Page 31

20170912.STADT_FUER_ALLE

Dienstag, 12. September 2017 · Nr. 213 Eine Stadt für Alle Mindener Tageblatt 31 Für ein Ehrenamt ist man nie zu alt Das gute Gefühl, gebraucht zu werden und anderen zu helfen, treibt Lesepaten und Grüne Damen an. tensives Gespräch. Und das kann schon mal länger dauern. „Man muss zuhören können“, sagt Ulrike Dammeyer über eine der wichtigsten Qualitäten, die eine Grüne Dame haben muss. Denn vielen Patienten fehlt ganz einfach die Ansprache, viele sind einsam und froh darüber, wenn sie jemandem ihr Herz ausschütten können. Etwa auch zur eigenen Diagnose. „Nach so etwas fragen wir aber nie“, hebt Ulrike Dammeyer hervor. So etwas tue eine Grüne Dame nun einmal nicht. Natürlich sei es etwas anderes, wenn der Patient selbst seine Krankheit zur Sprache bringt. Dass solche Gespräche auch mal an die Substanz gehen können, dieses Erfahrungen haben alle Grünen Damen selbst schon einmal gemacht. Dann ist die Gruppe ihr Rückhalt, oder die Pflegedienstleistung des Klinikums, der sie untersteht. „Man darf die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen“, rät Ulrike Dammeyer, jede ihrer Kolleginnen habe eine eigene Strategie, damit umzugehen. Die Grünen Damen verschenken Zeit. Und das tun sie schon seit ihrer Gründung am Klinikum im Jahre 1980. Profis müssen sie nicht sein, nur Freude am Umgang mit Menschen haben. Die Mitglieder der Gruppe sind aktuell zwischen 60 und 82 Jahren alt. Die älteste Grüne Dame, Renata Feinstein, hing erst kürzlich ihren grün-türkisfarben Dienstkittel an den Nagel und ging mit 83 Jahren in den Ruhestand. Für die Patienten im Klinikum sind die Grünen Damen montags bis freitags, bis auf Feiertage, vormittags von 9 bis 12 Uhr da. Jede von ihnen arbeitet drei Stunden in der Woche. Grüne Damen geben Hoffnung und haben stets ein offenes Ohr Die Grünen Damen können aktuell Verstärkung gut gebrauchen. Ulrike Dammeyer ist für nähere Infos erreichbar unter Telefon (0571) 7 00 17 sowie (0177) 8 15 89 15. Klinikums, holen ihnen eine Kleinigkeit aus dem Kiosk, melden für sie das Telefon an und ab, gehen mit ihnen zum Friseur oder an die frische Luft“, berichtet Ulrike Dammeyer, die derzeit die Gruppe leitet. „Das ist eine Win-win-Sache für beide Seiten“, verrät sie über die Motivation. Die Grünen Damen bereiten Freude, geben Hoffnung, trösten. Im Gegenzug genießen sie das Gefühl, gebraucht zu werden, lernen viele neue Menschen kennen und entwickeln sich persönlich weiter. Und der Bedarf für dieses ehrenamtliche Engagement ist zweifelsohne da, weil das hauptamtliche Pflegepersonal für Besorgungen und ähnliches in der Regel auch gar keine Zeit hat. Wenn eine der Grünen Damen den Kopf in ein Patientenzimmer steckt und fragt „Was kann ich Gutes für Sie tun?“, wird daraus nicht selten ein in- Von Harald Fichtner Minden (mt). Wer ein langes Arbeitsleben hinter sich hat, dem fällt es oft schwer, die Hände einfach so in den Schoß zu legen. Wer sich für das sprichwörtliche alte Eisen noch viel zu jung fühlt, kann seine Lebenserfahrung gesellschaftlich einbringen: zum Beispiel mit einem Ehrenamt. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Eine ist zum Beispiel, Lese- und Lernpate zu werden. „Zwischen zwei Buchdeckeln gibt es so viel Tolles und Spannendes zu entdecken“, schwärmt Anke Knicker, Koordinatorin des Projekts „Lesen und Lernen im Mühlenkreis“ beim Deutschen Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen. Aufgabe der Lesepaten ist es, die Leselust bei Kindern zu wecken und so zum selbstständigen Lesen anzuregen. Doch nicht nur das. Denn Kinder, die mit dem Lesen – oder bedingt durch Migrationshintergrund mit der deutschen Sprache – Schwierigkeiten haben, benötigen noch ein bisschen mehr als bloße Motivation. Diese Kinder brauchen jemanden, der sich zusätzlich zum regulären Unterricht mit ihnen hinsetzt und übt. Das können Lehrkräfte nicht wirklich leisten. Und es gibt Elternhäuser, in denen kaum – wenn überhaupt – Bücher vorhanden sind, wie Anke Knicker berichtet. Auch beim Vorlesen hapert es dann. Der Bedarf an ehrenamtlichem Engagement ist also groß. Das sieht man schon daran, dass die Bildungsinitiative „Lesen und Lernen im Mühlenkreis“ nun schon in ihrem neunten Jahr erfolgreich läuft und zu den größten Leseförderprojekten in Ostwestfalen-Lippe gehört: Mittlerweile sind rund 200 Lese- und Lernpaten an mehr als 50 Grundschulen und Kindertageseinrichtungen tätig, die meisten von ihnen zwei Stunden hört, brachte die Idee mit nach Hause nach Minden und fand im Kinderschutzbund einen Partner. Die Günther + Rita Rudloff-Stiftung sorgte für die Anschubfinanzierung, der Lions Club hat das Projekt mitinitiiert und -aufgebaut.“ Warum die Förderung der Leseund Sprachkompetenz von Kindern unabdinglich ist, liegt nach Anke Knickers Worten auf der Hand: „Lesen ist der Schlüssel zur Bildung und daher so wichtig für einen erfolgreichen Lebensweg und für ihre Teilhabe an der Gesellschaft“, sagt sie. Schließlich geht es nicht nur um Märchen oder Geschichten, sondern eben vor allem darum, Sachbücher oder Textaufgaben richtig zu lesen und vor allem zu verstehen. Eine andere Gelegenheit, sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen einzusetzen, ergreifen aktuell 25 Grünen Damen am Johannes-Wesling- Klinikum. „Wir erledigen für die Patienten Besorgungen innerhalb des in der Woche. Das Gros der Paten ist 60 Jahre und älter, wobei die Altersspanne von 30 bis 90 (!) Jahre reicht. Die jüngsten Kinder hingegen gehören zur Gruppe U3, die ältesten sind rund zehn bis zwölf Jahre alt. Für Lese- und Lernpaten in Kindertagesstätten liegt der Schwerpunkt im Vorlesen und gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern. Das stärkt bei den kleinen Zuhörern Wortschatz, Fantasie und Konzentrationsfähigkeit. Am „Einsatzort Schule“ steht das Lesen, Zuhören und Diskutieren im Mittelpunkt. Das Schöne ist für die Kinder: Es gibt keinen Leistungsdruck, und jeder Schüler wird von einem Paten einzeln, freundlich und verständnisvoll betreut. Wie Anke Knicker berichtet, geht das Projekt auf die Initiative von Klaus Suchland zurück: „Er hatte in Berlin von so einem Programm ge- Lesen üben mit Einzelbetreuung und ohne Leistungsdruck Ulrike Dammeyer (rechts) leitet die Gruppe der Grünen Damen am Minder Klinikum. Foto: pr Wir haben die Energie! Für die Herausforderungen der Zukunft sind wir gewappnet. Als familienfreundliches Unternehmen sind wir sogar ausgezeichnet. Und mit PORTA-STROM, -GAS, -WASSER und -WÄRME haben wir Energie-Produkte im Angebot, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Lust zu Ihrem regionalen Anbieter zu wechseln? Rufen Sie uns an: 0571 97515-46 DEUTSCHLANDWEIT 111 Jahre 1906 2017 Glücklich zu Hause liebevolle und persönliche Betreuung 24 Stunden - Tag und Nacht Unverbindliche Beratung Ewelina Tegtmeier 05761 / 9211 44 www.family-service-leese.de GmbH & Co. KG · Viktoriastr. 20 · Minden · Tel. 05 71 - 3 13 24 Jubiläumsangebote vom 18. – 30. September • Zylinderschlüssel Standardprofil, Wilka - ABUS - BKS - CES - DOM - Winkhaus - Trelock 3.11 • Trennscheiben Metall, 1 mm stark, 115 und 125Ø Stück 1.11 • H-Pfostenträger verzinkt, 600 mm hoch, 91 oder 121 mm breit 8.11 • Jopa Baueimer 12 l 1.11 • Steckschlüsselsatz 171-teilig, Chrom-Vanadium 111.11 • Alu-Werkzeugkoffer bestückt, 130-teilig 159.11 • Terrassenschrauben Edelstahl, C1 5,5 x 60 mm, Paket 200 Stück 15.11 • Milwaukee Akku Bohrschrauber M 12 BDD 202 C, 12 Volt, 2 Ah, mit Ladegerät u. 2 Akkus im Koffer 139.11 • Hailo Alu-Kombileiter 3 x 11 Sprossen, Arbeitshöhe 6,80 m 189.11 • Sortiment-Kasten Stahlblech, 440 x 335 x 70 mm, mit 23 losen Einsätzen 26.11 Feiern Sie mit uns! Angebote solange der Vorrat reicht! Samstag, 23. September, 9 – 18 Uhr Sonntag, 24. September, 13 – 18 Uhr


20170912.STADT_FUER_ALLE
To see the actual publication please follow the link above