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20 Mindener Freischießen Tradition und Moderne Interview: Stadtmajor Heinz Joachim Pecher spricht über Ziele und Zielgruppen Drei Jahre sind eine lange Zeit. Warum die verlängerte Pause nach dem Freischießen 2014? Pecher: Der Grund liegt klar auf der Hand. Wir hatten in der Vergangenheit schon mehrfach darüber nachgedacht, aus den geraden in die ungeraden Jahre zu gehen. Aus einem ganz einfachen und nachvollziehbaren Grund. In den geraden Jahren findet entweder eine Fußball- Welt- oder -Europameisterschaft statt. Und spätestens seit dem Sommermärchen Kaum ein anderer Angehöriger des Mindener Bürgerbataillons hat so viele unterschiedliche Facetten rund um Mindens älteste bürgerliche Vereinigung kennengelernt, wie er. Als Soldat Patenchef zur 5. Kompanie, nach seinem Eintritt ins Bataillon im Jahr 2001 Adjutant des Stadtmajors, anschließend Einheitsführer der Bürger-Eskadron und seit dem 8. März 2013 Chef des Bürgerbataillons. Vor dem Mindener Freischießen, das vom 6. bis 9. Juli zwischen Rathaus und Dom stattfindet, sprachen wir mit Stadtmajor Heinz Joachim Pecher. Herr Stadtmajor, drei Jahre mussten die Mindener auf ihr Freischießen warten. Jetzt steht es unmittelbar vor der Tür. Sind Sie schon nervös? Pecher: Nervös ist nicht das richtige Wort. Gespannt würde es viel besser treffen. Nach drei Jahren ohne Freischießen dürften nicht nur meine Kameraden des Mindener Bürgerbataillons und ich voller Vorfreude sein, sondern auch die Bürger und Bürgerinnen aus Minden und der Region. Ich bin mir sicher, dass wir für das Mindener Traditionsfest sehr gut aufgestellt sind. dominiert der Fußball dadurch als das Fan-Event für Jung und Alt. Während dieser vier Wochen braucht in Minden kein Veranstalter ein Fest terminieren. Das kann sonst schnell ein Schuss nach hinten werden. Zudem ballen sich dadurch die Termine vieler Events in einem kleinen Zeitfenster. Das ist nicht gut für Minden. Und dem wollten wir mit der nach dem Freischießen 2014 beschlossenen Verlegung Rechnung tragen. Aber war es die richtige Entscheidung, wenn man auf die lange Pause schaut? Pecher: Natürlich ist man immer erst später klüger. Wir glauben aber fest an den Erfolg. Klar hat die Medaille auch eine andere Seite. Aber die war es uns wert. Drei Jahre haben sich allerdings als sehr lange Zeit herausgestellt. Eine Zeitspanne, in der wir zwar in Erscheinung getreten sind, allerdings nicht so hautnah wie bei einem Freischießen. Vielleicht hätten wir zwischendurch ein kleineres öffentliches Fest auf die Beine stellen müssen, insbesondere, um uns der Bevölkerung zu präsentieren. Wie hat man die Zeit denn mit Blick auf die Planungen des Freischießens genutzt? Pecher: Das zusätzliche Jahr war in dieser Hinsicht sicherlich von Vorteil. Wir stellen zwar nach jedem Freischießen ohnehin alles auf den Prüfstand, denken quer und machen uns auch über etwaige Neuerungen Gedanken. Durch die weiteren zwölf Monate konnten wir aber noch intensiver in die Materie einsteigen und haben - mit Blick auf das Freischießen - sowohl in der internen Abwicklung, wie beim letztlich präsentierten Gesamtpaket Veränderungen vorgenommen oder an Bestehendem gefeilt. Ich denke, unsere Gäste werden sich auf das Fest „Zwischen Rathaus und Dom“ freuen können. Was erwartet uns denn beim Freischießen 2017? Pecher: Bei der Planung des Freischießens haben wir Wert daraufgelegt, dass die beiden Säulen „Tradition“ und „Moderne“ gleichermaßen zur Geltung kommen. Wir haben seit dem ersten Freischießen im Jahr 1682 eine inzwischen 335 Jahre währende Geschichte, auf die wir mit Stolz blicken. Der tragen wir insbesondere durch die Wachtage unserer Einheiten, die Ermitt- Der ernste Blick täuscht: Der Stadtmajor ist ein echt umgänglicher Typ. Fotos: pr/MBB/Oliver Hallmann Heinz Joachim Pecher sieht das Freischießen für die Zukunft gut aufgestellt.


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