Page 34

20170701.MT-FREI

34 Mindener Freischießen Osterfeuer in der Fischerstadt 6. Kompanie: Was die „Grimpen“ mit alten Sofas zu tun haben In den 50er-Jahren war es Brauch, dass Holz vom Weserufer fürs Osterfeuer gesammelt wurde. Und das Gerümpel aus den Kellern der Fischerstädter. Grafik: pr/MBB Marschwege 6. Bürgerkompanie Samstag, 8. Juli (Paradetag) ■ 10.20 Uhr: Antreten der Kompanie ■ 10.25 Uhr: Abmarsch der Kompanie über Weserstraße – Steinweg – Hermannstraße – Fischerglacis – Goebenstraße – Poststraße – Bäckerstraße – Scharn – Markt – Obermarktstraße – Simeonsstraße – Lindenstraße – Simeonsplatz ■ 12.00 Uhr: Parade auf dem Simeonsplatz und anschl. Parademarsch über Simeonsstraße – Königstraße – Ritterstraße – Kampstraße – Stiftsstraße – Immanuelstraße – Grimpenwall – Goebenstraße – Hellingstraße – Poststraße – Bäckerstraße – Scharn – Markt Freitag, 7. Juli (Wachtag) ■ 13.00 Uhr: Sammeln der Kompanie und Gewehrausgabe Feuerwache, Marienstraße ■ 14.25 Uhr: Antreten der Kompanie ■ 14.30 Uhr: Abmarsch der Kompanie über Marienstraße – Rampe Nordbrücke – Brühlstraße – ( Halt Carpe Diem )– Goebenstraße – Fischerglacis – Hermannstraße – Oberstraße – Weserstraße – ( Pause ) – Steinweg – Hermannstraße – Fischerglacis – Goebenstraße – Poststraße – Bäckerstraße – Scharn – Markt ■ 16.30 Uhr: Eintreffen auf dem Marktplatz das Feuer vorzeitig entfacht hatten. Das sollte sich nicht wiederholen. Man stellte in den folgenden Jahren Wachen auf, die den Stapel im Auge behielten. Trotzdem gab es wieder Schwierigkeiten, als in einem Jahr tagelang der Himmel seine Schleusen geöffnet hatte. Das Brennmaterial war so feucht, dass die der Stapel mitten in der Nacht an zu brennen, weil die Hachos von der anderen Weserseite aus der Bahnhofskaserne zum Ärger der Vattermänner von der Flinte Für die 6. Bürgerkompanie steht das ureigenste Revier – die Fischerstadt – wieder im Mittelpunkt der Aktivitäten. Am Wachtag besuchen sie die ihr Stammquartier und am Haupttag treffen sich dort die Grimpen zum Abmarsch durch die Gassen der Flinte. Dabei werden dann auch Erinnerungen an die Vergangenheit wach. In den 50er-Jahren war es Brauch, dass die Fischerstädter unten an der Weser kurz vor der Lalla (Kreisbahnbrücke) ein großes Osterfeuer abbrannten. Dazu wurde Holz vom Weserufer gesammelt. Zudem gingen die Kinder von Haus zu Haus und nahmen Gerümpel aus den Kellern der Fischerstädter entgegen. Das wurde dann aufgestapelt, um es vor Ostern abzubrennen. Die Fischerstädter auf der Flinte mussten aber aufpassen. In einem Jahr gab es über Nacht Hochwasser und der schöne Stapel floss die Weser runter. Das Feuer musste ausfallen. In einem anderen Jahr fing Flammen nicht in Gang kamen. Ein Fischerstädter holte dann aber alte Autoreifen und die Feuerwehr half mit Magnesiumfackeln aus, so dass dann doch noch ein prächtiges Osterfeuer entflammte. Oben auf dem Holzstapel wurde oft ein altes Sofa platziert mit Strohfiguren, die zusätzlich eine Angel mit einem Fisch in den Händen hielten. Die Fischerstädter feierten dann ausgiebig den Beginn der Ostertage und den Beginn der wärmeren Jahreszeit. Viele Zuschauer wurden durch das Feuer angelockt. Sogar oben auf der Lalla drängten sich die Schaulustigen. Aus heutiger Sicht würde ein solches Feuer wohl nicht mehr genehmigt werden. Auf dem Festplatz haben die Grimpen ihr Standquartier mit einem größeren Zelt wieder in dem Durchgang zum ZOB, davor ein Biergarten mit bequemer Bestuhlung und kleinen Tischen, dazu noch Partytische mit Bänken. Bierwagen und Theke sorgen für eine hervorragende Bewirtung. Als in der Nacht das Hochwasser kam, war der Stapel verschwunden


20170701.MT-FREI
To see the actual publication please follow the link above