8 AUSGABE 7 / FRÜHJAHR 2019
„Kopf geändert – Herz
und Gesinnung behalten“
Vor 100 Jahren erschien
das MT erstmals
unter seinem
heutigen Namen
Bekenntnisses zu Parteien –
„von der Rechten bis zur sozialdemokratischen
Mehrheit“
– wurde kaum zwei Monate
nach Ausrufung der Republik
das „zersetzende politische
Parteiwesen (...) bis zu einem
gewissen Grade doch nur als
ein notwendiges Uebel“ angesehen.
chischen Insignien in seinen
Klauen“ entäußert, wurde
dennoch die Stärke des nationalen
Wappentieres betont:
„der einsam Horstende, mit
scharfen Klauen weislich bewehrt,
getragen von wuchtigen
Schwingen, die Lichter unbeirrbar
und ungeblendet zur
Sonne gekehrt“. Trotz eines
rung der optischen Umgestaltung
des Titels ein. Die Unterzeile
des Leitartikels war noch
in Klammern gesetzt: „Warum
wir den ,Kopf’ – aber
nicht Herz und Gesinnung ändern“.
Doch die Erläuterung
für den „symbolischen Adler“
versuchte einen Spagat. Seiner
Krone und „der monar-
Es war nicht die Geburtsstunde
des Mindener Tageblatts,
aber zumindest seine Taufe:
Am 2. Januar 1919, also vor 100
Jahren, erschien die Tageszeitung
aus dem Verlag J.C.C.
Bruns erstmals unter seinem
heutigen Namen.
Der Verlag J.C.C. Bruns wird
dieses Jubiläum in der zweiten
Jahreshälfte 2019 mit verschiedenen
Aktionen begehen.
Den Auftakt macht Anfang
Juli ein sogenanntes „MT
für alle“. Diese Ausgabe wird
an alle Haushalte im Verbreitungsgebiet
der Zeitung,
Abonnenten wie Nichtabonnenten
geliefert.
Die neue Namensgebung im
63. Jahr des Erscheinens war
dem Verlag eine ausführliche
Erläuterung auf der Titelseite
wert. „Wir wählten den Titel,
der sich für ein in Minden täglich
erscheinendes Blatt von
selbst ergibt: ,Mindener Tageblatt’“,
hieß es. Der bisherige
Titel „Minden-Lübbecker
Kreisblatt“, unter dem „unser
Blatt sich Vertrauen und Ansehen
erworben hat“, wurde als
Untertitel weitergeführt. Andererseits
wurde das Festhalten
an der alten Bezeichnung
als „törichte Selbstverkleinerung“
dargestellt. Denn die
Auflage der Zeitung sei „im
Laufe der Kriegszeit noch über
alle Erwartungen hinaus“ um
Tausende Exemplare gestiegen,
und zwar über die Grenzen
der Kreise Minden und
Lübbecke hinaus. Vom alten
Untertitel „Mindener General-
Anzeiger für Stadt und Land“
hatte das Tageblatt seinen Anspruch
zum „General-Anzeiger
für das mittlere Wesergebiet“
ausgedehnt.
Breiten Umfang räumte die
Verlagsleitung der Erläute-
Viel Lesestoff: Die Seite 1des Mindener Tageblatts vom 2. Januar 1919. Fotos
finden sich auf dem Titel zu dieser Zeit noch nicht. Repro: MT