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10 Hille extra Käfer, Elefant und Nashorn Matthias Mauritz fertigt Figürliches und Nützliches aus Metall. Und gewinnt dem Material dabei viele kreative Seiten ab. Von Andrea Gerecke Hille-Unterlübbe. Als er zwei Jahre alt war, beschlossen die Eltern von Matthias Mauritz (Jahrgang 1966, geboren in Bremen) von Loccum nach Minden und später dann nach Hille zu ziehen. Dort ist er auch heute in Unterlübbe zu Hause. Dem Schulbesuch in Eickhorst und Unterlübbe folgte die Zeit auf dem Besselgymnasium. Vier Jahre Bundeswehr folgten sowie ein Wirtschaftsstudium in Hannover. Ein paar Semester schloss der junge Mann erfolgreich ab, aber: „Irgendwie war das nicht mein Ding.“ Auf dem Weg zu seiner Universität kam er an einer Schlosserei vorbei. Eines Tages machte er Halt und bewarb sich um ein Praktikum. Da hatte es offensichtlich gefunkt, denn er ließ sich zwei Jahre lang ausbilden. Später arbeitete er in Lübbecke und absolvierte noch die Meisterschule, während er beim Verein Fachwerk für die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen verantwortlich war. Seit 2004 ist er an der Wichernschule als Fachlehrer angekommen, unterrichtet Sport, Schwimmen, Mathematik, Deutsch. „Das ist kein sonderlich gerader Lebensweg“, lächelt Matthias Mauritz. Kreativ war er schon in jungen Jahren. Als 17-Jähriger hat er gezeichnet und sogleich ausgestellt. In der damaligen Galerie Fischer in der Mindener Moltkestraße. Der dortigen Inhaberin gefielen die Arbeiten des Jugendlichen, und sie gab ihm eine Chance. Wer in der Metallbranche Fuß gefasst hat, der hat auch ein Faible für dieses Material und entsprechendes Werkzeug daheim. Nach und nach wurde das ergänzt, auch mit den entsprechenden „Zutaten“ fürs Stahl waren meine ersten Arbeiten“, erinnert er sich. „Zu jener Zeit bauten auch etliche Frauen Puppen nach historischen Vorlagen.“ 1989 entstand das erste Tier, ein Krebs. 3-D-Objekte kamen hinzu. Seine wohl erste Ausstellung hatte der Metallkünstler 1993 im „Waldkater“ von Rinteln, ihr schlossen sich weitere Kunsthandwerksmärkte an. Raumteiler, Kerzenständer, Dekoobjekte, Bilder und Spiegelrahmen aus Stahl, Windspiele und Feuerkörbe ergänzten inzwischen sein Schaffen. VHS-Kurse hat Matthias Mauritz schon angeboten, um sein Know-how weiterzugeben: Metallarbeiten, Schmieden, Schweißen. Als Künstler sucht und findet man auch Gleichgesinnte. In diesem Fall besteht seit etwa 2004 Kontakt zu der Gruppe „Die Bildner“. Inzwischen sogar ein ganz lokal bezogen enger. Die Bildner haben ein Objekt in Minderheide, wo sie sich auch der Öffentlichkeit präsentieren, und in der Nähe steht in dem Industriegebiet eine große Halle, in der Matthias Mauritz seit dem Frühjahr 2017 einen Teil angemietet hat. Einfach war der Wechsel von einem Steinhaus, in dem er zwölf Jahre lang sein Atelier hatte, in diese Halle nicht. Vorher konnte man einfach in die Wände bohren und etwas Schweres aufhängen, jetzt lassen sich Regale nicht so einfach befestigen. Das A und O sind hier die räumlichen Maße, die auch die Großobjekte bequem fassen. Zu denen hat sich im Laufe der Jahre das anfangs vergleichsweise kleinteilige Hobby gemausert. Vor dem Eingang an einem dicken Baum zeugt schon einmal ein überdimensionaler, mehr als mannshoher eleganter Käfer Matthias Mauritz bearbeitet das Metall. Fotos: Andrea Gerecke Schweißen – vor allem vom Vater. Angeregt eigentlich durch eine weihnachtliche Werkstatt im Mindener Rathaus. „Das kann ich auch“, dachte sich Matthias Mauritz, der zwischendurch einen Schweißkurs in Hannover besuchte. „Puppenbetten aus Der dekorative Käfer am Baum weist auf das Atelier von Matthias Mauritz hin. Ein Feuerkorb zählt schon zu den älteren Werkstücken des Kreativen. Ein Faible für Material und Spezialwerkzeuge Raumteiler, Windspiele und vieles mehr


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