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25 www.min-den.de 02. Februar 2018 Lohnt es sich, eine Ausbildung zu machen? Auf jeden Fall. Der Lohn einer Facharbeiterin oder eines Facharbeiters ist fast immer höher als bei angelernten Arbeiterinnen und Arbeitern. Aus diesem Grund sollten Sie unbedingt eine Ausbildung machen, wenn Sie bisher noch keine haben. Das deutsche Ausbildungssystem ist gut und international a n e r k a n n t . Facharbeiterinnen und Facharbeiter finden gute Jobs. Besonders gefragt sind Nachwuchskräfte im Handwerk, zum Beispiel in den Metall- und E l e k t r o b e r u f e n . Deutsche Politik unterstützt Ausbildung In Deutschland gilt die Devise: Die Ankommenden sollen nicht nur so schnell wie möglich arbeiten, sondern so qualifiziert wie möglich. Aus diesem Grund können Sie eine Ausbildung in Deutschland unter erleichterten Bedingungen aufnehmen. Es ist hier lediglich ein Antrag bei Ihrer Ausländerbehörde erforderlich. Wie läuft eine Ausbildung ab? Eine Ausbildung in einem Unternehmen dauert in der Regel zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Während der Ausbildung arbeiten Sie überwiegend im Betrieb mit und besuchen gleichzeitig an ein oder zwei Tagen pro Woche die Berufsschule. Am Ende der Ausbildung müssen Sie eine Prüfung absolvieren und erhalten dann einen Facharbeiterbrief. Facharbeiterinnen und Facharbeiter besonders gesucht. Alternativ gibt es auch die schulischen Ausbildungen, die vor allem in den Bereichen Gestaltung und Gesundheit angeboten werden. Schulische Ausbildungen dauern meist zwischen ein und drei Jahren und werden durch Praktika in Betrieben ergänzt. Ausbildung in Deutschland meist kostenlos Eine schulische Ausbildung ist in vielen -meist öffentlichen - Einrichtungen kostenlos. Sie erhalten hier aber auch keine Ausb i l d u n g s v e r g ü t u n g . In manchen privaten Schulen müssen dagegen Schulgebühren bezahlt w e r d e n . Üblicherweise machen Sie während der Schule auch Praktika, bei denen Sie meist etwas Geld erhalten. Ihre Schulzeugnisse sind wichtig. Bei den meisten A u s b i l d u n g s p l ä t z e n werden Sie nach Ihrem Schulabschluss gefragt. Sie sollten deshalb in jedem Fall vorher klären, ob Ihr Schulabschluss aus Ihrem Herkunftsland auch in Deutschland anerkannt w i r d . Betriebe kennenlernen Natürlich können Sie einen Betrieb auch als "Besucher" oder "Gast" kennenlernen. Das nennt man Hospitation. Hospitantinnen und Hospitanten arbeiten nicht mit, sondern lernen den Betrieb und die Arbeitsabläufe durch Zuschauen kennen. Lernen Sie viele Firmen kennen. Eine Hospitation ist keine Beschäftigung, deshalb muss keine Genehmigung bei der Ausländerbehörde beantragt werden. Eine Höchstdauer für Hospitationen gibt es nicht. Weil aber kein Lohn bezahlt wird und das Ganze kein Praktikum oder eine Arbeitsstelle ersetzen soll, dauert eine Hospitation in aller Regel nur einige Tage Praktikum zur Orientierung EinPraktikumistzwarkeine Ausbildung, es ermöglicht aber gute Einblicke in den Berufsalltag. Wenn Sie noch nicht genau wissen was der richtige Beruf für Sie ist, sind Praktika ideal, um verschiedene Berufe kennenzulernen. Sie können auch in mehreren Betrieben hintereinander Praktika machen. Praktikum – idealer Weg ins Arbeitsleben. Durch die Mitarbeit in einem Betrieb lernen Sie andere Menschen kennen. Das fördert Ihre Sprachkenntnisse. Umgekehrt sind Praktika auch für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber eine gute Möglichkeit, Sie kennenzuler nen. Sie werden während Ausbildung des Praktikums genau beobachtet, und nicht selten wird Praktikantinnen und Praktikanten später ein richtiger Job angeboten. Für Praktika, die nicht Ihrer beruflichen Orientierung dienen oder länger als drei Monate dauern, brauchen sie eine Arbeitserlaubnis, erhalten aber auch mindestens den Mindestlohn. Die beste Ausbildung für mich Wenn Sie nicht sicher sind, welche Ausbildung Sie aufnehmen möchten, gibt es zunächst nur eines: Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich, um die deutsche Berufswelt kennen zu lernen. Sprechen Sie mit anderen, die schon länger in Deutschland arbeiten, über deren Erfahrungen. Erkundigen Sie sich bei Arbeitgebern nach Praktikumsstellen, um Berufe kennen zu lernen. Deutschland bietet sehr viele Ausbildungswege Wenn Sie in Deutschland Probleme bei Ihrer beruflichen Orientierung haben, dann sollten Sie unbedingt Kontakt zu Ihrer Agentur für Arbeit oder Ihrem Jobcenter aufnehmen. Diese helfen Ihnen bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle und vermitteln Ihnen Adressen von Firmen an Ihrem Wohnort oder auch in ganz Deu tschl and. Wenn Sie eine Berufsausbildung aufnehmen, dürfen Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland frei wählen. Es gibt keine Altershöchstgrenze für eine Ausbildung. Schon während der Ausbildung Geld verdienen Grundsätzlich erhalten Sie während der Ausbildung in einem Betrieb immer auch Geld von Ihrer Arbeitgeberin oder Ihrem Arbeitgeber. Die Höhe dieser Zahlung kann je nach Ausbildungsjahr und Beruf ziemlich unterschiedlich a u s f a l l e n . In einigen Berufen liegt die Vergütung im ersten Jahr bei rund 400 Euro monatlich, während in anderen Berufen bereits zu Beginn mehr bezahlt wird. Die Vergütung wird bis zum Ende der Ausbildung mit jedem Ausbildungsjahr etwas zunehmen. Am Ende der Ausbildung müssen Sie eine praktische Prüfung und eine Theorieprüfung zum Facharbeiter bestehen. Ein Betrieb, der Sie dann beschäftigt, wird Ihnen einen Facharbeiterlohn be zahlen. ankommen.app Foto:Pixabay.de


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