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4 Hille extra Es ist ein Junge: Wachsam und neugierig schaut die Mutterkuh zu, wie die Landwirtin das gerade geborene Kalb mit Stroh trocken reibt. Und laufend modernisieren, beispielsweise in den Maschinenpark.“ Lediglich über ein Thema kann sie sich richtig ärgern: Die schlechten Preise, die für bäuerliche Produkte gezahlt werden. „Qualität kostet. Viele Menschen geben viel Geld für Autos, Kleidung oder Smartphones aus, doch sie sind nicht bereit, fünf Cent mehr für einen Liter Milch zu zahlen.“ Sie selbst liefert ihre Milch an die Wiehengebirgsmolkerei in Unterlübbe – ein verlässlicher Partner schon seit Langem, sagt Katrin von Behren. Erweiterungspläne für den Hof hegt sie nicht. Eine automatische Melkanlage, die Zeitund Arbeitsaufwand verringern würde, ist einer ihrer großen Wünsche. Richtig lästig ist Katrin von Behren der wachsende Verwaltungsaufwand. „Der ist enorm gestiegen. Anträge und Formulare müssen ausgefüllt, Fristen eingehalten, Dokumentationen erstellt werden.“ Dass sie als Frau nicht genauso gut wie ein Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten kann, war für sie nie ein Thema. „Man braucht Idealismus, Risikobereitschaft, Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein. All das bringe ich mit.“ Lediglich bei der Personalführung sieht sie einen Unterschied. „Frauen zeigen mehr Empathie.“ gehören wir heute eher zu den Kleineren“, sagt Katrin von Behren, die sich auf ihr Leben als Landwirtin zielgerichtet vorbereitete. Nach dem Abitur am Söderblom Gymnasium in Espelkamp absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung zur Landwirtin und besuchte danach die Landwirtschaftliche Fachschule in Herford. Von dort kehrte sie mit dem Abschluss „Staatlich geprüfte Landwirtin“ auf den elterlichen Hof zurück. Seit 2009, als ihr Vater das Rentenalter erreicht hatte, bewirtschaftet sie den Betrieb. Katrin von Behren ist keine, die klagt. Und auf Statussymbole legt sie erst recht keinen Wert. Sweatshirt, blaue Arbeitshose, warmer Anorak, Gummistiefel – so eilt sie über den Hof, füttert Kälber mit Milch und reibt ein gerade von der Tierärztin auf die Welt geholtes Kalb mit Stroh trocken. Sie genießt die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, die ihr Beruf mit sich bringt. „Ich liebe den Umgang mit den Tieren und bin gern an der frischen Luft. Ein Bürojob kam für mich nie in Frage.“ Zumal Ergebnisse schnell sichtbar seien, sie könne produktiv sein und selbstverantwortlich arbeiten. Natürlich seien auch unternehmerisches Denken erforderlich und ein gewisses Risiko. „Ich muss die große Linie, besonders, was Investitionen angeht, im Blick behalten. Mit Hochdruck Wasser marsch: In der Melkkammer muss es penibel sauber sein. Muskelkraft erforderlich: Katrin von Behren füttert die Milchkühe mit Silage. Katrin von Behren ist auch häufig in der Melkkammer anzutreffen. Die Wiehengebirgsmolkerei als verlässlicher Partner


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