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12 AUSGABE 1/2018 AUSGABE 1/2018 13 Roland Marske über ... ... den typischen Zuschauer: „Den gibt es nicht. Zu meinen Vorträgen kommen ganz unterschiedliche Leute. Bei den Shows über Australien und Neuseeland sind viele junge Zuschauer im Publikum – vermutlich, weil diese Länder für Auslandssemester oder „Work and Travel“ sehr angesagt sind. Vorträge über Ostpreußen oder Schlesien besuchen häufig ältere Leute, deren Eltern oder Großeltern aus diesen Regionen stammen. Ansonsten habe ich viele Stammzuschauer.“ ... Krisensituationen: „Bleiben leider nicht aus. Ich wurde schon einige Male ausgeraubt. Außerdem war ich Zeuge einer Erschießung. Diese negativen Erlebnisse haben mir die Lust auf fremde Länder aber nicht genommen.“ ... die ideale Reisedauer für seine Reportagen: „Hängt vom Reiseziel ab. Für ein ausführliches Länderporträt sind sechs Wochen Aufenthalt das Minimum. Wenn ich bestehende Shows nur aktualisieren möchte, genügt häufig eine Woche. Aber grundsätzlich lautet meine Devise: Je länger, desto besser.“ ... Heimweh: „Habe ich eher auf Tournee als auf Reisen, denn dann bin ich oft nur stundenweise in Berlin. Auf Reisen halte ich bewusst wenig Kontakt mit zu Hause. Ich will mich voll und ganz auf das jeweilige Land einlassen. Trotzdem bin ich auch sehr gerne auf Tournee. Ich liebe es, meine Eindrücke auf die Bühne zu bringen und bei den Zuschauern das Fernweh zu wecken.“ ... eigene Traumziele und die nächste Reise: „In Südamerika gibt es sehr viele Länder, die ich spannend finde. Bisher war ich nur in Ecuador und Chile. Ein erklärtes Traumziel von mir ist auch die Mongolei. Anfang April geht es aber erstmal nach Äthiopien.“ Roland Marske ist 2018/2019 mit folgenden Vorträgen im Stadttheater: Karten für alle Veranstaltungen erhältlich bei „express“ – Ticketservice & mehr, Obermarktstraße, 26-30, Tel. (05 71) 8 82 77. ■ 7. März 2018: „Schlesien – Zehnfach interessantes Land“ ■ 14. November 2018: „Südafrika – Vom Kap zum Krüger“ ■ 23. Januar 2019: „Kanada – 24 311 km | 64 Elchsichtungen | 49 Grizzlys |16 Eisbären“ ■ 20. Februar 2019: „Gartenträume – Die schönsten Gärten und Parks der Welt“ ■ 20. März 2019: „Ostsee – Rund um die Ostsee“ Nach der Reise ist vor der Tournee Wenn der Fotograf nach Deutschland zurückkehrt, weiß er meist schon, wohin seine nächste Reise gehen wird. Doch bevor Roland Marske wieder die Koffer packt, steht erst denverkehrsbüros oder Tourismus Dienstleister Einfluss auf die Berichterstattung nehmen wollten. „Davon lasse ich jetzt die Finger und finanziere meine Reise über die Tourneen und den Verkauf von Fotos“, betont er. lien im Victoria Hotel zu zeigen. Auf dieser Veranstaltung bewirbt Media-Reisen eine Leserreise mit gleichem Ziel. Marskes Vortrag begeistert das Mindener Publikum so sehr, dass die Reise nach der Veranstaltung komplett ausverkauft ist. MT-Verlagsleiter Carsten Lohmann, der den Vortrag ebenfalls besucht, bietet Roland Marske eine Zusammenarbeit an, um den Lesern des MT einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Seitdem ist der Berliner Fotograf jede Saison mit vier Veranstaltungen in Minden zu Gast. Welche Reiseziele Roland Marske bei seinen Vorträgen präsentiert – dabei lässt ihm J.C.C. Bruns weitestgehend freie Hand. „Kommerzielle Aspekte spielen für mich grundsätzlich keine Rolle“, unterstreicht Roland Marske, „ich fahre in die Länder, die ich spannend finde“. In der Vergangenheit habe er mal versucht, seine Reisen über Werbepartner zu refinanzieren – was dazu führte, dass beispielsweise Fremdern durch den Zoll. „Die Digitalfotografie hat vieles vereinfacht“, findet er. Auch seine Reisevorträge haben noch nicht viel mit den Audiovisions Shows von heute zu tun. Vielmehr handelt es sich um Diavorträge im klassischen Sinn: Die Vorbereitung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Ton- und Bildqualität sind nach heutigen Maßstäben eher bescheiden. Bei seinen Auftritten hat Marske mehrere Diaprojektoren im Gepäck. Ein Techniker muss vor Ort sein. Dessen Hauptaufgabe besteht darin, die ständig defekten Glühbirnen der Projekttoren auszuwechseln. „Der technische Fortschritt hat meine Arbeit erheblich erleichtert“, sagt Roland Marske. Mehrwert für Leser Bei einer Audiovisions-Show in Hannover trifft Roland Marske 2006 auf Reiner Volker, Geschäftsführer der J.C.C. Bruns-Reisetochter „Media- Reisen“. Dieser lädt ihn ein, einen Vortrag über Austramal jede Menge Arbeit an. „Das Sichten des Bildmaterials und die Vorbereitung der nächsten Tournee holen mich ganz schnell wieder in meinen Alltag zurück“, erzählt er. „Eine große Eingewöhnungsphase gibt es nicht.“ Da er auf seinen Reisen sehr spartanisch lebt – bevorzugtes Fortbewegungsmittel ist ein Campingbus –, genießt er nach seiner Rückkehr die Annehmlichkeiten des Großstadtlebens. „Und natürlich ist es auch schön, meine Partnerin und meine Freunde wiederzusehen“, sagt Roland Marske. Abendliches Idyll in Ostpreußen: Roland Marskes Traumziele liegen nicht nur auf der anderen Seite der Weltkugel. Starke Momentaufnahmen: Hier ein echtes Original bei einem Pferderennen in Goodwood/England. Mit dem Camping-Bus abseits der Touristenrouten unterwegs. Der Wölfelsfall in Schlesien. Die Shows über dieses Reiseziel besuchen laut Marske viele Zuschauer, deren Wurzeln in der polnischen Region liegen.


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