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Die schwere Bürde der Vorsaison Frauen-Westfalenliga: Als Aufsteiger gelang der SV Kutenhausen-Todtenhausen ein sensationeller sechster Platz. Dieser Erfolg soll mit einem eingespielten und nur gezielt verstärkten Kader bestätigt werden. Von Patrick Schwemling Minden (ps). Das zweite Jahr ist immer das schwerste – mit dieser Floskel sehen sich nicht nur Aufsteiger im, Profibereich, sondern auch Amateur- Mannschaften konfrontiert. So auch die Westfalenliga-Fußballerinnen der SV Kutenhausen-Todtenhausen, die in ihrer Premierensaison einen überragenden sechsten Tabellenplatz belegten. „Wir werden jetzt sicher ganz anders wahrgenommen“, vermutet auch Trainer Patrick Zahn, dass es nicht einfacher für seine Mannschaft wird. Dennoch hofft er auf eine ähnlich erfolgreiche Spielzeit wie im Spieljahr 2017/18 – ein einstelliger Tabellenplatz soll es am Ende der Saison schon werden. „Durch die Zugänge und voraussichtlich nur einen Abgang haben wir sowohl an Qualität, als auch an Quantität gewonnen“, ist sich Zahn sicher wieder einen mehr als schlagkräftigen Kader auf die Beine gestellt zu haben. Zumal der einzige Abgang Eva- Lotta Scheer nicht als normaler Verlust zu werten ist. „Sie wird Ende September nach Vancouver gehen und danach aller Voraussicht ein Studium in Würzburg aufnehmen“, erklärt der Trainer, fügt aber auch an: „So wie es aussieht, wird sie danach am Wochenende häufiger nach Minden kommen. Zudem bemühen wir uns um ein Doppelspielrecht, weil sie in den Semesterferien auch hier ist.“ Somit müssen die SVKT-Frauen wohl nicht in voller Gänze auf ihre treffsicherste Angreiferin (15 Tore) verzichten. Und dennoch haben Zahn und sein Trainerteam um Co-Trainerin Sabrina Schlottmann und Betreuer Torsten Keese vorgesorgt. Mit der erst 17-jährigen Thandie Reinkensmeier kommt von Landesligist Herforder SV II eine Außenstürmerin, die in ihrer Spielweise Scheer ähnelt. „Sie ist sehr schnell, hat einen guten Zug in die Spitze“, beschreibt der Trainer die FähigkeitendesZugangs, diein Herfordauch in der B-Juniorinnen-Regionalliga aktiv war: „Sie hat da eine sehr gute Ausbildung Die Westfalenliga-Fußballerinnen der SV Kutenhausen-Todtenhausen gehen mit Linda Backhaus (obere Reihe von links), Kim Müller, Michelle Rösener, Lisa Sophie Reimer, Maisha Höbel, Annina Kühme; Trainer Patrick Zahn (mittlere Reihe von links), Darinka Struck, Mara Luckenbach, Beverlie Bockhop, Lena Abraham, Bea Wegner, Co-Trainerin Sabrina Schlottmann, Betreuer Torsten Keese; Nelly Kerbs (untere Reihe von links), Vanessa Wiehe, Eva-Lotta Scheer, Nina Göking, Celine Camacho-Schneider, Carina Frenz, Franziska Neuse und Thandie Reinkensmeier in die Saison 2018/19. Foto: Patrick Schwemling genossen.“ Leider zog sie sich im Testspiel gegen den Osnabrücker SC eine Bänderverletzung zu und wird erst einmal ausfallen. Dies eint sie mit den anderen beiden neuen Spielerinnen, Bea Wegner von RW Rehme und Franziska Neuse aus der eigenen Jugend. Die 25-jährige Mittelfeldspielerin Wegner, deren Bruder Max bei Drittligist Sportfreunde Lotte spielt, zog sich im Trainingslager in Barsinghausen ohne Fremdeinwirkung beim Fußballtennis einen Mittelfußbruch zu. Ähnlich schlimm erwischte es Außenverteidigerin Neuse, die sich in ihrem letzten Spiel für die B-Juniorinnen einen Kreuzbandriss zuzog. „Das ist natürlich ganz bitter für alle drei – sie haben bis dato einen super Eindruck hinterlassen“, sagt Zahn. Besonders Wegner, die zuvor maximal in der Bezirksliga gespielt hat, habe laut dem Trainer große Fortschritte gemacht. „Sie war unglaublich engagiert, hat keine Einheit gefehlt. Umso tragischer, dass sie so gestoppt wurde.“ Bei der 16-jährigen Neuse hofft Zahn auf eine Rückkehr nach der Winterpause. „Sie hat bereits im letzten halben Jahr bei uns mittrainiert und ist eine unheimlich aggressive Spielerin“, ist er auch von ihren Qualitäten überzeugt. Nun müssen es zu Saisonbeginn und wohl darüber hinaus vornehmlich die arrivierten Kräfte richten – und darin sieht der Trainer gar keinen Nachteil. „Die Mannschaft hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und ist total eingespielt“, sagt Zahn, der jedoch vor der schweren Bürde der Vorsaison warnt. Mit 41 Punkten aus 26 Spielen landeten die SVKT-Frauen auf Rang sechs, waren damit der beste Aufsteiger. „Da haben wir ein Jahr gehabt, wo wir wenig bis gar nichts an Punkten liegen lassen haben“, erinnert sich der Trainer zurück und ist sich sicher, dass jetzt alles nahe am Optimum laufen muss, um wieder so abzuschneiden. „Wenn wir das wiederholen wollen, müssen wir wieder großes Engagement zeigen und ohne langfristige Verletzungen bleiben. Das eine können wir beeinflussen, das andere nicht.“ Trotz der aktuell drei Ausfälle bleiben Zahn und seinem Trainerteam noch immer 19 fitte Spielerinnen, wenngleich Patricia Kroboth aus beruflichen Gründen erst im September voll einsteigen wird. „Wir haben – und das hat die letzte Saison gezeigt – jedoch fast alle Spielerinnen auf einem Niveau“, erklärt der Trainer und ist mit dieser Situation sehr zufrieden. So holte seine Elf in unterschiedlichsten Formationen Siege und ist im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften in der Liga nicht von einer absoluten Ausnahmespielerin abhängig: „Das kommt uns sicherlich entgegen.“ Dass in Zeiten des Erfolgs die meisten Fehler gemacht werden, ist oft zu beobachten – nicht so aber bei Zahn. Der detailgenaue und ehrgeizige Trainer hat in der Vorsaison einige Beobachtungen gemacht, weshalb seine Mannschaft Punkte liegen ließ. „Grundsätzlich werden wir unseren offensiven Spielstil beibehalten, allerdings wollen wir ihn modifizieren“, sagt er und klärt auf: „Wir haben oft Spiele verloren, weil wir zu offensiv agiert und Kontertore kassiert haben. Aus dem Spiel heraus haben unsere Gegner Probleme gehabt, Tore zu schießen.“ So werde man versuchen etwas tiefer zu stehen, um gerade diese Gegentreffer zu vermeiden. Fazit Bereits in der letzten Saison agierten die SVKT-Frauen wie kein normaler Aufsteiger und zeigten zum Teil herausragende Spiele. In diesem Jahr ist die junge Mannschaft noch einmal weiter zusammengewachsen, zudem wurde sie punktuell verstärkt. Auch wenn diese Zugänge erstmal ausfallen, ist mit der Zahn-Elf zu rechnen. Eine Verbesserung des sechsten Rangs erscheint daher definitiv möglich. SV Kutenhausen-Todtenhausen 2018/2019 Zugänge: Franziska Neuse (eigene Jugend), Thandie Reinkensmeier (Herforder SV II), Bea Wegner (RW Rehme). Kader: Nina Göking, Celine Camacho-Schneider - Lena Abraham, Linda Backhaus, Belinda Bockhop, Beverlie Bockhop, Carina Frenz, Maisha Höbel, Nelly Kerbs, Patricia Kroboth, Annina Kühme, Mara Luckenbach, Kim Müller, Franziska Neuse, Lisa-Sophie Reimer, Thandie Reinkensmeier, Michelle Rösener, Eva-Lotta Scheer, Darinka Struck, Bea Wegner, Vanessa Wiehe, Christin Horst. Trainer: Patrick Zahn (52, im dritten Jahr). Co-Trainerin: Sabrina Schlottmann. Betreuer: Torsten Keese. Saisonziel: Gesicherter Mittelfeldplatz, möglichst einstellig. Jugend forscht Frauen-Bezirksliga: SVKT II greift mit einem Durchschnittsalter von etwas mehr als 19 Jahren an Von Patrick Schwemling Minden (ps). Jugend forscht – unter diesem Motto lässt sich die Mission der Fußballerinnen von SV Kutenhausen-Todtenhausen II in der Bezirksliga wohl am besten beschreiben. Mit einem Durchschnittsalter von etwas mehr als 19 Jahren geht der Aufsteiger in seine erste überkreisliche Saison, und will unter Leitung des Trainerteams Bernd Kohl und Annette Wecker auf jeden Fall die Klasse halten. „Das ist das offizielle Ziel“, sagt Kohl und lässt damit durchblicken, dass die SVKT-Reserve insgeheim auf etwas mehr schielt, als nur den Klassenerhalt. Doch dieser hat laut des Trainerteamsganz klar Priorität: „Wir wollen so schnell es geht 30 Punkte holen, am liebsten natürlich in den ersten zehn Spielen.“ Dass dieses Unterfangen – trotz aller Aufstiegseuphorie nach dem 2:1-Sieg im Entscheidungsspiel gegen RW Rehme – wahrscheinlich nicht so schnell geschehen wird, ist Kohl und Wecker klar. „Wir werden in dieser Saison auch Rückschläge haben. Es gibt Mannschaften in der Liga, mit denen wir uns nicht messen können“, verweist der Trainer beispielsweise auf Arminia Bielefeld II oder Absteiger TuRa Löhne, die er zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft zählt. Mit 21 Spielerinnen verfügt das Trainerduo über einen großen Kader und somit wird die SVKT-Reserve in dieser Saison, wie so viele Mannschaften in der Liga, aller Voraussicht nach keine Personalprobleme haben. „Dazu stehen Bernadette Meilwes und Christin Rademacher aus der dritten Mannschaft noch im Notfall zur Verfügung“, verweist Wecker auf mögliche Unterstützung aus der dritten Mannschaft. Die SVKT-Reserve geht mit dem Trainerduo Annette Wecker (mittlere Reihe links) und Bernd Kohl (mittlere Reihe rechts) in die Bezirksliga-Saison 2018/19. Foto: Patrick Schwemling SVKT II Zugänge: Hannia Buchholz, Melonie Grabowsky, Hannah Kieslich, Joline Krumme, Telsche Mikitta, Cleopatra Papasimos, Svea Traue, Judith von Kölln (alle eigene Jugend). Abgänge: Sonja Altvater, Lea Gnoth, Claudia Grabowsky, Lorenta Latifaj, Ronja Niermann, Carolin Rademacher, Jennifer Tasi, Stephan Wohlers (alle eigene dritte Mannschaft), Bernadette Meilwes, Christin Rademacher (beide Trainerin dritte Mannschaft). Kader: Katharina Sting - Rebecca Beer, Hannia Buchholz, Sara Domke, Sophie Dumschat, Paula Frohwitter, Melonie Grabowsky, Tine Kaske, Hannah Kieslich, Marcia Kohl, Joline Krumme, Lisa Lange, Telsche Mikitta, Cleopatra Papasimos, Franziska Pollheide, Emily Rusch, Simone Schoop, Svea Traue, Judith von Kölln, Ann-Kathrin Walter, Franziska Walter. Trainer: Bernd Kohl, Annette Wecker (beide im sechsten Jahr). Saisonziel: Klassenerhalt, als Neuling in der Liga etablieren. 18 Mindener Tageblatt Anstoß


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