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20170328.KAUFLOKAL

Dienstag, 28.März 2017 · Nr. 74 KAUF LOKAL Mindener Tageblatt 25 Das Beste aus zwei Welten Der stationäre Handel ist noch lange nicht tot. Im Gegenteil: Innenstädte haben sogar eine gute Zukunft, wenn sie die Vorteile von Online-Plattform und Ladengeschäft zusammenbringen. Nur noch fünf Prozent schätzen die Lage als schlecht ein, vor drei Jahren machten hier noch 15 Prozent ihr Kreuz. Sogar aus dem E-Commerce-Fachverband Eco sind zuletzt Stimmen zu hören, die dem stationären Handel Rückenwind geben. Nachdem in den vergangenen zehn Jahren massiv Umsatz ins Netz gewandert ist, sei nun eine Sättigung abzusehen, sagt der Eco-Experte Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann. Unter Fachleuten betrachte den innerstädtischen Einzelhandel niemand mehr als veraltetes Phänomen ohne Überlebenschancen. Hofmann spricht von einem hybriden Handel. Anders als in der Anfangszeit werden sich Kunden nicht mehr vor Ort informieren, um dann online zu bestellen, das Gegenteil sei der Fall: „Der aufgeklärte Verbraucher wird sich zunächst online informieren“, sagt Hofmann, die letzte Kaufentscheidung falle dann beim Händler – zumindest bei beratungsintensiven Produkten. Sein Fazit: Wer die Annehmlichkeiten des digitalen Shoppings mit den Vorteilen der Offline-Welt eng miteinander verzahnt, wird von der Digitalisierung profitieren. Möglichkeiten, den Sprung in die digitale Welt zu schaffen. In der Tat steht das technische Gerüst bereit: freies W-Lan und ein digitaler Marktplatz etwa. Nur auf die Online- Shops zu schauen reicht aber nicht aus, sagt Daniela Drabert, Vorsitzende der Mindener Werbegemeinschaft: „Digitalisierung ist viel mehr.“ Auch die Kommunikation mit den Kunden habe sich verändert, hier sieht Daniela Drabert eine große Herausforderung. Kunden aus der digitalen Welt abholen und in das reale Geschäft lotsen – so etwa lässt sich ein vielversprechender Ansatz zusammenfassen. Die soeben veröffentlichte Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer lässt den Schluss zu, dass der Handel der Internet-Konkurrenz zumindest die Stirn bietet. Der Handel im Kreis Minden-Lübbecke bewertet die aktuelle Geschäftslage so gut wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Knapp die Hälfte der befragten Handels Unternehmen schätzen die Lage als gut ein, ein knappes Drittel erwartet sogar noch eine Verbesserung. im schlimmsten Fall sogar das Gegenteil: Wenn ein Kunde in den Laden kommt, weil er im Netz einen schönen Pullover gesehen hat, der aber schon seit zwei Wochen nicht mehr am Lager ist, gibt er dem Händler möglicherweise keine zweite Chance mehr. Die Lösung wäre ein digitales Warenwirtschaftssystem, das mit der Website verbunden ist und sie immer auf dem aktuellen Stand hält. Aber auch das ist eine Investition, die erst einmal getätigt werden muss. Obwohl die Probleme ebenso auf dem Tisch liegen wie mögliche Lösungsansätze – das eine Patentrezept, mit dem auch der stationäre Handel zu einem Gewinner der Digitalisierung wird, gibt es nicht. Das sagt auch der IHK-Experte Rieso. Doch er macht trotzdem Mut: Minden habe alle Voraussetzungen und nach Hannover zu fahren ist kaum noch ein Hindernis, sagt Rieso. Das gelte verstärkt für Mittelzentren wie Minden. Umso mehr gilt hier, dass sich alle Akteure in die Entwicklung einbringen: Verwaltung, Politik, Stadtmarketing, Werbegemeinschaft und Immobilienbesitzer – um von den Kunden an dieser Stelle noch gar nicht zu sprechen. Problematisch sei mitunter, dass alte Gewohnheiten nur schwer zu überwinden seien, sagt Rieso. So lassen sich zum Beispiel selbst in den Top-Lagen nicht mehr die Mieten erzielen, die noch vor zehn Jahren ganz selbstverständlich gezahlt worden sind. Grundsätzlich sind die Probleme bekannt. Dass die Vielzahl zum Teil hoch spezialisierter Online-Portale dem stationären Handel in den Innenstädten wichtige Kaufkraft abziehen, ist eine Binse. Dass sei im Prinzip auch allen klar, sagt Rieso, allerdings reagierten nicht alle gleich schnell. Dazu kommt, dass gerade die kleinen, oft inhabergeführten Geschäfte nicht immer die Ressourcen haben, nebenbei noch eine aktuelle Internetpräsenz zu pflegen. Und wer das Thema nur halbherzig angeht, erzielt Von Henning Wandel Minden (mt). Die aktuellen Zahlen kommen erst im nächsten Monat – an der Situation des Handels dürfte sich grundsätzlich aber kaum etwas geändert haben. Zu stabil ist der Trend der vergangenen Jahre: Der digitale Handel legt seit 2005 im zweistelligen Prozentbereich zu. Hier wurden im Jahr 2015 bundesweit gut 46 Milliarden Euro umgesetzt, wie aus Zahlen des Handelsverbandes hervorgeht. Bei einem gesamten Handelsumsatz von 472 Milliarden Euro waren das knapp zehn Prozent. Doch die Zahl täuscht: Der Lebensmitteleinzelhandel ist hier mit eingerechnet – und der wird nach wie vor eher im Supermarkt oder beim Discounter als im Netz abgewickelt. Ohne Lebensmittel lag der Online- Anteil schon jetzt bei 19 Prozent. Besonders beliebt sind hier Elektronik und Sportartikel mit Quoten von bis zu 31 Prozent. Was genau diese Zahlen für die regionale und lokale Ebene bedeuten, lässt sich indes nur schwer feststellen. Zwar können hier auch die Online Umsätze heimischer Händler einfließen. Wie viel Geld aber zum Beispiel aus dem Mindener Land in die Kassen von Amazon oder Zalando fließen, ist hingegen kaum nachzuvollziehen. Klar ist allerdings, dass Ostwestfalen-Lippe mit der bundesweiten Entwicklung nicht Schritt halten konnte. 2015 lag die Region mit einem Minus von 0,5 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Zuwachs um 3,1 Prozent, gut elf Milliarden Euro spülten die Käufer in die Kassen der ostwestfälischen Händler. Düsterer sah es im Kreis Minden- Lübbecke aus: Hier ging der Einzelhandelsumsatz um 2,9 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zurück – nur der strukturschwache Kreis Lippe schnitt mit minus drei Prozent noch ein klein wenig schlechter ab. Die Zahlen zeigen auch, dass es die Oberzentren wie Bielefeld oder Paderborn immer noch leichter haben, hier lag die Entwicklung durchweg leicht im Plus. Doch auch sie stehen zunehmend in einer Konkurrenzsituation, sagt Marco Rieso von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen (IHK) in Bielefeld. Nicht nur mit dem Internet, sondern in Zeiten einer fast grenzenlosen individuellen Mobilität auch mit anderen Großstädten. Aus Bielefeld mal eben nach Dortmund oder auch Der Preisvergleich mit dem Handy war für den Einzelhandel lange ein Schreckgespenst. Jetzt soll das Smartphone helfen, Kunden in die Geschäfte zu holen. Der Einzelhandel kann von einer Verbindung profitieren, glauben Experten. Foto: Marc Müller/dpa Selbst E-Commerce-Fachleute sprechen inzwischen von einer Trendwende lKrankengymnastik Reisen Frühjahr 2017! l Manuelle Therapie speziell für Kiefergelenk l KG-Gerät l Massage/Fango l Sportphysiotherapie l Lymphdrainage l Kinesio Taping Markt in Enschede 08.04.17 € 34,00 Adler Modemarkt 08.04.17 € 29,00 Fischessen in Bad Zwischenahn 14.04.17 € 42,00 inkl. Fischbuffet Keukenhof Holland 22.04.17 € 55,00 inkl. Eintritt Weser-Schifffahrt Bremerhaven - Bremen 23.04.17 € 71,00 inkl. Brunch-Buffet Hafengeburtstag Hamburg 06.05.17 € 29,00 von 15:00-23:00 Uhr Altes Lande - Buxtehude 13.05.17 € 61,00 inkl. Programm Emder Matjestage 26.05.17 € 29,00 –alle Kassen u. Privat – WIR PLANEN UND REALISIEREN SICHT- UND SONNENSCHUTZ-LÖSUNGEN JETZT AUCH MIT TEXTILER RAUMGESTALTUNG Hamburg Stadt – Land - Fluss 15.06.17 € 54,00 inkl. Stadtrundfahrt, Hafen-City-Fahrt mit 3 Std. Schifffahrt bis Papenburg Meyer-Werft 16.06.17 € 54,00 inkl. 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