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26 Petershagen extra Orden für den Storchenvater Alfons Bense ist vom Bundespräsidenten persönlich geehrt worden: Im Schloss Bellevue zum Tag des Ehrenamts 2017. Störche würden die Liebe, Verehrung und Fürsorge an die alten gewissermaßen zurückzahlen und diese versorgen, wenn sie alt und schwach seien.“ Dem Image des Storchs habe diese Auffassung über die Jahrhunderte sehr gutgetan. Auch für die NRW-Stiftung steht fest, dass die Wiederansiedlung des Storchs im Kreis nicht zuletzt ein Verdienst von Alfons Bense ist. Die Stiftung hatte ihn bereits 2007 als sechsten Preisträger mit dem Wegweiser-Preis ausgezeichnet. Mit ungebrochenem Elan widmet Bense auch heute noch den Störchen den größten Teil seiner Freizeit. Darüber hinaus engagiert sich Alfons Bense im Denkmalschutz, wie bei der Verleihung in Berlin ebenfalls hervorgehoben wurde. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins „denk-mal!“ Windheim No 2, der sich für den Er- „Und mit 23 Paaren bleibt Petershagen die Storchenhauptstadt“, sagt Bense. Bense hat vier Bücher zum Thema herausgegeben: 2000 erschien die Monographe „Altes Storchenland an Weser, Bastau und Dümmer“, 2011 das Buch „Storchenhauptstadt Petershagen. Die Rettung des Weißstorchs in Nordrhein Westfalen“, 2014 „Vom unglaublich vielfältigen Bild des Weißstorchs auf historischen Ansichtskarten“, aktuell „Der Weißstorch – vom Vogel zum Kult“, eine Kulturgeschichte des Storchs. Mit seinem neuesten Storchenbuch erfüllte sich Bense einen Herzenswunsch. Das größte Kapitel bezieht sich auf die Kulturgeschichte, die in dieser Form wohl noch nie aufgezeichnet wurde. „Wissenschaftlich ist das zwar längst widerlegt, aber in der Antike glaubte man an die Aufopferung des Vogels für seine Brut, also: Die jungen einen interessierten Storchenfreund ist er selbst an die Betreuung des Storchs gekommen – und war schnell gepackt. „Eindringen in die Welt, in die Sicht der Störche, das sind für mich Höhepunkte“, und: „Manchmal entschuldige ich mich, das ich da störe.“ Dass die Arbeit im Aktionskomitee als beispiellose Erfolgsgeschichte anerkannt ist, freut Bense: „Die vor 30 Jahren zu hörende Kritik, ob es gerechtfertigt sei, eine Million Mark für den Storch auszugeben, war viel zu kurz gegriffen und ist heute nur noch historisch amüsant.“ Heute stehe es längst fest: „Angesichts der vielen Rekorde, die in den vergangenen 20 bis 25 Jahren für die Störche des Kreises Minden-Lübbecke zu verkünden waren, liefert das Jahr 2017 Zahlen wie nie.“ Die Fakten: 65 Brutpaaren gelang die Aufzucht von 135 Jungen. Minden-Lübbecke bleibt der Storchenkreis in NRW. Von Oliver Plöger Petershagen/Berlin. Nein, es störe ihn überhaupt nicht, wenn er „Storchenvater“ genannt werde, sagte Dr. Alfons Bense bei den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Aktionskomitees Rettet die Weißstörche im Kreis Minden Lübbecke. „Das ist besser als Rabenvater“, ergänzte er dann mit einem Lächeln. Und dass Storchenvater passt, würde wohl jetzt auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterschreiben. Er überreichte dem Petershagener zum Tag des Ehrenamts das Verdienstkreuz am Bande. Wenn es um Störche im Kreis Minden-Lübbecke geht, fällt immer auch der Name Bense. Der doppelte Doktor ist eigentlich Facharzt für Innere Medizin, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin mit psychologischer Praxis in Windheim, doch längst gehört er zu den renommierten Kennern des Großvogels. Sein Rat ist gefragt, nicht nur von Fachleuten. Seit 1987 ist Alfons Bense Mitglied im Aktionskomitee, seit 1990 im Vorstand und seit 2015 stellvertretender Vorsitzender. Zudem ist er Kuratoriumsmitglied in der angegliederten Weißstorchstiftung. Die Säuberung der Storchennester, die Beringung der Jungstörche und das Ablesen der Ringe der ankommenden Störche gehören im Frühjahr zu den Aufgaben von Alfons Bense. 1990 gründete er die Windheimer Storcheninitiative e. V. und setzt sich als Vereinsvorsitzender für den Erhalt und die Schaffung von Lebensraum für die Störche ein. Er ist außerdem als Beringer der Vogelwarte Helgoland tätig und vertritt das Land NRW in der Nabu-Bundesarbeitsgruppe Weißstorch. Bense, Jahrgang 1951, stammt ursprünglich aus Braunschweig. Beruflich hatte es ihn in jene Region verschlagen, die er in seiner Schulzeit nur durch das Kaiser-Wilhelm Denkmal kannte. Über Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Alfons Bense das Verdienstkreuz überreicht und bedankt sich persönlich für den Einsatz. Foto: pr


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