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Zweites Quartal - Kultur 45 Lebendige Erinnerung Klaffkis 20. Todestag Minden (mt). Im „Fußgänger“ erinnert noch immer eine Zeichnung an den Künstler Josef Klaffki, der am 18. Mai vor 20 Jahren bei einem tragischen Bootsunglück ums Leben gekommen ist. Jörg Mallwitz, Wirt und Freund des Künstlers, war damals mit an Bord. Nicht nur bei ihm ist die Erinnerung an den Grafik-Designer, Cartoonisten, Mail-Artisten, Bunker-Maler und Performer mit dem langen Bart und der roten Schirmmütze sehr lebendig. Das zeigte die Ausstellung in der Galerie OberArt, für die zahlreiche Mindener spontan Leihgaben zur Verfügung gestellt hatten. „Josef Klaffki war eine wunderbar kreative Figur, die mahnend in vielen Pötten gerührt und die lokale Kulturpolitik herausgefordert hat“, sagt Dietmar Lehmann, selber Künstler und seit Langem Vorstandsmitglied im Verein für aktuelle Kunst. Der ehemalige Theaterleiter Bertram Schulte erinnert sich lebhaft an die Performances zu den Landeskulturtagen. „Er brütete pausenlos Ideen aus und setzte sie in die Tat um“, sagt der Maler Bernd Spriewald. Mit seiner Umtriebigkeit und seiner schillernden Persönlichkeit habe er viel für die Kultur in der Region getan. Ein solcher Kristallisationspunkt fehle heute. Windige Angelegenheit Das LandArt-Festival bringt frischen Wind in jeden Winkel dazu auf Tournee durch die Region, machte an der Gutswasser Mühle Hudenbeck in Bad Holzhausen Station, an der Windmühle Destel in Stemwede, der Windmühle Holzhausen in Porta Westfalica, dem Schloss Petershagen, am Museumshof Rahden und schließlich zum Finale an der Windmühle Eickhorst. Doch auch dort wurde der Wind vom Regen unters schützende Dach getrieben. Das Festival endete wie es begann. des Westwindes nach Ithaka gelangt, bevor mit der Bibel das Grundlegende verhandelt wurde. Die Winde waren es nämlich, die nach der Sintflut die Menschheit retteten, weil sie die Arche ans Ufer trieben. Die Kahle Wart war erste Station des Festivals, zu dem die rund 70 LandArt-Stationen insgesamt mehr als 150 Veranstaltungen organisiert hatten – von Ausstellungen über Lesungen bis zu Workshops. Die „WindArt“ ging Von Ursula Koch Kreis Minden-Lübbecke (mt). Hier stecken Winde im Sack und streiten auch heftig: Das Theaterstück „WindArt“ feierte zur Eröffnung des LandArt- Festivals am, 30. Juni, auf der Freilichtbühne Kahle Wart in Oberbauerschaft eine allerdings andere Premiere als geplant. Auf den Sonnenschein am Tag folgten dicke Wolken am Abend und dann heftige Schauer, die eine Aufführung unter freiem Himmel unmöglich machten. Auf der Diele eines der Fachwerkhäuser wurde die Eröffnungs-Premiere dann eine eher intime Angelegenheit. Regisseur Bernd Witte, Mitglied des Theaters Emscherblut, hatte die von Jochen Lewin erdachte Geschichte mit einem Ensemble aus Amateur und Profi-Schauspielern ein einstudiert – Witte und Holger Voss (ebenfalls Emscherblut) starteten mit Justus Mackenbrock, Tina Stelze, Birgit Klinksieck und Theresa Guth von der Freilichtbühne Porta, den Tänzern von Minden Moves und dem Chor von Belcantolino zu einer munteren Reise durch die Epochen. Es begann bei Friedrich dem Großen, der gegen einen Müller klagt. Dann geht es von der Romantik zurück in die Antike, wenn Odysseus mithilfe Vom „Wind beflügelt“ machten sich die Schauspieler auf die Reise durch den Mühlenkreis. MT-Foto: Ursula Koch Unsere starkenMarken Bäckerstraße 68 · 32423 Minden Tel. 05 71 / 82 94 27- 0 Fax 05 71 / 82 94 27-1


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