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20180619.JOHANN

AUSGABE 2/2018 5 …neugierig auf die Menschen sein und sich nicht hinter seinem Schreibtisch verkriechen. Die digitale Transformation ist... …zentral wichtig, vor allem im Hinblick auf die mobile Nutzung journalistischer Inhalte. Heimat ist... …dort, wo ich arbeite, mich wohlfühle und wo meine Familie ist. Journalistenpreise sind... …ganz nett, aber nicht besonders wichtig – das Ziel darf nicht die Auszeichnung, sondern muss die gute Geschichte sein, die möglichst viele Menschen spannend finden. Zur Person ■ Benjamin Piel wurde 1984 in Hagen geboren. Seit 2015 leitete er gemeinsam mit einem Kollegen die Redaktion der Elbe-Jeetzel-Zeitung im niedersächsischen Landkreis Lüchow Dannenberg. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Studium der Neueren deutschen Literatur, Neueren und neuesten Geschichte und Vergleichenden Religionswissenschaft an der Universität Tübingen volontierte er bei der Schweriner Volkszeitung, war danach dort Redakteur und wechselte 2012 zur Elbe-Jeetzel Zeitung. Immer wieder schreibt Benjamin Piel auch für überregionale Medien wie die Zeit oder Spiegel Online. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis. mt.de, Facebook, Instagram oder Twitter. Werfen wir einen Blick in die Glaskugel: Wie stellen Sie sich das MT im Jahr 2044 vor? Lokale Inhalte werden auch im Jahr 2044 wichtig sein – weil lokale Themen die Menschen auch in Zukunft bewegen werden. Wer könnte dieses Bedürfnis besser abdecken als ein Lokalmedium wie das MT? In 2044 wird – so meine optimistische Einschätzung – ein grundlegendes Verständnis dafür herrschen, dass digitale Inhalte Geld kosten. Außerdem wird es irgendeine Art men. Dazu zählte natürlich auch die tägliche intensive Lektüre des MT auf allen seinen Kanälen. Welchen ersten Eindruck haben Sie von Minden und den Menschen in der Region? Verglichen mit dem ländlich geprägten Landkreis Lüchow- Dannenberg, ist Minden städtisch. Vor den Ostwestfalen hatte man mich gewarnt. „Die gehen zum Lachen in den Keller“ – dieser Satz kam eigentlich immer. Aber das trifft nicht zu. Ich habe die Menschen hier bisher sehr aufgeschlossen und freundlich erlebt. Schon als Schüler sammelten Sie Ihre ersten journalistischen Erfahrungen bei Lokalzeitungen. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen, das auch heute noch für Ihre Arbeit relevant ist? Die Erkenntnis, wie wichtig die Nähe zu den Menschen vor Ort ist. Ein Lokalmedium muss offen für die Menschen sein. Wir dürfen uns nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen. Was lieben Sie an Ihrem Beruf besonders, was weniger? Zu den Vorzügen zählt sicherlich, dass man analysiert, kommentiert und gemeinsam im Team an einem guten Produkt arbeitet. An die Tatsache, dass ein Lokaljournalist eine Art öffentliche Person ist, musste ich mich erst gewöhnen. Ungestört über ein Stadtfest schlendern, das ist nicht drin. Welche Projekte stehen in den nächsten Monaten ganz oben auf Ihrer Agenda? Um die Region und ihre Menschen kennenzulernen, starte ich das Projekt #200in365. Innerhalb meines ersten Jahres beim MT möchte ich 200 Gespräche mit Menschen in unserem Verbreitungsgebiet führen. Per Interview landen diese Gespräche in der gedruckten Zeitung, außerdem auf digitalen Kanälen wie In Minden und beim MT angekommen: Piel (m.) bei der täglichen Redaktionskonferenz. Mit im Bild: Nachrichtenredakteur Ulrich Geisler (l.) und Fotograf Alex Lehn. Foto: Monika Jäger von gedruckten Produkten auch 2044 noch geben. Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: Das Mindener Tageblatt ist... …ein breit aufgestelltes Lokalmedium in einer lebenswerten Region. Lokale journalistische Inhalte sind... …unverzichtbar, um sich in seinem Lebensumfeld zu orientieren. Ein guter Lokaljournalist sollte...


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