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20170912.STADT_FUER_ALLE

Eine Stadt für Alle Illustration: Alex Lehn Mindener Tageblatt · Sonderausgabe . September  mt.de Zeiten ändern sich – die Städte bleiben ... und müssen sich immer wieder neu erfinden Von Christoph Pepper Minden (mt). Minden erfindet sich gerade mal wieder neu, nicht viel anders ergeht es seinen Nachbarn. Was von manchem als Veränderungsstress empfunden wird, ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang: Städte sind nun einmal lebendige Organismen, die sich in permanent wandelnden Lebensbedingungen zurecht finden müssen. Seit der Gründung Mindens vor weit mehr als 1200 Jahren haben sich die Zusammensetzung der Bevölkerung ebenso wie die Bedingungen von deren Zusammenleben immer wieder verändert, gelegentlich auch ganz radikal. Manchmal erfolgten diese Veränderungen in langen, sich kontinuierlich entwickelnden Zeiträumen, manchmal abrupt. Immer wieder war – und ist – die Stadtgesellschaft gezwungen, die Modalitäten der gemeinsamen Existenz äußeren und inneren Einflüssen anzupassen, ihr Miteinander auszutarieren. Klima, Wirtschaft, Herrschafts und Machtverhältnisse, Krieg und Frieden, technologische, kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen, auch Bevölkerungsbewegungen sorgten für immer neue Herausforderungen. Nicht immer ging es friedlich dabei zu, geordnet – oder gerecht. Menschen wurden geboren und starben, zogen zu oder weg – die Stadt blieb. In der Veranstaltungsreihe „Eine Stadt für Alle“ versucht Minden seit 2013 Antworten auf aktuelle Herausforderungen zu finden, wie sie etwa der demografische Wandel aufwirft. Auch in Porta Westfalica, Petershagen und Hille beschäftigt man sich damit. Was zum Beispiel bedeutet das sich wandelnde Verständnis von „Familie“ für das Zusammenleben der Generationen, den Umgang mit Beeinträchtigungen, die Verantwortung für Erziehung oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Eine „Stadt für Alle“ sein zu wollen, ist nicht nur für Stadtväter und -mütter, also politisch Verantwortliche, sowie die Verwaltungen ein ehrgeiziges, arbeitsintensives Programm. Es konfrontiert auch die Mitglieder der Stadtgesellschaft – Einzelne ebenso wie organisierte und nichtorganisierte Gruppierungen – mit der Einladung, mitzumachen. Veranstaltungen wie der Weltkindertag am Sonntag auf dem Simeonsplatz bieten nicht nur die Gelegenheit, passiv dabei zu sein, sondern aktiv mitzumachen, sich zu informieren, zu vernetzen, einzubringen. Die Zeitung und ihre Kanäle als Plattform Eine Stadt für Alle braucht eine gemeinsame Plattform, um sich auszutauschen – und wer sollte dafür geeigneter sein als die alteingesessene Heimatzeitung. Tagtäglich verbindet das Mindener Tageblatt – auf Papier seit nun mehr als 160 Jahren und auch digital in Web, Apps und Sozialen Netzwerken schon seit mehr als 20 – die Menschen der hiesigen Heimatkommunen untereinander, setzt sie ins Bild, ermöglicht ihnen Austausch von Informationen und Meinung. Seit 2014 gibt es zudem zweimal jährlich ein „MT für Alle“, das über den engeren Abonnenten- und Käuferkreis hinaus alle Haushalte des Verbreitungsgebiets mit einer Sonderausgabe über ein jeweils anderes Schwerpunktthema informiert. In diesem Herbst befassen sich Redaktion und Verlag mit der bunten „Stadt für Alle“. Auf insgesamt 32 Seiten wird sie in vielen (wenn natürlich auch längst nicht allen) ihrer zahlreichen Facetten speziell aus dem Familien und Generationen-Blickwinkel beobachtet und geschildert. Wie sehr sich die hiesigen Gemeinwesen gerade wandeln und sich wieder einmal neu erfinden, wird an Einzelbeispielen besonders deutlich. Zu denen übrigens auch die gute alte Heimatzeitung gehört. Vom Säugling zum Senior Eine Sonderausgabe für alle Lebensphasen Von Monika Jäger Minden (mt). Menschen prägen die Seele einer Stadt und sind ihr schlagendes Herz. Historische Gebäude, Kneipen und Geschäfte (und eine frisch sanierte Fußgängerzone) sind auch wichtig – aber eher als Rahmen für ein pulsierendes, lebendiges Miteinander; sie können aber Raum für Begegnungen und Gespräche schaffen und dazu beitragen, Identität zu stiften und historische Verankerung zu geben. Wer einen Eindruck von den Menschen in dieser Region bekommen möchte, der findet in diesem besonderen Mindener Tageblatt unter dem Motto „Eine Stadt für Alle“ jede Menge Außergewöhnliches und Besonderes. Für jede Lebensphase Menschen prägen das Herz und die Seele der Städte und Dörfer. gibt es hier Berichte und Informationen – vom Säugling bis zum Senior. So wird beispielsweise von einer Familie erzählt, die seit drei Generationen dasselbe Hobby pflegt, oder von einer Männerfreundschaft, die mehr als drei Jahrzehnte überdauert hat und deren Basis das Ziel war, die Stadtgesellschaft nachhaltig zu verändern. Berichtet wird auch über vielfältige Ehrenämter, etwa im Seniorenbeirat oder als Grüne Dame. Deutlich wird aber auch, wie sich das Leben in Familien inzwischen verändert hat. Im Stemmer gibt es ein Mehrgenerationenhaus, in Minden einen Verein, der mit Erfolg „echte“ Familie durch „Wahlverwandtschaften“ ersetzt. Und was fünf heimische Firmen taten, damit ihre Beschäftigten Familie und Beruf besser vereinbaren können, ist ebenfalls in dieser Sonderausgabe über „Eine Stadt für Alle“ nachzulesen. Das MT-Redaktionsteam hat hier viele Seiten der Heimat, die nicht jeder kennt, aber kennen sollte, beleuchtet – auch mit der Frage, welches Schulfach sich junge Menschen wünschen. Die Antwort: „Glück“. Minden Wie kinderfreundlich ist die Stadt tatsächlich? Mehr als 50 Spielplätze gibt es in Minden – doch nicht alle sind einen Besuch wert. Auch darüber hinaus gibt es nur wenig Orte, an denen Kinder spielen und sich ausprobieren können. Ein Grund dafür: Die Stadtplanung liegt in den Händen von Erwachsenen. Seite 13 Minden Babyboom wie seit 17 Jahren nicht mehr 1832 Kinder kamen im vergangenen Jahr im Johannes Wesling Klinikum zur Welt – ein Rekord. Und der nächste ist absehbar. Dafür gibt es mehrere Gründe. Seite 9 Minden „Wir konnten mit dem Rad zu Freunden fahren und etwas unternehmen.“ Mika Henkenjohann und ihre Freunde sind auf dem Absprung. Nach dem Abi studieren oder lernen sie in anderen Städten. Aber manche Vorzüge Mindens werden ihnen fehlen. Seite 17 Minden Zwei Männer, zwei Stühle, eine Meinung Horst Idelberger und Hans-Jürgen Lemcke kennen sich seit Jahrzehnten. Einst arbeiteten sie zusammen in der Kommunalpolitik, dann gingen sie ganz unterschiedliche Wege. Die Stadtgesellschaft haben beide auf ihre Weise geprägt – als Seelenverwandte. Seite 25 Minden Gefragt: Ralph Caspers Ihn kennen nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen: Ralph Caspers, Moderator der „Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah“ moderiert in Minden einen Weltrekordversuch. Bevor es an’s Jonglieren geht, nutzte das MT die Gelegenheit, mit dem Moderator zu sprechen. Seite 10


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