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70 Sport Der Teamgedanke als heimliches Gold Die deutschen Olympioniken liefern in Rio Sternstunden, aber auch Enttäuschungen ab. Die Beckenschwimmer erleben ein Desaster (keine Medaille, sieben Finalteilnahmen, beste Platzierung Rang sechs) – obwohl eigentlich schon in London deutlich wird, wie groß der Abstand zur Weltspitze geworden ist. Doch alle Maßnahmen im Vorfeld fruchten nicht. In der Leichtathletik bleibt man mit zweimal Gold und einmal Bronze ebenfalls weit hinter den Erwartungen. Vor allem große Namen wie Christina Schwanitz und David Storl enttäuschen. DLV-Präsident Clemens Prokop spricht zwar von einem „Ausrutscher“, kündigt aber eine „Umstrukturierung des Bereichs Leistungssport“ an. Ganz so schlimm wie bei den Schwimmern ist es aber nicht. Highlights sind neben dem Diskus Duo Christoph Harting und Daniel Jasinski (Gold und Bronze) sowie Speerwurf- Olympiasieger Thomas Röhler der Deutsche Rekord von Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause und die persönliche Bestleistung von Malaika Mihambo im Weitsprung. Positiv: Der Teamgedanke wird voll ausgelebt. Superstars wie Martin Kaymer zeigen sich fasziniert vom Olympischen Geist, auch die Fußballer ziehen mit. Das zeigt auch die Gedenkfeier für den tragisch verunglückten Kanuslalom-Trainer Stefan Henze, an der mehr als 200 Teammitglieder teilnehmen. 8, in Rio auf nur noch 99. „Die Spiele der Spiele“ nennt DOSB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig die Wettbewerbe recht treffend. Gold und Silber im Fußball, Doppelbronze im Hockey, Bronze im Handball, Gold im Beachvolleyball, Silber und Bronze für die Tischtennis Mannschaften – was die Teams in Rio abliefern, ist mehr als vorzeigbar. nisse zurück. Und geballte Erfolge in einzelnen Disziplinen (Kanurennsport, Reiten, Schießen) schönten die Bilanz von Rio de Janeiro gewaltig. Daher soll man sich von den Medaillen nicht blenden lassen, das Problem liegt in der Breite. In London kommt die deutsche Olympia-Mannschaft auf 125 Ränge auf den Positionen 1 bis Von Thomas Kühlmann Rio de Janeiro (mt). Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro setzen neue Akzente. Bereits bei der Eröffnungsfeier wird die Botschaft deutlich: Weg vom Gigantismus und hin zum Herz für die Athleten. Während der 16 Tage gibt es zwar einige Schwachstellen (grünes Wasser bei den Kunstund Turmspringern, unsaubere Hotelzimmer), doch lächeln die Menschen mit ihrer Leidenschaft für den Sport diese kurzerhand weg. Trotzdem bleiben die denkwürdigen Sportmomente am meisten in Erinnerung: Fabian Hambüchens grandioser Reck- Triumph, das Sommermärchen der Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst an der Copacabana, aber auch der bizarre Auftritt von Diskus-Olympiasieger Christoph Harting nach seinem großen Coup. Platz fünf im Medaillenspiegel, 17 Mal Gold, 10 Mal Silber, 15 Mal Bronze und damit 42 Medaillen – das sind die nackten Fakten. Die Marke von London (44) wird verfehlt, der ausgegebene Zielkorridor von 42 bis 71 Medaillen gerade so touchiert. Es gibt mehr Gold als 2012 (11), aber dafür auch deutlich weniger Finalteilnahmen, ein wichtiger Wert für die Verbände bei der Verteilung der Fördergelder. Fakt ist: Seit Barcelona 1992 gehen die Ergeb- Am Ziel aller Träume: Fabian Hambüchen holt sich zum Karriere- Ende Olympia-Gold an seinem Paradegerät, dem Reck. Gewerbeverein Hille e.V. Alles da, alles nah Gewerbeverein Hille e.V. Die Mitglieder des Gewerbevereins danken allen Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschen ein gesundes und glückliches neues Jahr.


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