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20170912.STADT_FUER_ALLE

2 Mindener Tageblatt Eine Stadt für Alle Nr. 213 · Dienstag, 12. September 2017 Foto des Tages Starke Kinder – starke Gemeinschaft Minden (mt). Der Weltkindertag ist ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt. Mit einem bunten Programm bietet es Gelegenheiten zum Toben für die Kleinen und zum Netzwerken für die Erwachsenen. Foto: MT-Archiv Übrigens Zurück nach Kansas oder Zeit für einen Blickwechsel V o n H e n n i n g W a n d e l „Es ist nirgendwo so schön wie daheim“ – als kleine Dorothy braucht Judy Garland für diese Erkenntnis eine stürmische Reise ins Zauberland Oz. Dort gibt es neue Abenteuer, merkwürdige Freunde und große Herausforderungen. Viel besser, als in Kansas, wo auf einer einsamen Farm inmitten endloser Felder nichts passiert außer der täglichen Wiederholung derselben Langeweile. Und doch will Dorothy wieder zurück. Nach Kansas. Nach der Schule ist Minden gerade für viele junge Menschen genau dieses Kansas. Oz hingegen liegt in Berlin, Hamburg oder Köln. Mindestens. Wer kann, sucht gleich die ganz große Weite in London, Paris oder New York. Da gibt es die cooleren Jobs, die lauteren Partys und die wilderen WG-Mitbewohner. Also nichts wie weg. Wenigstens bis Hannover. Zur Not geht auch Bielefeld. Hauptsache woanders. Doch auch in dem Land hinter dem Regenbogen geht die Party nicht ewig. Wer aus Oz zurückkehren will, muss sich das nicht nur sehnlichst wünschen, sondern auch die richtigen roten Zauberschuhe haben. Die jungen Mindener haben es da schon leichter. Da reicht in der Regel der Zug – der nach dem Wochenendbesuch aber meistens auch wieder abfährt, junge Mindener inklusive. Minden hat viele Baustellen, unbestritten. Auch hier gibt es hässliche Ecken, morgens und am Nachmittag sogar nervige Staus. Und das nicht nur, weil mal wieder eine Ampel ausgefallen ist. Viele Straßen sind kaputt, Radwege ebenfalls. Zwischen Wesertor und Obermarkt stehen immer wieder Geschäfte leer, manche sogar über Jahre. Und erst die Kneipen, die es heute im Vergleich zu damals – wann auch immer das genau war – nur noch zu einem Bruchteil gibt. Und trotzdem: Auch in Oz ist es nicht unbedingt besser. Höchstens anders. Vielleicht ist einfach nur der Blick getrübt. Denn selbst Kansas hat viel schöne Ecken, schrullige aber liebenswerte Details, bekannte Gesichter, tolle Menschen. Eine großartige Landschaft, Raum zum Leben, Arbeiten, Spaß haben. Und genau das gilt genauso auch für Minden. Man muss es nur sehen wollen. Die Zahl 83 018 Menschen lebten zum Stichtag 2. Januar 2017 in Minden. Werden auch die Nebenwohnsitze mitgezählt, waren es sogar 84 992. Damit zählt Minden seit Jahren zu den Städten mit einem leichten Bevölkerungswachstum. Unter den gut 83 000 Mindenern waren knapp 16 700 Unter 18 Jahre alt, mit knapp 17 000 etwa genauso viele älter als 65 Jahre. Mit insgesamt 74 899 hatte der Großteil der Mindener die deutsche Staatsangehörigkeit, die zweitgrößte Gruppe bildeten mit 1865 syrische Staatsangehörige, gefolgt von Irakern (683), Polen (650), Türken (586) und Italienern (490). (hwa) Aus dem Inhalt Eine Familiendynastie des Theaters Seite 1982 kam Familie Pape an die Goethe-Freilichtbühne und ist aus dem Ensemble des Amateurtheaters nicht mehr wegzudenken. Die Papes engagieren sich auf und hinter der Bühne. Die Schauspielerei hat jedes Familienmitglied auf eine ganz unterschiedliche Weise geprägt. 3 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 2014 taten sich sechs Mindener Unternehmen zusammen und gründeten mit dem Kinderschutzbundes eine Kindertagesstätte. Die Betreuungszeiten der Kita „Löwenzahn“ sind auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern ausgelegt. Die Plätze sind nicht nur „Mitarbeiter-Kindern“ vorbehalten, sondern offen für andere Mindener Kinder. 7 Baby-Boom am Klinikum Im Mindener Johannes-Wesling-Klinikum kommen wieder deutlich mehr Kinder zur Welt. 2016 erreichte die Geburtenzahl mit 1832 den höchsten Wert seit 17 Jahren – auch, weil andernorts Kreißsäle geschlossen wurden. Trotz allen medizinischen Fortschritts hat sich eines aber nicht geändert: Wehen tun immer noch weh. 9 Familie im Fokus Die Themen Familie und Familienmanagement stehen am 17. September im Mittelpunkt der Veranstaltung „Eine Stadt für Alle mit Weltkindertag“. Hierzu bieten die Stadt Minden, Ornamin, die Volksbank Mindener Land sowie der Kinderschutzbund und dessen Partner ein buntes Programm auf dem Simeonsplatz. 11 Fremdsprachen für Kinder „Wer eine neue Sprache lernen möchte, sollte einfach drauf losreden und die Peinlichkeitsbarriere hinter sich lassen.“ In der Kindertagesstätte Bilibi. lernen Kinder ab sechs Monaten bereits spielend Englisch zu sprechen. 14 Nach der Schule kommt der Umzug Viele junge Leute verlassen nach der Schulzeit ihr Zuhause und ziehen für ein Studium oder eine Ausbildung in eine andere, größere Stadt. Ihr Wunsch: Mehr erleben. Aber es gibt auch Gründe, weshalb sie in den Mühlenkreis zurückkehren würden. 17 Welche Schulfächer sollte es geben? Lieblingsfächer in der Schule hat(te) so ziemlich jeder. Dem einen liegen die Sprachen oder die musischen Fächer, der andere trumpft bei den Naturwissenschaften auf. Aber welche der gängigen Unterrichtsinhalte bringen wirklich was fürs Leben und nicht nur für den Notendurchschnitt? 19 Vernetzter Alltag Schon in der Grundschule sind viele Kinder stolze Besitzer eines Smartphones. Vielfach „erben“ sie die abgelegten Geräte ihrer Eltern. Wie sehr digitale Medien in ihren Alltag integriert sind und warum Freunde, Sport und Familie trotzdem nicht zu kurz kommen, verrät eine neue Ausgabe der Studie „Jugend, Information, (Multi-)Media“. 21 Zwei Freunde Hans-Joachim Lemcke (91) und Horst Idelberger haben sich Ende der 1980er Jahre kennengelernt. Sie wurden Freunde und sehen sich als Seelenverwandte. Ihre Herzen schlagen für die grüne Politik und beide sind große Fans des Öffentlichen Personennahverkehrs.. 25 Plattdeutsch wieder im Kommen Nach dem zweiten Weltkrieg verlor Plattdeutsch lange Zeit an Bedeutung. Nur unsere Großeltern und Mütter unterhielten sich noch fließend auf Platt. Doch die Sprache ist wieder stark im Kommen. Dafür engagieren sich Orte wie Nammen und das Mindener Tageblatt. 28 I m p r e s s u m Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns als Minden-Lübbecker Kreisblatt, seit 1941 mit „Bote an der Weser“, Mindener Zeitung Herausgeber: Rainer Thomas & Sven Thomas (Verleger) Christoph Pepper (Chefredakteur) Sonderausgabe „Eine Stadt für Alle“ Chefredakteur: Christoph Pepper Konzeption: Sabine Morche, Bruns Medien-Service Produktion: Wolfgang Heyn Illustrationen: Alex Lehn Anzeigenvermarktung: Thomas Bouza Behm Verlag und Herstellung: J.C.C. Bruns Betriebs-GmbH Postfach 2140, 32378 Minden, Obermarktstraße 26-30, 32423 Minden Telefon: 0571 8820 Telefax: 0571 882 157 E-Mail: info@mt.de Internet: www.MT.de Druck: Bruns Druckwelt GmbH & Co. KG Die Zeitung ist in allen Teilen urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung dürfen Beiträge oder Abbildungen weder vervielfältigt noch verbreitet werden. Dies gilt ebenso für die Aufnahme in elektronische Datenspeicher jeder Art. Vollständige Liste aller Kontakte in Redaktion und Verlag unter MT.de/Kontakte Drei Fragen an ... Bürgermeister Michael Jäcke „Nicht nur eine Aufgabe der Stadt“ Für Familien sind die Bedingungen in der Stadt sehr gut. Viele Jugendliche vermissen jedoch oft ein für sie passendes Freizeitprogramm. Wird sich in dieser Richtung bald etwas tun? Was ich oft von jungen Mindern höre, ist, dass ein Großkino und Discos oder coole Bars in Minden fehlen. Vor allem für die Ansiedlung eines größeren Kinokomplexes – vielleicht auch mit benachbarter Disco – sehe ich Chancen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände. Das wollen wir als Stadt entwickeln. Hierzu sind auch Gespräche mit interessierten Investoren und Betreibern geführt worden. Seit vielen Jahren gibt es ein gutes Angebot in Von Henning Wandel Mit inzwischen deutlich mehr als 80 000 Einwohnern ist Minden irgendwie zwischen Baum und Borke: Viel zu groß für eine gemütliche Kleinstadt, aber zu klein für eine pulsierende Großstadt. Wo soll es hingehen? Bürgermeister Michael Jäcke sieht vor allem drei große Aufgaben. Die Einwohnerzahl Mindens ist in den vergangenen Jahren gegen den Trend gestiegen. Was für Menschen sind es, die den Weg zu uns finden? Mindens Einwohnerzahl steigt bereits seit 2012. Das ist also kein Trend, der ausschließlich mit der Zuwanderung von Asylsuchenden seit Mitte 2015 zusammenhängt. Natürlich haben auch viele Geflüchtete in Minden ein neues Zuhause gefunden. Rund 1300 Menschen haben wir allein als Stadt aufgenommen, weitere sind frei nach Minden gezogen. Aber es ist auch zu beobachten, dass Bürger aus kleineren Kommunen in die Städte ziehen, weil es hier Arbeitsplätze, eine gute Nahversorgung und vielfältige Bildungsangebote gibt. Michael Jäcke ist Bürgermeister der Stadt Minden. den fünf städtischen Jugendhäusern. In Kürze wird die Juxbude mit Fördermitteln vom Land aufgewertet. Ein erweitertes Angebot für junge Erwachsene bis 35 Jahre soll es bald im Kulturzentrum BÜZ geben. Hier sollen neue Formate – wie die bereits erfolgreich gelaufene Retro Gaming-Night – realisiert werden. Minden soll auch in Zukunft eine attraktive Stadt sein. Welches ist dabei die größte Herausforderung? Ich sehe da drei große Herausforderungen: 1. Minden soll ein attraktiver Einzelhandelsstandort sein und bleiben. Wir wollen eine lebendige Innenstadt, die dazu einlädt, hier zu verweilen, einzukaufen und Spaß zu haben. Das ist nicht nur eine Aufgabe der Stadt, sondern ganz vieler Akteure mit einem gemeinsamen Ziel. 2. Mindens gute Bildungslandschaft soll unter Einbezug von Integration und Inklusion noch besser werden und 3. den Wirtschaftsstandort Minden weiter zu stärken, für den eine gute Infrastruktur, attraktive Gewerbegrundstücke sowie natürlich auch Bildungs- und Kulturangebote wichtig sind. Facebook-Meinungen Minden für... ...Musik-Fans: „Super Atmosphäre! Nette Leute und ein tolles Team. Und natürlich immer großartige Musiker!“ Scarlet Defoe über den Jazz Club Minden ...Zugezogene: „Kleine meine Schönheit Minden“ Kamil Hag Khalil ... Shopper: „Die neu gestaltete Fußgängerzone in der Innenstadt ist sehr gut gelungen und lädt zum entspannen. Es wird für jeden etwas geboten.“ Ingrid Gettkant ...für Geschichtsfreunde: „Die Mindener Zeitinseln sind immer wieder ein tolles Erlebnis für Teilnehmer und Besucher.“ Pieter van der Meij


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