Page 10

anstoss2018_gesamt-web

10 Mindener Tageblatt Anstoß 2018 Sehnsucht nach positiven Schlagzeilen Kreisliga A: Nach dem Abstieg und sorgenvollen Jahren soll bei Union Minden endlich wieder Ruhe einkehren. Trainer Jens Meier muss dafür aus vielen guten Einzelspielern eine Mannschaft formen. Von Patrick Schwemling Minden (ps). 23 Jahre lang war Union Minden eine Institution in der Bezirks und Landesliga, kratzte zu seiner besten Zeit sogar einmal an der Verbandsliga. In den vergangenen Jahren wurden die Abstiegssorgen des Mindener Vorzeigeklubs jedoch immer größer, es gipfelte in der Spielzeit 2017/18 im nicht abwendbaren Abstieg in die Fußball-Kreisliga A. In dieser gilt es für Trainer Jens Meier den Verein endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Union Minden Von manchen Konkurrenten und der heimischen Fußballszene sind die Mindener nach guten Auftritten in der Vorbereitung und speziell bei der Mindener Stadtmeisterschaft schon zu einem Mitfavoriten auf die Meisterschaft gemacht worden. Davon will Trainer Jens Meier jedoch vorerst nichts wissen. „Vor ein paar Wochen hieß es, wir würden keine konkurrenzfähige Mannschaft stellen, und nach zwei, drei guten Spielen kommt sowas – das geht mir zu schnell. Es gibt auch Farben zwischen schwarz und weiß“, sagt der Trainer, der sich zwar der Qualitäten seiner Spieler bewusst ist, aber auch weiß, dass er elf Zugänge integrieren und etliche Abgänge kompensieren muss. „Wir sind – bis auf einen gewissen Grundstock – ein komplett neues Team. Das braucht Zeit, das muss zusammenwachsen“, nimmt er den kühnsten Optimisten etwas den Wind aus den Segeln. Für Meier geht es in Jahr eins nach dem Abstieg vor allem darum, wieder positive Schlagzeilen, die zuletzt so rar waren, zu schreiben. „Mein Ziel ist es, mit der Mannschaft wieder erfolgreichen Fußball zu spielen, wir wollen unsere Zuschauer begeistern“, sagt der Trainer, der im Saisonverlauf mehr Spiele gewinnen als verlieren möchte: „Wenn uns das gelingt, dann hätten wir die ruhige Saison, die wir haben wollen.“ Dass es auch durchaus etwas mehr werden könnte, zeigt ein Blick auf die Zugänge. Mit Tim Meyer kommt ein erfahrener Mann, der jahrelang Westfalen und Landesliga gespielt hat. Er wird der verlängerte Arm von Meier auf dem Spielfeld sein. Zudem verspricht Maurice Hergott, der von RW Maaslingen kommt, ganz viel Qualität in der Offensive. „Das sind schon zwei herausragende Zugänge für diese Klasse“, ist der Union-Coach froh, verweist aber zeitgleich auf die restlichen neuen Spieler: „Da haben wir viele spannende Leute dabei. Ob es Jerome Jutzewitz, Chris Danneberg, Marcel Wrobel oder Markus Teuber ist. Gerade offensiv sind wir sehr gut aufgestellt.“ SV Bölhorst-Häverstädt „Wir haben uns punktuell verstärkt und wollen uns in dieser Saison noch einmal verbessern“, sagt SVBH-Trainer Bernd Rust, der in seine zweite Saison geht. In der vergangenen Spielzeit Nach 23 Jahren Abstinenz ist Union Minden mit Trainer Jens Meier (links) zurück in der Kreisliga A. Nach dem Abstieg in der vergangenen Spielzeit gehen die Mindener mit einem runderneuerten Kader und elf Zugängen in die Saison. MT-Foto: Jörg Wehling gab es in Bölhorst einen großen Umbruch, viele Zugänge und Jugendspieler mussten integriert werden – trotzdem belegte die Rust-Elf den achten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Siebten FC Bad Oeynhausen II. „Dementsprechend denke ich, dass Platz fünf für diese Saison ein realistisches Ziel ist“, gibt sich der A-Lizenz Inhaber forsch. Doch dafür hat er gute Gründe. Mit Aram Skripin bekommen die Bölhorster im Angriff ein Pendant zum schnellen Tobias Grzelawsky, auch Fabian Bugdoll (Haddenhausen) und der zuletzt vereinslose Torhüter Andre Wallat vergrößern die Qualität und Quantität innerhalb der Mannschaft. „Wir haben jetzt vier Stürmer für zwei Positionen. Genauso habe ich mir das gewünscht“, freut sich Rust, der auch von den sechs Spielern, die aus der zweiten Mannschaft und A-Jugend zum Kader hinzustoßen, eine hohe Meinung hat. „Sie haben sich dort bewiesen und gezeigt, dass sie uns sofort weiterhelfen können.“ Die beiden Abgänge von Raeiss Cheiki und Tamer Keser schmerzen zwar, sind aber zu kompensieren. „Unterm Strich haben wir eine bessere Mannschaft als in der vergangenen Saison“, fällt das Urteil Rusts über seinen Kader klar und deutlich aus. Dafür haben sich die jungen Spieler bereits mehrmals bewiesen und viel dazugelernt, zudem bringen die Zugänge – im speziellen Stürmer Skripin – weitere Qualität hinzu. Ganz wichtig ist dem Trainer in diesem Zusammenhang auch, dass weiterhin mit einer Viererkette in der Defensive agiert wird. „Inzwischen haben wir uns in dem System gut eingespielt, und deswegen werden wir auch daran festhalten“, erklärt der SVBH-Trainer. SVKT II Vier Abgängen stehen bei der SVKT-Reserve gleich neun neue Spieler gegenüber, vier davon aus der eigenen Jugend. „Und die haben mich in der Vorbereitung richtig überrascht. Sie haben viel Potenzial“, sagt Trainer Stefan Lamottke, der auch bei den externen Zugängen – von TuS Petershagen Ovenstädt II kommt das Trio Fabian Walter, Nico Könemann und Niklas Schunke – auf frisches Blut setzt. „Das sind alles gute Leute, die uns weiterhelfen können“, freut sich Lamottke. MitSebastianBonkoschundJanHoberg kommen zudem erfahrene Leute hinzu, sodass die SVKT-Zweitvertretung über eine gesunde Mischung aus Alt und Jung verfügt. Nach Platz zwölf in der Vorsaison äußert sich Lamottke, trotz aller Vorschusslorbeeren für seine Zugänge, in der Zielsetzung zurückhaltend. „Unser primäres Ziel ist der Klassenerhalt“, formuliert er, hofft insgeheim jedoch auf eine etwas bessere Platzierung. „Wenn alles gut läuft, dann wäre etwas zwischen Platz sieben und zehn wünschenswert. Aber darüber reden wir erstmal nicht“, sagt der 30-Jährige, der in seine zweite Saison als Trainer geht. Für diese hat er sich vorgenommen, mehr Konstanz in die Leistungen seiner Mannschaft zu bekommen. „Da hat es in der vergangenen Saison öfters mal gehakt. Wir haben oft richtig gute Spiele gemacht, auch gegen starke Gegner. Eine Woche danach war davon aber nichts mehr zu sehen“, erklärt er. Dabei gelte es noch mehr Konzentration an den Tag zu legen. Zudem hofft der Trainer darauf, dass die katastrophale Chancenverwertung aus der Vorsaison sich bessert. „Da arbeiten wir intensiv dran“, sagt Lamottke und fügt an, „wenn wir nur ein Drittel unserer Chancen gemacht hätten, wären es zehn bis zwölf Punkte mehr gewesen.“ Kreisliga A Union Minden Zugänge: Markus Teuber, Maximilian Lücke (beide SV Weser Leteln), Maurice Hergott (RW Maaslingen), Tim Meyer (SV Frille-Wietersheim), Kevin Seidel (TSV Loccum), Jerome Jutzewitz (TuS Minderheide), Shaalam Khairi (Suryoye Augsburg), Leon Beckemeier (Jugend SV Eidinghausen-Werste), Marcel Wrobel (Jugend VfL Bückeburg), Chris Danneberg, Ezzat Jalal Khdeda (beide eigene Reserve). Abgänge: Timon Schwemling, Yannik Bajrami, Marten Neppert (alle FT Dützen), Timo Kuhlmann, Nico Bredemeyer (beide Pause), Daniel Schulze (FSC Eisbergen), Luke Brinkmann (FC Bad Oeynhausen II), Mark Cholewa (BSC Blasheim), Marc Holtkamp (SV Hausberge), Grish Avetyan, Nazmi Muja, Mohammed Jallow, Deniz Aliogullari, Drison Kraja (alle Ziel unbekannt). Kader: Kevin Seidel, Maximilian Lücke - Mike Witt, Tim Meyer, Marvin Schmidt, Wjatscheslaw Schreider, Ezzat Jalal Khdeda, Cedric Camacho, Leon Beckemeier, Sherzad Gorgi, Shaalam Khairi, Markus Teuber, Marcel Laroche, Maurice Hergott, Irineos Sidiropoulos, Silo Seydo, Clement Duah, Chris Danneberg, Marcel Wrobel, Jerome Jutzewitz. Trainer: Jens Meier (46, seit Januar 2018). SV Bölhorst-Häverstädt Zugänge: Aram Skripin (TuS Döhren), Andre Wallat (vereinslos), Fabian Bugdoll (Haddenhauser SV), Robert Fankowski, Fabian Höltkemeier, Niklas Clemens (alle eigene Reserve), Rico Todte, Marvin Thiele, John Bose (alle eigene Jugend). Abgänge: Raeiss Cheiki (TuS Windheim), Tamer Keser (FC BW Holtrup). Kader: Jannik Borgmann, Andre Wallat - Marcin Blutka, John Bose, Fabian Bugdoll, Niklas Clement, Patrick Eickhoff, Robert Frankowski, Tobias Grzelawsky, Fabian Höltemeyer, Furkan Keser, Noel-Niklas Kuhlmann, Ioannis Lakovidis, Eugen Laschenko, Daniele Lerni, Jonathan Moor, Justus Moor, Jeffrey Ogbemudia, Kai Peperkorn, Hamit Rüzgar, Aram Skripin, Marvin Thiele, Rico Todte, Viktor Wagner Trainer: Bernd Rust (52, im 2. Jahr). SV Kutenhausen-Todtenhausen II Zugänge: Henrik Horstmann, Lasse Röckemann, Till Niermann, Dominik Weike (alle eigene Jugend), Nico Könemann, Niklas Schunke, Fabian Walter (alle TuS Petershagen-Ovenstädt II), Jan Hoberg (TuS Volmerdingsen), Sebastian Bonkosch (eigene 1. Mannschaft). Abgänge: Mario Gronwald, Steven Sassenberg (treten beide kürzer), Remigius Zalewski (Karriereende), David Finger (eigene 3. Mannschaft). Kader: Nico Könemann, Heindrik Wilxmann - Lennart Niemann, Jan Büsching, Oliver Schmidt, Sebastian Bonkosch, Till Niermann, Phillip Borcherding, Stefan Gundlach, Sascha Klarmeyer, Dominik Weike, Fabian Walter, Lasse Röckemann, Sönke Röckemann, Renee Platz, Patrick Marin, Nils Wehking, Mamadou Diarra, Max Graber, Marvin Kappelmann, Niklas Schunke, Mark Bischoff, Henrik Horstmann, Jan Hoberg. Trainer: Stefan Lamottke (30, im 2. Jahr). Trainer Stefan Lamottke (Mitte) sieht bei SV Kutenhausen-Todtenhausen II viel Entwicklungspotenzial. Das primäre Ziel ist allerdings vorerst nur der Klassenerhalt. Foto: Patrick Schwemling Mit diesem Kader will SV Bölhorst-Häverstädt um Trainer Bernd Rust (mittlere Reihe, links) den fünften Tabellenplatz in der Kreisliga A angreifen. Foto: Patrick Schwemling


anstoss2018_gesamt-web
To see the actual publication please follow the link above