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Petershagen Extra 11 Gemeinde Minden mit dem ehemaligen Vorsitzenden Harald Scheurenberg. Es folgte eine öffentliche Veranstaltung im Synagogengebäude in Petershagen zum Thema „Wenn das Leben in - und trotz - Theresienstadt beginnt“. Zu Gast war Dr. Thomas Gabelin. Er wurde 1944 im Lager Theresienstadt geboren und überlebte gemeinsam mit seiner Mutter. Er berichtete darüber, welche Bedeutung diese Geburt für seinen späteren Lebensweg hatte. Die Moderation hatte Tara Regine Schuch (AG „Alte Synagoge Petershagen“ und Redakteurin der Deutschen Hebammenzeitschrift) übernommen. Dr. Gabelin ist Diplom-Psychologe und Psychotherapeut. Er wurde am 21. Dezember 1944 geboren. Nicht in Krefeld, dem Herkunftsort seiner Eltern, erblickte er das Licht der Welt, sondern im Ghetto (KZ) Theresienstadt. Seine Eltern waren am 13. Oktober 1944 dorthin deportiert worden. Geburt und Überleben grenzen an ein Wunder, wie auch, dass ein Teil seiner Angehörigen die Shoah überlebte und nach Krefeld zurückkehren konnte. Nach der Befreiung ist Gabelin in Krefeld aufgewachsen. Dort lebt er mit seiner Frau Klaudia. Zur Familie gehören zwei Töchter und fünf Enkelkinder. Der weitere Zeitplan sah im Besselschen Hof eine Diskussion zum Thema „Zukunft unseres Vereins“ vor. Ein intensiver Meinungsaustausch folgte. Ein weiterer Höhepunkt des Treffens war ein Konzert mit Karsten Troyke (Gesang, Gitarre) und Daniel Weltlinger (Violine) in der Alten Synagoge in Petershagen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft. Zum Programm gehören alte jüdische Lieder, an die sich Child Survivor Sara Bialas-Tenenberg erinnerte und deren Noten Karsten Troyke aufzeichnen konnte. Darunter waren hebräische Lieder aus der Pionierzeit Israels. Im Synagogengebäude und der angrenzenden alten Schule fanden die Besucher Gegenstände und Anhaltspunkte aus dem Gemeinsam stimmten Karsten Troyke und die 90-jährige Sara Bialas-Tenenberg einige Lieder an. Gesang von Salomea Genin (Autorin und Überlebende der Shoah) aus Berlin in der Petershäger Synagoge. Die Child Survivors Deutschland trafen sich in Petershagen. Es war das 35. überregionale Treffen des Vereins. Die Mitglieder kommen alle sechs Monate zusammen. Geburt und Überleben grenzten an ein Wunder. jüdischen Leben vor, das in Petershagen seit nahezu 470 Jahren dokumentiert ist. In einer Ausstellung werden u. a. Bücher, ein Grabsteinfragment und eine Truhe von Erna Mendel, die 1899 in Ovenstädt geboren wurde, gezeigt. Die Tagung der Child Survivors endete mit einem Gespräch im Besselschen Hof über die weiteren Planungen. Zu Gast in Petershagen (v. l.): Dr. Philipp Sonntag, Andrew Hilkowitz (1. Vorsitzender der Child Survivors) und Peter-Paul Klinger. Fotos: Ulrich Westermann Hauptstraße 29 I Petershagen I 05707/93 28111 hoerstudio-boelling.de I info@hoerstudio-boelling.de 4 Jahre in Petershagen 2013-2017


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