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Sport 71 Bolt am Boden – Vetter im Himmel Jamaikas Ausnahmeläufer erlebt Drama in London, Deutscher holt Speerwurf-Gold nur Silber hinter den britischen Sensationssiegern holen, gerät an jenem Abend zur Randnotiz. Denn es ist wie immer: Wo Bolt auftaucht, da ist Bolt das Thema Nummer 1, selbst als Verlierer, wie zu WM-Beginn bei seinem Bronzelauf über 100 Meter. Er ist und bleibt der Größte, so wie einst Box- Champ Muhammad Ali. Dass seine Karriere nun so zu Ende geht, neun Tage vor seinem 31. Geburtstag, das steht nicht im Drehbuch der Abschiedsgala. Als um 22.03 Uhr Ortszeit alles aus und vorbei ist, da liegt die Lichtgestalt der Leichtathletik am Boden – eine seltene Szene. Speerwerfer Johannes Vetter gewinnt in London das einzige Gold für das deutsche Team und vergießt noch vor dem letzten Durchgang Freudentränen. Vor 56 000 Zuschauern verpasst Olympiasieger Thomas Röhler am vorletzten WM-Tag als Vierter hingegen eine Medaille. Nach einem frühen Silbergewinn durch die Siebenkämpferin Carolin Schäfer gibt es eine Durststrecke von fünf Tagen – dann holen Rico Freimuth und Kai Kazmirek im Zehnkampf gleich Bronze und Silber. Für einen Überraschungserfolg sorgt Pamela Dutkiewicz, die über 100 Meter Hürden Dritte wird. Doch alle stehen im Schatten des tragischen Helden Usain Bolt. 100-Meter-Weltmeister Justin Gatlin geht vor Usain Bolt in die Knie, dessen einzigartige Karriere in London tragisch endet. meint der Amerikaner Justin Gatlin, Bolts Dauerrivale in vielen Sprintduellen. Dass die US-Männer mit dem früheren Dopingsünder Gatlin dann wurde, weil Bolt seinen einzigen Fehlstart fabrizierte. „Das tut mir leid mit der Verletzung. Aber er ist immer noch der Beste auf der Welt», Von Ralf Jarkowski London (dpa). Zumindest der Rollstuhl bleibt Usain Bolt erspart. Doch zum Drama eines denkwürdigen Abends wird sein letztes Rennen allemal: Krampf und Schmerzen statt Gold und Gloria. Die Lichtgestalt der Leichtathletik, der schnellste Sprinter des Planeten, geht nicht strahlend und als Sieger, er humpelt mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Londoner Olympiastadion. Seine drei Staffelkollegen müssen ihn stützen und trösten. Ein Volunteer begleitet das am Boden zerstörte Jamaika- Team, er schiebt einen Rollstuhl, schaut fragend zu Bolt rüber: Aber nein! Der tragische Held schafft die allerletzten Meter seiner Karriere dann doch (fast) allein, in jener Arena, wo er fünf Jahre zuvor zum dreimal vergoldeten Olympia-Helden aufgestiegen war. Der sprintende Entertainer, der bei seinem Berliner 9,58-Sekunden-Weltrekord Tempo 45 draufhatte, dieser Modellathlet fährt im Rollstuhl in den sportlichen Ruhestand? Es wäre das Foto des Jahres gewesen. „Das tut schon weh, so eine echte Legende, einen echten Champion so zu sehen: wie er da rausgeht und dann so strauchelt», meint Mitstreiter Yohan Blake, der wohl 2011 nur 100-Meter-Weltmeister Johannes Vetter wirft den Speer bei der WM so weit wei kein anderer – das einzige Gold für Deutschland in London. Fotos: dpa • Sehteste Hörgeräteanpassung seit 1961 • Ray Ban Silhouette Wechselbügelsysteme • Sehhilfen • Kontaktlinsen Deutliches Verstehen für Fernsehen und Gesellschaft – profitieren Sie von unserer Erfahrung Minden · Paulinenstraße Telefon 0571 / 260 35 kostenlose Parkplätze vor und hinter dem Haus Augenoptik- Meisterbetrieb Hörgeräteakustik- Meisterbetrieb • Erst die geschickte technische Abstimmung macht aus einem Hörgerät ein wertvolles Produkt elektronische •


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