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Die Kul-Scharif-Moschee in Kasan. Noch viel Arbeit vor dem Anpfiff in Sotschi. den mehrere Artikel über die Russland-Reise. Auf einer Themenseite setzte ich mich kritisch mit dem Stadion in Sotschi auseinander. Wie geht es nach der WM mit der teuren Arena weiter und wie soll sie nachhaltig genutzt werden? In einem anderen Artikel ging es um die Werke der deutschen Konzerne in Kaluga. Darin erläuterte ich, wie deutsche Unternehmen trotz Sanktionen in Russland profitieren können. Zudem entstanden Interviews mit unter anderem Andrej Netschajew, dem ersten russischen Wirtschaftsminister. Nach meinen spannenden Recherchereisen für das MT in Weißrussland (2017) und der Ukraine (2016) waren die Tage in Russland insgesamt aufregend. Journalists Network ein Verein, der den journalistischen Nachwuchs und die Auslandsberichterstattung fördert, organisierte diese Reise. Mein Dank gilt auch Christoph Pepper, der uns Volontären derartige Auslandsreisen empfohlen und solche Projekte unterstützt hat. Unsere Gruppe bestand aus unterschiedlichen Journalisten. Zum Beispiel waren Redakteure vom Wirtschaftsmagazin Euro, von der Zeit, Radio Luxemburg und sogar eine „Nachbarin“ aus Bielefeld (Neue Westfälische) dabei. Mit von der Partie waren auch einige Vertreter von öffentlichrechtlichen Medien wie BR, kannte Kul-Scharif-Moschee steht neben einer orthodoxen Kirche. Wir durften ins Stadion, sprachen mit der Leiterin eines Filmfestivals und einem tatarischen Historiker. Der dritte Stopp hieß Sotschi, wo uns Palmen begegneten. Die Stadt am Schwarzen Meer gilt als russische Riviera. Auf dem Programm standen ein Besuch im Olympischen Dorf samt WM-Stadion und ein Treffen mit Anatoli Pochomow, dem Bürgermeister von Sotschi. Neben Pochomow erwarteten uns mehrere Mitarbeiter aus seinem Presseteam, Fotografen und ein Kamerateam am Treffpunkt. Wir baten darum, nicht gefilmt zu werden. Zu unsicher erschien uns, wie das Material am Ende geschnitten wird. Stichpunkt: Propaganda. Pochomows Entourage fragte auch, ob ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt nicht Teil unserer Gruppe sei. Überaus merkwürdig. Einige Tage später war klar warum: Die Russen verweigerten ihm die Einreise zur WM. Offenbar hofften sie, ihn bei unserem Besuch bereits herauszufischen. WDR und NDR. Hinterher veröffentlichte Ilja Regier mit dem WM-Maskottchen. ein Kollege einen TV-Beitrag im NDR-Medienmagazin „Zapp“ über unsere Reise. Mein Vorteil gegenüber den anderen Journalisten? Ich kann russisch sprechen, deswegen waren immer wieder meine Fähigkeiten als Dolmetscher gefragt. Zurück in Minden entstan- Auch in Weißrussland und Ukraine recherchiert Suche nach ARD-Dopingexperten AUSGABE 2/2018 21


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