18 Mindener Tageblatt Eine Stadt für Alle Nr. 213 · Dienstag, 12. September 2017 Die Vielfalt des Lernens Von der Grundschule bis zum Gymnasium: Ein Blick auf die Schulformen im Kreis Minden-Lübbecke In Zahlen ausgedrückt Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es insgesamt 109 allgemeinbildende Schulen mit 38 155 Schüler und 3108 Lehrern. Das teilt sich so auf: 52 Grundschulen mit 11563 Schülern und 792 Lehrern 8 Hauptschulen mit 1096 Schülern und 132 Lehrern 13 Förderschulen mit 1622 Schülern und 382 Lehrern 1 Primus-Schule mit 573 Schülern und 45 Lehrern 6 Sekundarschulen mit 2827 Schülern und 226 Lehrern 11 Realschulen mit 3635 Schülern und 246 Lehrern 6 integrierte Gesamtschulen mit 6734 Schülern und 515 Lehrern 10 Gymnasien mit 9195 Schülern und 708 Lehrern 1 Freie Waldorfschule mit 284 Schülern und 25 Lehrern 1 Weiterbildungskolleg mit 626 Schülern und 37 Lehrern (Quelle: IT NRW Düsseldorf 2017 / Zahlen des Schuljahr 2016/2017) Zu Hauptschule, Realschule, Gymnasium gesellen sich Gesamtschule und Sekundarschule, wobei Hauptund Realschule eher Auslaufmodelle sind. Der Hauptschulabschluss wird nach Klasse 9 oder Klasse 10 erreicht. Nach erfolgreichem Besuch der Klasse 10 Typ B steht der mittlere Schulabschluss, also die Fachoberschulreife, mit dem die Schüler die gymnasialen Oberstufe besuchen können. Die Realschule umfasst die Klassen 5 bis 10 und bereitet die jungen Menschen darauf vor, in eine Berufsausbildung oder in die Bildungsgänge der Sekundarstufe II zu wechseln. Diese beiden Schulformen gehören in einigen Städten bald der Vergangenheit an. Wenn sie allerdings vor Ort gewollt sind und genügend Anmeldungen haben, bleiben sie bestehen. Von Landesseite wird keine Schulform abgeschafft. Die Zukunft heißt Sekundarschule als Antwort auf zurückgehenden Schülerzahlen und dem Wunsch der Eltern nach längerem gemeinsamem Lernen. Im Kreis werden Sekundarschulen parallel aufgebaut. Diese Schulform ist seit 2011 im Gesetz verankert. Mindestens dreizügig und als Ganztagsschule umfasst die Sekundarschule die Jahrgänge 5 bis 10. Hier werden die Schüler auf Von Heike von Schulz Kreis Minden-Lübbecke (hvs). Für die Schüler hat der Ernst des Lernens begonnen. Ein großer Tag für die Jüngsten ist der erste Schultag, wenn sie dem Kindergartenalter entwachsen sind und eingeschult werden. Jetzt heißt es gemeinsam lernen von Klasse 1 bis Klasse 4, um das Rüstzeug für den weiteren Weg zu erhalten. So sieht es das Schulsystem in NRW vor, das in verschiedene Schulformen aufgeteilt ist. Wir geben einen Überblick über das Schulsystem, insbesondere im Kreisgebiet. An der Grundschule wird den Kindern beigebracht, wie sie Neues selbst entdecken. Erst einmal muss das Lernen gelernt werden. Das braucht Zeit. Für alle gilt das Prinzip, dass jedes einzelne Kind individuell gefördert wird. Rechnen, Schreiben, Lesen sowie kulturelle, sportliche und religiöse Themen werden vermittelt. Auch außerhalb des Unterrichts. Ab dem zweiten Schulhalbjahr der ersten Klasse steht Englisch auf dem Stundenplan. Inklusion ist ein großes Thema. Kinder mit unterschiedlichen Neigungen und mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf lernen gemeinsam. Im Kreis Minden- Lübbecke wird an 43 Grund- und 16 weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I „Gemeinsames Lernen“ angeboten. Zur Primarstufe gehören auch 13 Förderschulen für Kinder, die sonderpädagogischer Unterstützung bedürfen. Im Kreis befinden sich die Einrichtungen in öffentlicher oder privater Trägerschaft in Bad Oeynhausen, Espelkamp, Hille, Lübbecke, Minden und Porta Westfalica. Das Schulamt des Kreises hat die staatliche Schulaufsicht über die Grund-, Haupt- und Förderschulen. Nach Klasse 4 beginnt der weitere Bildungsweg in der Sekundarstufe I. Eltern erhalten eine Empfehlung mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 als Hilfe, die richtige Schulform für ihr Kind zu wählen und die geeignete Schule zu finden. Die Freie Evangelische Grundschule Minderheide ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft. Fotos: MT-Archiv Zurzeit besuchen rund 380 Schüler in 19 Klassen die Ganztagshauptschule Todtenhausen. Die Schule läuft jedoch aus. den Einstieg in das Berufsleben als auch auf die Hochschulreife vorbereitet. Bis Klasse 6 wird gemeinsam gelernt. Dann wird der Unterricht mit mindestens zwei Bildungsgängen angeboten. Gymnasiale Standards wie die zweite Fremdsprache gehören dazu. Die Sicherheit einer planbaren Schullaufbahn bis zum Abitur ist geregelt. Neben der Gesamtschule bietet die Sekundarschule den Weg zum Abitur in neun Schuljahren an (G9). Die Gesamtschule bleibt weiterhin bestehen. Hier können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erreicht werden, die auch an der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium erworben werden. Das Gymnasium bietet den schnellsten Weg zum Abitur und ermöglicht den Beginn eines Hochschulstudiums. Dieser Bildungsgang gliedert sich dabei in eine fünfjährige Sekundarstufe I (Erprobungs und Mittelstufe) sowie eine dreijährige gymnasiale Oberstufe (Einführungs- und Qualifikationsphase). Das Berufskolleg ist auch eine Schulform der Sekundarstufe II. Hier können vom Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife alle allgemeinbildenden Abschlüsse erworben oder nachgeholt werden. 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