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10 Hille extra Für den Fall des Unfalls gerüstet Erste-Hilfe-Lehrgang des DRK-Kreisverbandes Minden in Hille frischt Grundwissen auf Ersthilfe-Kurs immer wieder auffrischen“, hat sie beobachtet. Es gebe inzwischen sogar Leute, die die Telefonnummer der Feuerwehr nicht auswendig sagen könnten. Ganz sicher ist indes, dass nur wenig Zeit bleibt, um Unfallopfer korrekt zu versorgen. „Bei manchen Verletzungen kommt es auf jede Minute an, da kann man nicht auf den Rettungswagen warten“. Laut Freitag gibt es immer mehr „Ersthelfer“, die aus Angst, das Falsche zu tun, gar nichts machen. Dem begegnet das DRK, indem es dahin geht, wo die Menschen sind, in Kindergärten und Schulen oder eben in das Gemeindehaus in Oberlübbe. Hier soll Freitag zehn Teilnehmer zu Ersthelfern ausbilden - beziehungsweise schon vorhandenes Wissen auffrischen. Die Mitarbeiter, Gruppenleiter und Vorstände Von Michael Grundmeier Hille-Oberlübbe. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Die Straße ist nass, ein Reh kreuzt Ihren Weg - es kracht. Das Tier schleudert in das Wageninnere, danach gnädige Ohnmacht, Blackout. Jetzt kommt es auf jede Sekunde an: Auf die Rettungssanitäter, die auf dem Weg zum Unfallort sind und - natürlich und ganz besonders - auf die Ersthelfer, die hoffentlich wissen, was sie tun. Mitunter geht es ganz schnell. Ein Auto kommt von der Fahrbahn ab und kracht in einen Baum. Minuten später wäre die Polizei vor Ort, ein Krankenwagen. Aber jetzt sind nur wir hier, die Zeugen des Unglücks und die Ersthelfer. Was zu tun ist? Das weiß Der letzte Lehrgang ist häufig Jahrzehnte her. kaum einer genau. Der letzte Lehrgang ist Jahrzehnte her, eine Pflicht zur Auffrischung besteht nur in besonderen Fällen. Wie war das noch mit der Herzdruckmassage? Eine korrekte Ersthilfe würden wohl nur wenige zustande bekommen. Für Dörthe Freitag, ehrenamtliche Ausbilderin vom DRK Kreisverband Minden, liegt genau da das Problem: „Leider gibt es immer weniger Menschen, die ihren Dörthe Freitag zeigt, wie ein Verletzter aus dem Auto gehoben wird. Fotos: Michael Grundmeier Die Kursleiterin führt vor, wie man bei einer Wiederbelebung richtig ansetzt. sind alle erfahrene Rettungssanitäter, Teilnehmer bei der Wiederbelebung. Auch das AED-Gerät wird vorgeführt (li.) und kommt zum Einsatz (rechts). die auch einen Laien schrittweise anleiten können, was er genau zu tun hat“. Anhand einer Puppe wurden die Teilnehmer dann in der Herz-Lungen-Wiederbelebung angeleitet. Das Herz wird einmal 30 mal - einmal jede Sekunde - gedrückt, danach folgen zwei Atemstöße. „Am besten geht es zum Rhythmus von Staying Alive“, weiß Dörthe Freitag. Die Wiederbelebung müsse bis zum Übernehmen des Arztes durchgeführt werden - „und nicht, bis der Krankenwagen vorfährt“. Eine weitere Übung befasste sich mit dem Einsatz eines mobilen Defibrillators (AED-Gerät). Diese Geräte hängen an Orten, die von vielen Menschen besucht werden - Flughäfen, Bahnhöfen, Ämtern, Einkaufszentren. Weil ihr Gebrauch selbsterklärend ist, können sie auch von absoluten Laien bedient werden. des CVJM Oberlübbe sollen zukünftig in einem regelmäßigen Turnus ausgebildet werden. Man habe viel mit Kindern zu tun und wolle allen Eventualitäten vorbeugen, heißt es vonseiten des CVJM. „Wir wollen den Eltern und unseren Mitarbeitern eine zusätzliche Sicherheit geben.“ Insgesamt haben in diesem Jahr 30 Mitarbeiter die Schulung durchlaufen. Die jeweils nötigen Kurse sollen alle zwei Jahre stattfinden. Leiterin Dörthe Freitag ist von der Initiative begeistert: „Es wäre schön, wenn es noch mehr Vereine oder Institutionen gebe, die das auch so machen. Das würde zum einen an das Thema erinnern, zum anderen macht es viel mehr Spaß, wenn man so etwas zusammen, in vertrauter Runde macht.“ Ähnlich wichtig ist der Notruf, der zudem einen weiteren Vorteil hat. „Die Kollegen


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