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4 AUSGABE 3/2018 Nachts um 3 Uhr klingelt der Wecker Beim Botenfest würdigten Verleger Sven Thomas und Vertriebsleiter Oliver Geissler das langjährige Engagement der MT-Zusteller sie fest zum Team. Als sogenannte Springerin arbeitet Edith Fichtl seit mittlerweile acht Jahren im Raum Porta Westfalica. Im Einsatz ist sie seitdem ständig für bis zu sechs Stunden und 450 Zeitungen, die zu den Lesern gebracht werden wollen. Ihre Nächte sind entsprechend kurz: Um 20 Uhr geht‘s ins Bett, um 0.30 Uhr wieder hoch. 40 bis 50 Kilometer fährt sie Nacht für Nacht. Was ihr besonders wichtig ist: Dass die Abonnenten Verständnis zeigen, wenn die Zeitung mal nicht pünktlich im Briefkasten ist. Pünktlich heißt bis spätestens um 6 Uhr morgens, so die Vorgabe, die aber nur dann eingehalten werden könne, wenn alles reibungslos läuft. Fällt beispielsweise eine Druckmaschine aus und die Zeitungsauslieferung verzögert sich, ist auch Edith Fichtl bei ihren Kunden spät dran. Bei widrigen Wetterverhältnissen wie Schnee und Glätte im Winter ist es das Gleiche. Immer wieder müsse sie Abonnenten erklären, dass es nicht an ihr liegt, wenn das MT mal auf sich warten lässt. Viele zeigten Einsicht, manche aber auch nicht. Trotzdem macht es der 71-Jährigen Spaß, sich Nacht für Nacht für das MT um die Ohren zu schlagen. Wenn sie nicht gerade Urlaubs- oder Krankheitsvertretung macht, ruft sie auch schon mal Kollegen an: „Du kannst heute zu Hause bleiben, ich übernehme für dich.“ Loyalität gegenüber den Kollegen und eine große Verbundenheit zum Hause J.C.C. machbar“, sagt die Frau, die erst jahrelang immer dann zur Stelle war, wenn andere ausfielen. Inzwischen gehört ten im Briefkasten, die Post ist nach Empfängern sortiert und zugestellt. „Bei einem Bezirk ist das alles noch gut Von Kerstin Rickert Sechs Nächte in der Woche sind sie unterwegs, egal ob es draußen stürmt, regnet oder schneit. Für die meisten beginnt der Tag bereits, wenn er für andere gerade erst zu Ende geht. Nacht für Nacht – außer sonntags, wenn kein MT erscheint – sind rund 320 Zeitungszusteller aktiv, um das MT zu den Lesern zu bringen. Sie sind das letzte und somit ein ganz wichtiges Glied in der Kette der Zeitungsproduktion. Beim traditionellen Botenfest der MT-Zusteller wurde das besonders gewürdigt. Spontane Reisen sind nicht drin Mal eben spontan über ein Wochenende wegzufahren, ist für sie nicht drin. „Feiern gehe ich höchstens mal an einem Samstag“, sagt eine MTZustellerin. „Oder man macht die Nacht gleich ganz durch.“ Sich für eine Stunde hinzulegen, sei „tödlich, dann kommt man nicht mehr hoch.“ Um drei Uhr morgens steht sie auf, zehn Minuten später werden die rund einhundert Zeitungen für ihren Zustellbezirk bei ihr angeliefert, dazu Beilagen und Prospekte und die Briefpost der Citipost, die die MTZusteller ebenfalls zu den Empfängern bringen. Mittwochs kommt noch der Weserspucker hinzu, samstags der Willem. Vier bis fünf Runden dreht sie dann durch ihren Bezirk, der direkt bei ihr vor der Haustür liegt. In maximal zweieinhalb Stunden ist alles erledigt: die Prospekte sind dem MT beigelegt und die Zeitungen bei den Abonnen- Neben dem MT stellen die Zusteller auch Weserspucker, Willem, Briefe der Citipost, Prospekte und Beilagen zu. Foto: Alex Lehn Die meisten Abonnenten haben Verständnis


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