemeinschaft II des Städtischen Gymnasiums Petershagen. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun bis zwölf präsentierten im Pädagogischen Zentrum „Die zwölf Geschworenen“, eine Aufführung, die für die deutsche Bühne von Horst Budjuhn dramatisiert worden ist. Die Filmvorlage geht in ihrer Original-Kinofassung auf das Jahr 1957 zurück. Sie gilt nach wie vor als Musterbeispiel für Rollen- und Gruppenverhalten sowie für gruppendynamische Prozesse. Zwölf Geschworene, die das Gericht berufen hat, haben über das Schicksal eines 19- Jährigen zu entscheiden. In ihrer Hand liegt es, ob der junge Mann, dem vorgeworfen wird, seinen Vater ermor


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