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20 AUSGABE 1/2018 Eine bunte Mischung: Freie Mitarbeiter aus dem Lokalen und der Kultur bei einer der Schulungen, hier mit MT-Redakteurin Nadine Conti (Mitte). MT-Foto: Monika Jäger Mitten im prallen Leben Guter Lokaljournalismus ist ohne freie Mitarbeiter nicht zu machen. Eine Würdigung. Interessiert? Kabarett, Kaninchenzucht, Konzerte von Klassik bis Heavy Metal, Kleinkaliber- Schützen – die Welt des Lokaljournalismus ist vielseitig. Menschen, die schreiben können, gerne fotografieren, am besten in Kombination, und dazu noch ein spezielles Interessensgebiet haben, sind als Freie Mitarbeiter beim MT gefragt. Im Gegenzug gibt es ein kleines Honorar, aber vor allem freien Eintritt zu Veranstaltungen (in der Regel zwei Karten). Wer Interesse an einer abwechslungsreichen Tätigkeit hat, im Schwerpunkt zwischen Freitag und Sonntag, der meldet sich bei MT-Ausbildungsredakteurin Nadine Conti, Telefon 0571/882-263. Großstadtzyniker. Er kennt seine sprichwörtlichen Pappenheimer nicht nur, er mag sie auch. Er hat den siebten Sinn für Menschen, die einfach mal machen, statt immer nur zu meckern, und er sorgt gern dafür, dass die Öffentlichkeit davon auch erfährt. Vor allem in den Ortsteilen und Dörfern fungiert er als Augen und Ohren der Redaktion. Er weiß, worüber geredet wird, worüber Leute sich freuen und worüber sie sich aufregen und berichtet darüber – nicht unkritisch, aber immer mit Respekt und Verständnis. Wie gute Nachbarn das eben so tun. Im Nebenjob Und dann gibt es da noch Menschen, die betreiben Lokaljournalismus als Ausgleichssport: Weil sie im Hauptjob zu viel mit Zahlen und zu wenig mit Menschen zu tun haben, zum Beispiel. Oder weil sie generell einfach über mehr Lebensenergie ver- Von Nadine Conti Ohne Freie Mitarbeiter geht für die meisten Lokalzeitungen gar nichts – es ist nahezu unmöglich, alle Themen, Termine und Orte in allen Winkeln des Verbreitungsgebietes mit den festangestellten Redakteuren abzudecken, die ja immerhin auch noch den steten Strom an Neuigkeiten fest im Blick behalten und die Zeitungsseiten fertigmachen müssen. Die Lokalredaktion des Mindener Tageblatts ist stolz auf die bunte, vielfältige Riege ihrer Freien: Der älteste ist 85 Jahre alt und pensionierter Beamter, der jüngste ist 18 und hat gerade Abi gemacht. Zeit für eine Würdigung. Im Unruhestand Mag der Rest der Welt auch über den demografischen Wandel stöhnen und die Überalterung der Gesellschaft beklagen – im Lokaljournalismus sind die Senioren Gold wert. Vor allem weil sie das mitbringen, was den hauptberuflichen Hektikern in der Redaktion abgeht: Zeit. Sie bleiben, bis die dritte Zugabe verklungen ist, und halten danach noch ein Schwätzchen. Und wenn sie dann wiederkommen, haben sie nicht nur den Konzertbericht eingetütet, sondern noch drei weitere Themen auf der Liste, denen man mal nachgehen müsste. Wobei hier nicht nur von pensionierten Redakteuren die Rede ist, die es glücklicherweise einfach nicht lassen können. In den Reihen unserer freien Mitarbeiter finden sich auch eine ganze Reihe Rentner, die ursprünglich nicht vom Fach sind. Gemeinsamkeit: Geistige Beweglichkeit, Lust sich immer wieder auf Neues einzulassen und ein klarer, guter Schreibstil. Heimatverbundenheit Der Heimatverbundene ist sozusagen das Gegenstück zum


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