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Nachrichten 13 A p r i l 4. Bei einem Angriff mit dem Giftgas Sarin werden in der syrischen Rebellenstadt Chan Scheichun mehr als 80 Menschen getötet. Ein UNReport macht die syrische Luftwaffe verantwortlich. 8. Die 14. Documenta (Foto) beginnt mit einer Ausstellung in Athen. In Kassel startet die Schau zeitgenössischer Kunst am 10. Juni. Sie endet im September mit einem Millionendefizit. 11. Michael Ballhaus stirbt 81-jährig: Der deutsche Kameramann legte in Hollywood eine große Karriere hin. Er steht unter anderem für Filme hinter der Kamera wie „Die Ehe der Maria Braun“. 23. Ein AfD-Parteitag in Köln wählt Alexander Gauland und Alice Weidel zu Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl. 26. In Hammelburg wird ein unter falschem Namen als syrischer Flüchtling getarnter Bundeswehr-Oberleutnant festgenommen. Der 28-jährige Franco A. soll einen rechtsterroristischen Anschlag geplant haben. Im Dezember wird Anklage erhoben. Erdogan siegt knapp Nach dem Referendum rückt EU-Beitritt der Türkei in weite Ferne präsident und die Regierung im Amt. Erst nach Wahlen, die für den November 2019 geplant sind, wird der Präsident Staats- und Regierungschef. Auf deutliche Kritik stößt in Europa die Ankündigung Erdogans, er wolle einer Wiedereinführung der Todesstrafe den Weg ebnen – notfalls über ein weiteres Referendum. Der Staatschef betont dazu, ihm sei gleichgültig, was westliche Staaten dazu meinten. „Ich achte nur darauf, was mein Volk sagt und was Allah sagt.“ Die EU kündigt an, im Falle der Einführung der Todesstrafe den Beitrittsprozess der Türkei zu beenden. Dazu sagt Erdogan, ihm sei auch gleichgültig, ob die EU den Beitrittsprozess einfriere. Der Präsident bringt seinerseits ein Referendum über einen Abbruch des Beitrittsprozesses durch die Türkei selber ins Spiel. Der Vorsitzende des EU-Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Elmar Brok (CDU) folgert, dass das zur Abstimmung gestellte Staatssystem die Türkei EU-untauglich mache, man aber nicht sämtliche Beziehungen abbrechen solle. Istanbul/Ankara/Berlin (dpa). Nach dem knappen Sieg des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan beim historischen Verfassungsreferendum am 16. April ist Europa uneins über den künftigen Kurs gegenüber Ankara. Wahlbeobachter bemängeln, die Volksabstimmung zur Einführung eines Präsidialsystems, das Erdogan künftig deutlich mehr Macht verleiht, habe in mehreren Punkten nicht internationalen Standards entsprochen. Die Opposition, die eine Ein-Mann-Herrschaft Erdogans befürchtet, fordert wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten eine Annullierung der Abstimmung. Erdogan und die türkische Regierung weisen jede Kritik an dem Verfahren zurück. Erdogan betont wenige Tage später in einer kämpferischen Rede vor dem Präsidentenpalast in Ankara: „Dieses Land hat die demokratischsten Wahlen durchgeführt, wie sie kein einziges Land im Westen je erlebt hat.“ Nach dem Endergebnis stimmen 51,41 Prozent für die Verfassungsreform. Die Wahlbeteiligung liegt nach Regierungsangaben bei mehr als 85 Prozent. Die in Deutschland lebenden Türken stimmen mit über 60 Prozent für das Referendum, allerdings beteiligten sich prozentual deutlich weniger Deutsch-Türken. Vorerst bleiben der Minister- Das vom türkischen Presseamt des Präsidenten veröffentlichte Foto zeigt Präsident Recep Tayyip Erdogan, der am Tag des Referendums seinen Anhängern zuwinkt. Foto: Yasin Bulbul/Pool Presidential Press Service/dpa


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