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3 Mindener Tageblatt Bundesliga Nr. 196 · Freitag, 24. August 2018 München kleckert, Dortmund klotzt Die Fußball-Bundesliga hat vor der neuen Saison bisher weniger Geld für Transfers ausgegeben als im vergangenen Sommer. Ausgerechnet der Krösus hielt sich auffällig zurück – um für die Zukunft gewappnet zu sein. Von Heinz Büse Düsseldorf (dpa) - München kleckert, Dortmund klotzt - die Branchenführer des deutschen Fußballs setzen im Transfersommer auf unterschiedliche Strategien. Während der im Umbau befindliche BVB in den vergangenen Wochen bereits 73 Millionen Euro in neue Spieler investierte, übte sichRekordmeisterFCBayerninZurückhaltung. Im Glauben an die Stärke des eigenen Kaders gab der Meister der vergangenen sechs Jahre bisher keinen Cent aus. „Wir sammeln im Moment ein bisschen Geld ein für den Fall, dass wir nächstes Jahr mehr einkaufen müssen“, kommentierte Präsident Uli Hoeneß in einem Sky- Interview die ungewohnte Transferpolitik. Die Sparsamkeit der Bayern ist mit ein Grund dafür, warum die Gesamtaufwendungen der 18 Bundesliga- Club für neues Personal bisher unter denen des Vorjahres blieben. Im Vergleich zu den Rekordinvestitionen im Sommer 2017 von knapp 600 Millionen Euro wendeten die Vereine mit rund 413 Millionen Euro bisher deutlich weniger auf. Dem stehen Transfererlöse von gut 423 Millionen Euro (Vorjahr: 485 Millionen Euro) entgegen. DasergabenBerechnungender Deutschen Presse-Agentur. Alassane Plea (links) ist der teuerste Transfer in der Historie Borussia Mönchengladbachs. Foto: dpa Drei der vier teuersten Einkäufe gehen auf das Konto des BVB Davy Klaassen hat 15 Millionen Euro Gleich drei der vier teuersten Sommer Einkäufe leisteten sich die Dortmunder. Profis wie Abdou Diallo (Mainz/28 Millionen Euro), Thomas Delaney (Bremen/20) und Axel Witsel (Quanjian/20) sollen dem Tabellen Vierten der vorigen Saison helfen, den üppigen Rückstand zu den Bayern zu verkleinern. Nicht auszuschließen, dass der Revierclub bis zum Ende der Wechselperiode am 31. August weitere Millionen in einen Angreifer investiert. Ein so bemerkenswerter Torjäger wie Pierre-Emerick Aubameyang, der im Winter für knapp 64 Millionen Euro vom BVB zum FC Arsenal gewechselt war, dürfte aber nicht mehr zu finanzierensein. „Ichmussmichanden Vorgabendes Clubs orientieren. Internationale Topstürmer, da muss man ehrlich sein, sind für Borussia Dortmund zurzeit fast unmöglich zu realisieren“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Dagegen verspürten die Bayern wenig Lust auf Shopping. Der Schalker Leon Goretzka kam ablösefrei, die zuvor verliehenen Renato Sanches (Swansea) und Serge Gnabry (Hoffenheim) kehrten zurück. Diese Zurückhaltung macht Sinn. Schließlich könntenimkommendenSommerhohe Summen für den Kauf des derzeit nur geliehenen James (Real Madrid) für angeblich 42 Millionen Euro und den wohl schon perfekten Wechsel vom Weltmeister Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart für 35 Millionen Euro fällig werden. Zudem laufen die Verträge der Routiniers Franck Ribéry und Arjen Robben aus. Die diesjährigen Einnahmen aus denVerkäufenvonDouglasCosta (Turin/ 40), Arturo Vidal (Barcelona/18) und wohl auch von Nationalspieler Sebastian Rudy, der mit Leipzig und Schalke in Verbindung gebracht wird, könnten im kommenden Jahr den Spielraum für neue Stars erweitern. Bereitsim Januarkommtdas für zehn Millionen Euro verpflichtete kanadische Talent Alphonso Davies nach München. Gleich drei Clubs vermeldeten einen Rekordeinkauf. Mönchengladbach bezahlte 23 Millionen Euro für Alassane Pléa (Nizza), Bremen 15 Millionen für Davy Klaassen (Everton) und Mainz acht Millionen Euro für Jean-PhilippeMateta(Lyon).Derdrittteuerste Profi der Leverkusener Clubgeschichte ist Paulinho (Vasco da Gama/ 18,5). Nicht nur der Coup mit dem brasilianischen Sturmjuwel stimmt Sport-Geschäftsführer Rudi Völler für die neue Saison zuversichtlich: „Es ist uns zum ersten Mal gelungen, solche Spieler wie Julian Brandt, Jonathan Tah und Leon Bailey zu halten. Weil sie gemerkt haben, hier entsteht was.“ Den höchsten Transfererlös erzielte RB Leipzig mit Naby Keita, der für 70 Millionen Euro zum FC Liverpool wechselte. Mehr als die Hälfte dieser SummereinvestiertendieSachsenfür neue Spieler wie Nordi Mukiele (Montpellier/16 Millionen), Matheus Cunha (Sion/15) und Marcelo Saracchi (River Plate/11). Damit rangieren die Leipziger nach Dortmund auf Platz zwei. Der belgische Nationalspieler Axel Witsel soll mit seiner Erfahrung dabei helfen Borussia Dortmund wieder zum Bayern Jäger zu machen. Er kostete den BVB 20 Millionen Euro Ablöse. Foto: Marius Becker/dpa gekostet und ist der Hoffnungsträger von Werder Bremen. Foto: dpa 70 Millionen Euro spülte der Verkauf von Naby Keita in die Kassen von RB Leipzig. Foto: dpa Die Wechsel der Champions-League-Teilnehmer Bayern München Zugänge: Leon Goretzka (FC Schalke 04), Renato Sanches (Swansea City/war verliehen), Serge Gnabry (1899 Hoffenheim/ war verliehen) Abgänge: Arturo Vidal (FC Barcelona/ 18,0), Douglas Costa (Juventus Turin/ 40,0), Felix Götze (FC Augsburg), Tom Starke (Karriereende), Fabian Benko (Linzer ASK), Niklas Dorsch (1. FC Heidenheim). FC Schalke 04 Zugänge: Mark Uth (1899 Hoffenheim), Salif Sané (Hannover 96/8,0), Suat Serdar (Mainz 05/11,0), Steven Skrzybski (Union Berlin/3,0), Omar Mascarell (Real Madrid/ 10,0), Johannes Geis (FC Sevilla/war verliehen), Hamza Mendyl (OSC Lille/6,0). Abgänge: Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain/ 37,0), Leon Goretzka (Bayern München), Coke (US Levante/1,5), Marko Pjaca (Juvenus Turin/war ausgeliehen), Luke Hemmerich (Erzgebirge Aue/war zuvor an VfL Bochum verliehen), Haji Wright (SV Sandhausen/war verliehen), Pablo Insua (SD Huesca/verliehen), Bernard Tekpetey (SC Paderborn), Benedikt Höwedes (Lokomotive Moskau/5,0/war zuvor an Juventus Turin verliehen), Max Meyer (Crystal Palace/ 500.000 Ausbildungsentschädigung). 1899 Hoffenheim Zugänge: Leonardo Bittencourt (1. FC Köln/6,0), Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengladbach/5,5), Ishak Belfodil (Standard Lüttich/5,5), Joshua Brenet (PSV Eindhoven/3,5), Kasim Adams Nuhu (Young Boys Bern/8,0). Abgänge: Serge Gnabry (Bayern München/ war ausgeliehen), Mark Uth (Schalke 04), Baris Atik (Dynamo Dresden/ 700.000) Joshua Mees (Union Berlin/ 500.000), Jannik Dehm (Holstein Kiel), Benedikt Gimber (FC Ingolstadt/ 1,0), Marvin Schwäbe (Dynamo Dresden/700.000), Eugen Polanski (unbekannt), Philipp Ochs (Aalborg BK/verliehen), Bruno Nazário (Atlético Paranaense/ verliehen), Felix Passlack (Borussia Dortmund/war ausgeliehen). Borussia Dortmund Zugänge: Axel Witsel (Tianjin Quanjian/ 20,0), Marius Wolf (Eintracht Frankfurt/ 5,0), Abdou Diallo (Mainz 05/28,0), Eric Oelschlägel (Werder Bremen II), Thomas Delaney (Werder Bremen/ 20,0), Marwin Hitz (FC Augsburg), Dzenis Burnic (VfB Stuttgart/war verliehen), Jacob Bruun Larsen (VfB Stuttgart/ war verliehen), Achraf Hakimi (Real Madrid/ausgeliehen) Abgänge: Andrej Jarmolenko (West Ham United/20,0), Roman Weidenfeller (Karriereende), Gonzalo Castro (VfB Stuttgart/ 5,0), Michy Batshuayi (FC Chelsea/ war ausgeliehen), Sokratis (FC Arsenal/ 16,0), Dominik Reimann (Holstein Kiel), Erik Durm (Huddersfield Town), Mikel Merino (Newcastle United/7,0), André Schürrle (FC Fulham/verliehen), Hoffnungsträger Leon Goretzka (links) kam ablösefrei zu Felix Passlack (Norwich City/verliehen) Meister FC Bayer München. Foto: Sven Hoppe/dpa


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