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6 Mindener Freischießen Das lange Warten hat ein Ende Vom 6. bis 9. Juli kommen Jung und Alt voll auf ihre Kosten – Tolle Neuerungen Einer Pflichtübung (Schießen), die im 17. Jahrhundert mit etwas Angenehmen verbunden werden sollte, hat Minden im Jahr 1682 das Entstehen seines bedeutendsten Fest zu verdanken: das Freischießen. „Minden kann sich damit rühmen, eines der ältesten und traditionsreichsten Feste in Nordrhein-Westfahlen zu haben und zu feiern“, hebt Bürgermeister Michael Jäcke hervor. Die Pflichten und Aufgaben des Bataillons und der Kompanien haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Doch noch immer setzt sich das Mindener Bürgerbataillon für die Bürger der Weserstadt ein. „Unsere Stadt muss nun nicht mehr durch tapfere Bürger verteidigt werden. Die Mauern sind seit 150 Jahren verschwunden. Aber das Bataillon und das Freischießen bestanden und bestehen weiter.“ Vom 6. bis 9. Juli ist es wieder soweit, dann laden Bürgermeister – als oberster Dienstherr des Mindener Bürgerbataillons –, Stadtmajor Heinz Joachim Pecher und die Kameraden seiner neun Einheiten die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Gäste aus Nah und Fern zum Mindener Freischießen ein. Einmal mehr heißt es dann „Willkommen beim Fest zwischen Rathaus und Dom“. 335 Jahre nach dem ersten Königsschuss durch Amtmeister Johann Stolte aus dem damaligen Marktquartier ringen wieder Hunderte von Offizieren, Chargierten und Mitmarschierern in der Rathaus-Tiefgarage um die beiden zu vergebenen Königswürden. Wen wird es diesmal treffen? Welche Einheiten haben 2017 Grund zum Jubeln? Hat das lange Warten für die die Eskadron (seit 1984) oder das Bürger Tambourkorps (seit 1982) endlich ein Ende? Nach der auf den 1/1000 Millimeter genauen Ausmessung der zuvor ausgewählten, optisch besten „Zehnen“ wird man bereits am Freitag, 7. Juli, erfahren, welchen beiden Schützen Bürgermeister Michel Jäcke die beiden ansonsten im Mindener Museum aufbewahrten Königskronen aufsetzen und wer die 50 Taler-Prämie, die von Preußens Rechtsnachfolger, dem Land Nordrhein- Westfalen, gezahlt wird, erhalten darf. Im Rahmen der vielen Reenactment-Aktivitäten taucht auch das Freischießen in historische Personen und Kostüme. „Unbestritten eine Bereicherung für das älteste Fest Mindens“, sagt Stadtmajor Heinz-Joachim Pecher. Am Samstag und Sonntag finden unter der Rathauslaube historische Verhandlungen des Militärgerichts statt. Zudem wird das bürgerliche Leben aus der wilhelminischen Zeit in der Innenstadt präsentiert. Eine weitere Neuerung ist das „Fest des Lichts“. Der heimische Licht-Künstler Oliver Roth taucht den Festplatz in Bilder und Farben. Das Mindener Freischießen hat sich längst zu einer großen Veranstaltung entwickelt, die sich der Bürgerschaft in allen Belangen geöffnet hat. „Wir müssen unsere Tradition mit einer modernen Verpackung präsentieren“, heißt denn auch in diesem Jahr wieder das Motto, unter dem alle Bemühungen von Bataillon, Kommissionen und Einheiten standen, um den Mindenern und ihren Gästen wieder ein Erlebnis der besonderen Art zu garantieren. Es gilt dabei weiterhin, den Besuchern das gesamte Bataillon mit all seinen vielen unterschiedlichen Facetten zu präsentieren. So, wie es wirklich ist. Und nicht, wie es manch immer noch nörgelnder Kritiker sehen will. Transparenz ist seit Jahren der Schlüssel, der dem Bataillon den Zugang zu den Menschen sichtlich erleichtert. Stadtmajor Heinz Joachim Pecher: „Wir wollen uns nicht hinter dicken Mauern verstecken, sondern die Öffentlichkeit an unseren Aktionen teilhaben lassen. Wir müssen auf die Bürger zugehen und wir werden es auch tun!“ Sich der Öffentlichkeit immer stärker und interessanter zu präsentieren, das ist eines der Ziele, dass sich das Bürgerbataillon auch für das vom 6. bis 9. Juli stattfindende Freischießen gesteckt hat. Zur Präsentation gehört aber auch, dass man sich mal von „alten Zöpfen“ trennt, gilt es doch den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Zahlreiche Veranstaltungen, gerade auch in jüngster Vergangenheit, haben bewiesen, dass sich das Bürgerbataillon den Mindener Bürgern stellt. „Minden blüht auf“ ist das beste Beispiel bürgerschaftlichen Engagements für seine Heimatstadt. Nach wie vor kommt der Paradetag am Samstag gut an hat er sich auf die Beteiligung beim großen Festumzug bei Mitmarschierern und Zuschauern positiv ausgewirkt. „Damit haben wir der Bevölkerung sehr viel bessere Möglichkeiten geschaffen, sich an unseren Ausmärschen zu beteiligen oder ihnen als Zuschauer beizuwohnen“, so der Stadtmajor. Die Hoffnung, dass sich der Schritt sowohl in Mitmarschierern, die den erkennbaren Aufwind des Bür Für eines der ältesten Feste in NRW putzen sich die Aktiven ordentlich heraus. Foto: pr/MBB/Oliver Hallmann


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