AUSGABE 7 / FRÜHJAHR 2019 7
Mindener Premiere von Richard Wagners „Walküre“. Ein krönender Abschluss: die „Götterdämmerung“ Fotos: Lehn
Wagners Ring in Minden
2019 sind zwei Zyklus-Aufführungen des Mindener Rings
geplant:
■ Zyklus I startet am 12. September mit Rheingold, wird am
15. September mit Walküre, 19. September mit Siegfried
fortgesetzt und endet schließlich am 22. September mit
der Götterdämmerung.
■ Zyklus II folgt am 26. und 29. September sowie am 3. und
10. Oktober.
Nach Auskunft von Jutta Hering-Winckler haben bereits
mehrere internationale Wagner-Verbände Karten geordert.
Sogar aus Australien reisen Wagner-Fans an.
Ein Hotelier fragte irritiert beim Wagner-Verband nach,
weil sich ein Ehepaar für vier Wochen bei ihm eingebucht
hatte. Dieses Ehepaar will sich tatsächlich beide Zyklen in
Minden anschauen, weiß die Vorsitzende des Mindener
Wagner-Verbandes.
Gemeinsam mit der Minden Marketing hat sie rund um
den Zyklus jeweils ein Ausflugsprogramm für zehn Tage
organisiert. Darin enthalten sind Einführungsvorträge, Besuche
von Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Domschatz, Kirchenkonzert,
eine Kanal-Weser-Rundfahrt und ein Ausflug ins
Künstlerdorf Worpswede.
können. Dieser persönliche
Kontakt zwischen Wagner-
Verband und künstlerischem
Team ist über all die Jahre erhalten
geblieben, verteilt sich
mittlerweile aber auf mehr
Mitglieder des Wagner-Verbandes.
Der Antrieb hinter
diesem enormen persönlichen
Einsatz: Menschen, vor
allem Jugendliche, für Wagner
begeistern.
Nordwestdeutsche
Philharmonie (Hrsg.):
Der Ring in Minden,
242 Seiten im Format 26,5 x
23, Leineneinband mit Goldprägung,
zahlreiche Hochglanzfotos,
ISBN 978-3-00-
060989-9, 44,90 Euro. Erhältlich
im Express-Ticketservice
in der Obermarktstraße in
Minden und im Buchhandel.
und Lebensgefährtin des Regisseurs,
mit Dr. Jutta Hering-
Winckler geführt hat. Die Vorsitzende
des Mindener Wagner
Verbandes und treibende
Kraft hinter dem „Ring“-Projekt
bekam den Bildband als
Dank für ihr Engagement zu
ihrem 70. Geburtstag. Im Interview
erzählt Hering-Winckler,
wie alles anfing. Alle „Holländer“
Solisten wohnten damals
in ihrem Haus, sie selbst
und ihr Mann stellten fest,
dass für sie selbst keine Bettdecken
mehr übrig waren und
gingen in die Kneipe, um sich
mal in Ruhe unterhalten zu
Laien nachvollziehbar von der
Suche nach dem „Mindener
Klang“, dessen Geheimnis darin
liegt, dass das Orchester
auf der Bühne hinter den Sängern
sitzt. Er nennt als großes
Plus die Kontinuität, sowohl
bei Sängern als auch bei Orchestermusikern
und Produktionsteam.
Regisseur Gerd
Heinz, heute 78, sieht in seinem
Engagement für den Ring
augenzwinkernd „eine lebensverlängernde
Maßnahme“.
Den persönlichsten Eindruck
erhält der Leser aus dem
Interview, das Doris Reckewell,
Journalistin, Lyrikerin
rundet die hochwertige Anmutung
ab. „Die Produktion
und Verarbeitung von Bildbänden
sind immer spannende
Projekte für die Bruns
Druckwelt“, sagt Olaf Heinze,
der das Projekt für die Bruns
Druckwelt koordinierte. Er
lobt rückblickend den engen
Austausch und die professionelle
Zusammenarbeit mit
NWD-Geschäftsführer Christian
Becker.
Inhaltlich bietet „Der Ring
in Minden“ viel Stoff zur Erinnerung
für alle, die das „Ring“-
Projekt in Minden „live“ erlebt
haben. Wer an den Aufführungen
nicht teilnehmen
konnte, erhält anhand der vielen
Fotos von Christian Becker,
Erika Becker, Frank Beermann,
Regie-Assistentin Cesca
Carnieer, Produktionsleiter
Friedrich Luchterhandt und
Dorothée Rapp einen guten
Eindruck von den vier Opern
und der Arbeit im Theater.
Die Texte stammen ebenfalls
aus erster Hand: Dirigent
Frank Beermann, Regisseur
Gerd Heinz, Bühnenbildner
Frank Philipp Schlößmann,
Videokünstler Matthias Lippert
und der technische Leiter
Michael Kohlhagen erzählen
von ihrem Metier. Frank Beermann
erzählt sehr lebendig
und auch für musikalische
2015 feierte „Rheingold“ Premiere
im Stadttheater.
Viele Einblicke
und Erinnerungen