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20170328.KAUFLOKAL

Mindener Tageblatt • Sonderausgabe . März  Illustration: Alex Lehn Ein „MT für Alle“ auch als Beleg für die Leistungsfähigkeit der Lokalzeitung Minden Aufgefressen vom steigenden Internethandel? Der Internet-Handel legt zu. Ohne den Bereich Lebensmittel liegt der Online- Anteil insgesamt schon jetzt bei 19 Prozent. Besonders beliebt sind Elektronik und Sportartikel mit Quoten von bis zu 31 Prozent. Ein großes Thema für die Industrie und Handelskammer. Seite 25 Minden Unternehmen voller Strahlkraft Eine ganze Menge von dem, was im heimischen Raum erdacht, entwickelt oder hergestellt wird, findet seinen Weg über die Grenzen Ostwestfalens hinaus, wird in ganz Deutschland zum Begriff oder eine Marke von Weltrang. Hier ein Beispiel von vielen. Seite 19 Ein Blick auf die Stärken Wie sich heimische Anbieter profilieren Von Sabine Morche Minden (mt.) Manchmal ist es nicht mehr als eine mehr oder weniger automatisierte, zielgerichtete Angelegenheit, manchmal blanke Entspannung und angenehmer Zeitvertreib. Das Einkaufen, das Shoppen, da scheiden sich die Geister. Das sehen die Geschlechter unterschiedlich, die Generationen erst recht. Ebenso uneinheitlich Einkauf: Ein Thema mit unendlich vielen Facetten präsentiert sich der Einzelhandel in puncto zukunftsgewandtes Engagement. Fast wie ein Glaubenskrieg wird diskutiert, ob, und wenn ja in welcher Form, das Internet eine wirksame Stütze des stationären Handels sein kann. Doch wie weit die Meinungen auch auseinandergehen: Die Geschäftsleute in der heimischen Region tun viel dafür, die Kunden vor Ort zu halten und in die Geschäfte zu locken. In dieser Sonderausgabe des Mindener Tageblatts blicken wir zurück auf die Entwicklung Mindens als Einkaufsstadt von überregionaler Bedeutung,, betrachten die gegenwärtige Situation mit ihren Versuchen und Aktivitäten, werfen einen Blick auf die Auswirkungen, die das veränderte Einkaufsverhalten auf das Gemeinwesen hat und wagen einen Ausblick auf das, was in den kommenden Jahrzehnten vermutlich ein Teil unseres Einkaufs- und Shoppingalltags werden wird. Und weil „Kauf lokal!“ Aufforderung und Einladung zugleich ist, stößt das MT eine ungewöhnliche Online-Aktion an: kauflokal.mt.de unterstützt den heimischen Handel als attraktiver Lifestyle-Blog. Minden Der Blick in die Glaskugel Wie sich das Einkaufen in den nächsten 20 Jahren entwickelt? Trendforscher bemühen sich, der entwicklung auf der Spur zu bleiben. Was nicht ganz leicht ist, denn das Tempo des digitalen Wandels ist zum Teil schwindelerregend. Seite 20 Minden „Der Internethandel hat mit immensen Retouren zu kämpfen, weil die Leute eben erst zu Hause das taktile Erlebnis haben.“ Alexander Haubrock, Wirtschaftspsychologe. Seite 3 Warum der Standortfaktor „Nähe“ zählt Lokaler Handel und lokales Gewerbe haben der Online-Konkurrenz manches voraus Von Christoph Pepper Minden (mt). Die Digitalisierung verändert die altgewohnte Welt mit Macht. Besondere Wucht hat der Wandel zu elektronisch gestützten Prozessen durch die rasante Entwicklung des Internets bekommen. Kaum eine Wirtschaftsbranche, kaum ein Lebensbereich, die nicht von den Auswirkungen der digitalen Revolution erfasst würden. Ganz besonders gilt das für den lokalen Einzelhandel, den die plötzlich aufgetauchte Online Konkurrenz zudem in einem ohnehin schwierigen Strukturwandel erwischt hat. Auch Handwerk und andere Dienstleister müssen sich umstellen. Hersteller, Anbieter und Kunden begegnen sich im Jahr 2017 auch in Städten und Gemeinden wie Minden, Porta Westfalica, Petershagen, Hille und Umgebung in völlig anderen Beziehungen und unter völlig anderen Rahmenbedingungen als noch vor zehn Jahren - von weiter zurückliegenden, von manchem schon verklärten „goldenen Zeiten“ gar nicht zu reden. Die übrigens bei näherem Hinschauen so golden meist auch nicht waren. Denn gesellschaftliche, technologische und wirtschaftliche Veränderungen gab es immer - und mit ihnen die Notwendigkeit, zu reagieren. „Geh mit der Zeit, sonst gehst Du beizeiten“ war schon immer die Devise des erfolgreichen Kaufmanns. Den aus Digitalisierung und Online Wettbewerb erwachsenden Herausforderungen stellt sich der heimische Handel durchaus unterschiedlich, wenngleich in der Regel immer noch überwiegend eher defensiv. Mehr und mehr allerdings setzt sich die Erkenntnis durch, dass gerade die lokale Verankerung ein großes Pfund ist, mit dem viel stärker gewuchert werden müsste. Denn örtliche Nähe zum Kunden bedeutet auch Nähe im übertragenen Sinn, bedeutet Service, Kompetenz, Zuwendung, Verlässlichkeit - womöglich Vertrautheit. Sollte es jedenfalls. „Kauf lokal“ lautet das Motto dieser Sonderausgabe des Mindener Tageblatts, mit der wir wieder alle Haushalte des Verbreitungsgebiets beliefern, nicht nur die regulären Abonnenten und treuen oder gelegentlichen Kioskkäufer. Wir tun das durchaus auch im eigenen Interesse: Um Menschen, die uns nicht kennen, zeigen zu können, was lokaler Journalismus in der Region leistet. Ja, auch unser Produkt „Zeitung“, sei es gedruckt, als digitale Ausgabe oder als Internet- Dienst, möchte gekauft werden. In diesem speziellen Fall allerdings bündeln wir als lokaler Anbieter von Informationen und Services unsere Möglichkeiten mit denen des heimischen Handels und der heimischen Dienstleistungen. Wir zeigen mit dieser Sonderausgabe, wie sich heimische Unternehmen im neuen Wettbewerb schlagen - und warum es lohnt, die Nähe zu suchen. Und wir zeigen, warum lokale Zeitung und lokale Wirtschaft für lokale Kunden eine besonders attraktive Kombination sind - gedruckt und digital. Minden Händler mit Leidenschaft „Es gibt noch keine wirklich guten Antworten auf das Internet“, sagt Fritz Drabert. Die Lebensgeschichte des 70- jährigen ehemaligen Hagemeyer- Geschäftsführers ist eng mit der Entwicklung des Einzelhandels verbunden. Immer noch kritisiert und diskutiert er mit Leidenschaft. Seite 24


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